"Ich hasse mein Leben!", stieß er erdrückt aus, als sich das Ding langsam auf ihn herabsenkte. Es war, als würde er von etwas erdrückt werden, etwas, dass sich nicht abwehren ließ, dass ihn nie wieder in Ruhe lassen würde. "Du kannst dein Leben gar nicht hassen! Dein Leben ist wundervoll!", erinnerte seine kleine Schwester ihn, als sie ihre Arme um sein Bein schlang. Er zuckte nur mit den Schultern und sah ihr nicht einmal in die Augen, sondern hielt den Blick gen Himmel gerichtet. In seinen Augen sammelten sich einige Tränen, dann drückte er das kleine Mädchen weg und machte sich auf den weg nach oben wieder zurück ins Haus. Allerdings nur, um sich seine Zigaretten zu holen und sich gleich eine davon anzuzünden. Seine Eltern waren zwar Zuhause, aber sie wussten es sowieso schon lange und ganz ehrlich, mittlerweile war es ihm einfach nur noch egal. Auch den Lungenkrebs konnte er hinnehmen. Sein Leben hatte keinen Sinn, er hatte keinen Grund, es länger zu machen als wirklich nötig und der einzige Grund, aus welchem er überhaupt noch auf der Erde verweilte war, dass er es sich bisher noch nicht getraut hatte, sich umzubringen. Vielleicht, das war zumindest seine Hoffnung, übernahm das der Lungenkrebs für ihn. Mitternacht, der Beginn eines neuen Jahres und gleichzeitig eines neuen Albtraums. Er wollte nie wieder irgendetwas spüren, würde sich am liebsten den ganzen Tag betrinken. Dabei hatte er das Leben früher so sehr geliebt. Immer geschätzt, was er besaß. Doch jetzt war alles verschwommen und niemand hatte die leiseste Ahnung davon, wie es in seinem Kopf wirklich aussah und, dass ihn die Finsternis schon lange vollkommen eingenommen hatte. Es gab keine Hoffnung mehr, nicht für ihn, nicht für den Planeten und ganz sicher nicht für die Menschheit. Sie alle taten etwas dazu, den Planeten unbewohnbar zu machen und es zerbrach ihn, daran zu denken, was ihnen bevorstand. Alleine das war es, was ihn so verdammt depressiv hatte werden lassen. Niemand schien sich wirklich dafür zu interessieren. Alles war nur wichtig, wenn es Geld abwarf. Er hasste die Welt und er hasste die Natur des Menschen, alles kaputt machen zu müssen. An diesem Silvester, zu Mitternacht, ging er mit einer Kippe im Mundwinkel einen Pakt mit sich selbst ein. Vielleicht würde er sterben, aber wenigstens würde er ein Zeichen setzen.