Manchmal sitze ich in meinem Zimmer und starre auf das Bild dieses Icons im unteren rechten Bildschirmrand. Und dann frage ich mich, was du gerade so machst. Ob du lernst oder dich mit den Dingen auseinandersetzt, die dir sonst Spaß machen. Vielleicht sitzt du an deinem Schreibtisch und malst etwas unheimlich schönes, was du mir niemals zeigen wirst. Oder du telefonierst gerade mit deinem Lieblingsmensch, für den ich nicht weniger als Bewunderung übrig habe, denn ich könnte keine Beziehung mit dir führen.
Mir ist bewusst, dass du ein schwieriger Mensch bist, wenn das auch nicht die richtige Bezeichnung ist. Ein Traumtänzer, jemand, der sein Leben so lebt, wie er es will und sich selbst unheimlich nahe steht. Du weißt, was du willst und wenn du es nicht weißt, dann findest du es eben heraus. Mich strengt das manchmal an, wenn ich auch weiß, dass ich nicht weniger anstrengend für andere Menschen bin.
Manchmal meldest du dich Wochen nicht und ich habe irgendwann gelernt, dass ich dir nicht schreibe. Du meldest dich, wenn du mich hören willst, das ist hoffentlich etwas, in dem wir beide den selben Standpunkt auf die Dinge haben.
Gerade denke ich wieder darüber nach, ob ich dich vielleicht anschreiben soll, denn ich vermisse deine Stimme, dein Dahsein und die Gespräche mit dir. Ich weiß aber auch, dass du gerade im Moment viele Dinge zu tun hast, die dich einnehmen. Ich werde es trotzdem tun. Und dann reden wir hoffentlich bald wieder einmal. Dann erzähle ich dir von allem, was bei mir passiert ist und wie glücklich ich bin. Denn du bist der einzige Mensch, dem ich zu einhundert Prozent glaube, wenn er sagt, dass er sich für mich freut. Du zeigst mir, dass du froh bist, dass ich wieder lachen kann, du bist eine richtig gute Freundin. Wir brauchen uns nicht, da bin ich mir sicher. Wir kommen gut ohne den anderen aus. Aber wir entscheiden uns manchmal dann eben doch dazu, dass wir uns gerne im Leben haben wollen. Und das ist schön. Jemanden zu haben, für den man sich so offen entscheiden kann.