"Müssen wir uns darüber jetzt wirklich noch streiten?", wollte seine Frau wissen. Sie hatte die Hände in die Seite gestemmt und beide Augenbrauen hochgezogen, während ihr Mann vor ihr auf der Couch lag und den Eisbeutel an seinen Kopf drückte.
"Ja! Ich konnte nichts dafür, das hab ich dir doch jetzt schon mindestens einhundert Mal erklärt!", regte er sich weiter auf, doch sie schüttelte einfach nur den Kopf.
"Natürlich nicht! Du doch nicht! Du bist nie aggressiv! Du hast doch noch nie jemanden provoziert, hab ich recht?" Dabei schüttelte sie den Kopf, setzte sich dann zu ihm.
"Du siehst doch selbst, wie blau du immer noch bist, oder? Denkst du nicht, dass sich da langsam Mal was ändern sollte? Du kannst nicht immer zum saufen gehen, wenn es dir gerade nicht gut geht! Das ist doch nicht gesund! Und du musst doch merken, dass es mich und unsere Ehe unheimlich belastet!", warf sie ihm vor, doch er schüttelte nur den Kopf.
"Das tut es doch gar nicht! Führ dich doch nicht so auf, es war nur eine kleine Schlägerei! Und der andere sieht noch schlimmer aus!", wollte er seine Frau beruhigen, die dadurch nur noch hysterischer wurde.
"Wie bitte? Damit wir am Ende auch noch eine Anzeige wegen Körperverletzung bekommen? Wir können uns das nicht leisten, das weißt du ganz genau! Wieso bist du nur so?", schrie sie ihn an. Weinend stürmte sie aus dem Wohnzimmer, er ließ den Kopf in das Kissen sinken und atmete tief aus. Erst da bemerkte er, dass seine Tochter in der Tür stand und ihn ein wenig verschreckt ansah.
"Bringst du Papa ein Bier?", bat er die Kleine, die den Kopf schüttelte.
"Warum weint Mama? Warum ist sie traurig?", wollte sie wissen, doch er winkte nur ab.
"Deine Mama ist immer traurig. Komm, sei brav und bring Papa ein Bier. Mama beruhigt sich bald wieder!", sagte er. Sie drückte ihren Plüschelefanten fest an sich, bevor sie in die Küche watschelte und ein Bier aus dem Kühlschrank nahm. Dann ging sie zu ihm zurück, reichte es ihm, wobei sie es mit beiden Händen nehmen musste, da sie zu klein waren, um die Dose in einer Hand zu halten.
"Danke mein Schatz! Und jetzt setz dich zu mir, dann schauen wir ein bisschen, fern, ja?", bot er ihr an. Brav setzte sie sich hin, drückte sich an ihren Vater, der seinem Kind die Hand auf den Rücken legte. Seine Frau würde sich schon wieder beruhigen.