Ich musste mich sehr zusammenreißen, nicht laut zu fluchen, als ich auf den Boden sah und dort das gesamte Konfetti in kleinen, bunten Haufen herumlag. Es war schrecklich! Wirklich schrecklich mit anzusehen und ich wusste nicht, wie ich das alles wieder gerichtet bekommen sollte. Mein Mann und auch die Kinder schliefen noch, was gut war, aber auch hieß, dass ich den Staubsauger nicht benutzen konnte, da sie sonst wach werden würden. Das alles sollte sowieso eine Überraschung werden und ich hatte schon so viel Arbeit hineingesteckt, dass ich es nicht riskieren konnte.
Vorsichtig beugte ich mich nach unten, setzte die Schaufel auf und kehrte das meiste des bunten Papiers darauf. Einige Flocken blieben noch liegen, aber die konnte ich dann entfernen, wenn wir fertig waren, mit feiern. Das, was ich gerade aufgekehrt hatte, verteilte ich wieder so auf dem Tisch, dass es schön aussah. Dabei hoffte ich natürlich von Herzen, dass sich mein Mann freuen würde.
Wenn man vierzig wurde, dann konnte man sich etwas können, das hatte er zumindest zu seinen Freunden gesagt. In der Mitte, zwischen den Geschenken, die meine Kinder ihm gebastelt hatten, lag meines. Ein Gutschein, über den er sich sicher freuen würde. Sein bester Freund hatte schon zugesagt und nächste Woche, wenn mein Mann Urlaub hatte, würden sie gemeinsam nach Österreich fahren, um dort zu angeln. Ein Hobby, welches sich mir nicht im Ansatz erschließen wollte, doch wenn es ihm Freude bereitete, dann wollte ich ihn dabei unterstützen.
"Du bist wundervoll, weißt du das?" Gerade als ich noch darüber nachdachte, kam mein Mann in die Küche gewackelt, an beiden Armen einen der Zwillinge, die ihn anscheinend aufgeweckt und nach vorne gezerrt hatten, damit er sich anschauen konnte, was seine Frau für ihn vorbereitet hatte.
"Alles gute zum Geburtstag!", begrüßte ich ihn, danach gab ich ihm einen Kuss. Die Kinder hüpfen um uns herum, wollten keine Ruhe geben. Bald würden sie bei meinen Eltern sein und dann hatten wir das Haus endlich einmal wieder für uns. Da gab es ein paar Dinge auf unserer Liste, die wir tun wollten. Essen bestellen und dabei niemanden dazu zwingen, Gemüse in sich hineinzustopfen.
"Warte doch erst einmal ab! Vielleicht magst du dein Geschenk gar nicht!" Ich zwinkerte ihm zu, doch er schüttelte den Kopf.
"Das kann gar nicht passieren. Wenn du es ausgesucht hast, wird es vermutlich wieder perfekt für mich sein!" Darauf antwortete ich nichts mehr, setzte mich an den Tisch, was auch meine Familie tat. Langsam begann er, die Geschenke auszupacken. Und je näher er dem Gutschein kam, desto nervöser wurde ich.