"Das ist eine unheimlich dumme Idee gewesen, oder?", wollte er wissen, als sie gemeinsam durch das Museum liefen. Ihre Kinder spielten, sahen sich immer wieder die Sachen an, die ausgestellt wurden und erfreuten sich an dem allem.
"Es war ganz in Ordnung. Verstehst du, ich mag es, wenn sie ihre Freude haben können!" Sie lehnte sich an ihn, hielt seine Hand gut fest. Immer höher schlug sein Herz, als er ihr einen Kuss auf die Stirn gab. Diese Frau kannte er seit einigen Wochen. Beinahe vier Monate. Also doch schon ein wenig länger. Noch nie hatte er jemanden in der Kindergartengruppe kennengelernt, den er so gerne mochte. Normalerweise waren die Menschen dort wie eine schlechte Wundertüte. Man freute sich, weil sie von außen doch ganz gut aussahen und auch nett lächelten, aber wenn man mit ihnen sprach, dann bemerkte man, dass sie eigentlich nichts zu sagen hatten und ihre Kinder hassten. Nicht unbedingt hassen, aber sie waren meist müde und viel zu ausgelaugt von etwas, das sie eigentlich hatten haben wollen. Bei ihm war es nie so gewesen, er liebte seinen Sohn, wie dessen Mutter.
"Vielleicht gehen sie den anderen Leuten auf die Nerven?", dachte er laut nach, während er mit den Augen den beiden Kindern folgen, die sich gerade ein Dinosaurierskelett ansahen.
"Das glaube ich nicht. Schau sie dir doch an! Sie sind so niedlich!" Die junge Frau hielt sich an ihm fest, während sie ihn damit auch ein wenig mit sich zog. Er musste lächeln, als sie ihre Hand auf den Rücken seines Sohnes legte. Die beiden mochten sich, was er niemals für möglich gehalten hatte. Der Junge vermisste seine Mutter noch immer so sehr, dass er bisher jede Frau abgelehnt hatte, mit der sich sein Vater nur unterhalten hatte. Und jetzt schien es auf einmal zu passen. Wirklich zu passen.
"Was haltet ihr davon, dass wir uns ein Eis kaufen, wenn wir hier fertig bin?", wollte die junge Frau von den beiden Kindern wissen, die laut zustimmten. Daraufhin richtete sie sich auf, sah ihren Freund an, der vor Liebe zu ihr beinahe überquoll.