Das erste, was er an diesem Morgen sah war das Gesicht seines Freundes, das vollkommen verzogen neben ihm ruhte und das Bett vollsabberte. Um den Anblick nicht länger ertragen zu müssen, drehte er sich noch einmal und streckte dann die müden Gliedmaßen eines nach dem anderen. Es war ein Fehler gewesen, sich gemeinsam nur so eine kleine Wohnung zu nehmen, dass es nur ein großes Doppelbett gab. Denn dann musste man sich immer ausmachen, wer ein Mädchen mitbringen durfte und der andere musste dann warten! Das war schon ziemlich nervig, denn sein bester Freund sah um Meilen besser aus als er selbst, hatte dementsprechend auch mir Chancen bei den Frauen. Erst nachdem er zugestimmt hatte, war ihm aufgefallen, dass ein Partyurlaub mit Patrick vermutlich nicht die beste Idee seines Lebens gewesen war. Der Kaffee schmeckte ihm auch nicht richtig, als er draußen auf der kleinen Veranda des Bungalows saß. Alles an diesem Ort war wirklich winzig und trotzdem kamen sie, bis auf das erwähnte Problem mit den Frauen, ziemlich gut damit aus. Gerade als er sich wieder an seinen Laptop setzen wollte, kam Patrick neben ihm aus der Tür gewankt und hielt sich an seinem Stuhl fest, um nicht umzukippen. "Hast du gut geschlafen?", wollte er von dem Mann wissen, der nur mit dem Kopf nickte und nach dem Kaffee griff, der nicht seiner war. "Das ist nicht besonders nett von dir!", erinnerte er seinen Freund, dieser drehte wieder um und verschwand im Bad, wo er sich erstmal übergab. Kopfschüttelnd wandte er sich endlich seiner Arbeit zu und begann, seinen Ausblick auf das Meer zu beschreiben. Sein Urlaub würde es sein, jeden Tag vier Stunden auf dieser Terrasse zu sitzen, über sein Leben zu philosophieren und sich mit Patrick in jeder guten Kneipe der Insel mindestens ein Mal zu betrinken. Keine Pläne nach dem Abi zu machen, war das Beste, was ihm jemals hätte passieren können.