"Bist du etwa müde?", murmelte sie leise, als sie neben ihrem Freud aufwachte, der verschlafen aus der Wäsche schaute und sie nur ansah, als wäre sie ein Alien. "Nein, das wäre ich doch niemals!", lachte er leise und streckte sich ein bisschen, wobei er gleich den Arm ausstreckte um ihn um sie zu legen. Vorsichtig zog er sie näher an sich, woraufhin sie erschrocken quickte. Sie war es noch immer nicht gewohnt, wie sehr er ihren Körperkontakt brauchte, auch nicht nach mehr als einem halben Jahr in welchem sie sich ein Schlafzimmer teilten. "Du wärst niemals müde? Vielleicht musst du dann wieder schlafen? Es ist so spät in der Nacht, ich hab dich aus deinem Schlaf gerissen, tut mir leid!", entschuldigte sie sich mit einem kleinen Lächeln. Sie hatte wieder nicht schlafen können, es aber auch nicht mehr ausgehalten, alleine im Wohnzimmer zu sitzen und sich beschäftigen zu müssen. "Es muss dir nicht leidtun. Was passiert denn gerade wieder in deinem Kopf, dass dich nicht schlafen lässt?", wollte er wissen. Einen Seitenblick warf er auf die Uhr nur um zu sehen, dass es viel zu spät war, dass sie überhaupt noch wach sein sollte, wenn sie am nächsten Morgen wieder in die Uni gehen wollte. "Ich weiß es nicht, ich kann dir nicht Mal sagen, warum ich normalerweise kaum schlafe, aber jetzt ist es einfach alles gleichzeitig!", begann sie zu reden. An seinem Blick erkannte sie, dass er lieber schlafen wollte, aber nachdem er ihr versichert hatte, dass es in Ordnung war, begann sie weiter zu erzählen: "Ich bin einfach unheimlich gestresst wegen der Arbeit und der Uni! Alles ist auf einmal, ich kann dir nicht Mal sagen, wie schlimm es ist, wenn ich dir alles auf einmal erklären müsste! Ich meine, der Test, den ich nächste Woche schreibe, die Bachlorarbeit, meine Arbeit und dann auch noch das mein Vater im Krankenhaus liegt! Was soll ich denn machen, außer nachts wach bleiben? Sonst kommt mein Gehirn doch niemals hinterher, das alles zu verarbeiten!", versuchte sie sich zu erklären. "Es könnte sich neben mich legen und mir alles darüber erzählen. Dann kann es vielleicht ein bisschen besser schlafen!", schlug er vor. Sie nickte leicht und vergrub die Nase unter der Decke. Sie war wirklich müde. Und er so war. Schneller, als sie schauen konnte, war sie dann auch schon eingeschlafen.