"Findest du das etwa lustig?", murmelte ich in mich hinein, als ich das leise kichern gehört hatte. Die Zigarette hatte sich gut durch meine Jeans gebrannt und ich hatte es erst gemerkt, als es am Oberschenkel gejuckt hatte. "Denkst du, ich würde sonst lachen? Vielleicht der da?", schlug die helle Stimme vor. Sie klang eher wie ein kleines Mädchen, wenn sie amüsiert war. Mittlerweile kannte ich beinahe alle ihrer Gefühlslagen und hatte mich daran gewöhnt, dass sie einen etwas komischen Humor hatte. Sehr schadenfreudig. Wir hätten uns unter anderen Umständen vermutlich gut verstanden. "Nein, der passt nicht. Ich suche nach einem Mann, der nicht zu dick ist. Er sagte, dass er nicht dick wäre!", erklärte ich ihr noch einmal. In meinen Vorstellungen rollte sie mit den Augen. Wenigstens hatte sie aufgehört diesen Teil meines Körpers zu kontrollieren. Zumindest die meiste Zeit. "Und wenn er gelogen hat? Meiner Erfahrung nach sind Männer gerne dabei zu lügen, wenn es um ihren Körper geht! Hast du nicht erst gestern dieser Frau gesagt, du hättest...", weiter kam sie nicht, denn der Mensch, auf den wir gewartet hatten, tauchte in meinem Sichtfeld auf. "Das ist jetzt unwichtig! Da ist er!" Ich blickte ihn an, je näher er kam, desto mehr spürte ich das Kribbeln in meiner Magengrube. Sie regte sich auf, das merkte ich, denn ich war nicht nervös. "Das ist er wirklich! Töte ihn!", befahl sie mir, immer noch dieses kleine Mädchen. Es war so falsch, dass ich ihr die Möglichkeit gegeben hatte, sich in mir eine Hülle zu nehmen und ich hätte es nicht getan, wenn es nicht wirklich nötig gewesen wäre. "Ich kann ihn nicht einfach töten!", erinnerte ich sie. Doch ich merkte, dass es sehr schwer werden würde, sie von diesem Vorhaben abzubringen. "Bitte! Hör auf, ich werde dir helfen, aber lass es mich anders machen, ja? Wir beide schaffen das, du bekommst deine Rache und ich ebenfalls, aber wir müssen uns jetzt ruhig verhalten und es hilft keinem von uns, wenn wir ihn auf offener Straße erwürgen!" Eine der Passantinnen sah mir nach, als sie schon an mir vorbeigegangen war, sie musste wohl gehört haben, was ich zu mir selbst gesagt hatte. Oder besser zu dem Wesen, das Besitz von mir ergriffen hatte. Doch das wusste niemand und der Mann kam immer näher, während ich noch immer nicht wusste, ob ich sie zurückhalten konnte.