"Das ist aber jetzt eine sehr unhandliche Situation. Wie hat sich das überhaupt ergeben?", wollte der junge Mann wissen, der die Hände in die Hüften gestemmt hatte und sich ansah, was Nadine dort fabriziert hatte. "Keine Ahnung! Ich hab einfach versucht, das Ding über die Treppe nach unten zu schieben und es ist irgendwie ein wenig außer Kontrolle geraten!", entschuldigte sie sich, sichtlich peinlich berührt. Der Kasten, der normalerweise oben im Flur gestanden hatte, hing irgendwie im Geländer fest, welches sich unter seiner Last gebogen hatte und jetzt vollkommen schief und ausgerissen herunterhing, als hätte es niemals einen Sinn im Leben gefunden. "Es ist außer Kontrolle geraten? Aber auch nur um ein Piko, oder?", neckte er sie, woraufhin er allerdings nichts, als einen bösen Blick abbekam. "Nerv nicht! Du bist hier, um mir zu helfen, das Ding aus dem Geländer zu befreien, weil ich außer dir niemanden kenne, der mit einer Handkreissäge umgehen kann, ohne, dass er sich dabei den Fuß mit absägt!", erklärte sie und er lachte nur, bevor er den Kopf schüttelte und sich dann endlich an die Arbeit machte. Das Ding hatte die Stäbe so sehr verbogen und war so ungünstig gefallen, dass man es nicht mehr herausbekommen würde, ohne entweder drei Stäbe zu zersägen oder das komplette Geländer mit herauszureißen. Da waren Nadine die Stäbe bedeutend lieber. Vor allem, weil ihr Mann das nicht so wahrscheinlich mitbekam, als wenn sie das ganze Geländer rausriss. Die Metallstreben konnte man schnell ersetzen, noch bevor e von seiner Dienstreise zurückgekommen war, dann würde er gar nicht merken, dass etwas schiefgegangen war. "Danke, du bist mir echt eine große Hilfe!", sagte sie zu dem Mann, der ihr versprach, ihr die Dinger morgen früh aus dem Baumarkt zu holen und auch gleich an Ort und Stelle zu befestigen. "Ach was, wofür hat man denn Freunde, die im Handwerk arbeiten?", scherzte er. Dann nahm er sie kurz in den Arm und verabschiedete sich. Zufrieden drehte sie sich um, wenigstens stand die Kommode jetzt im Erdgeschoss.