"Scheiße, es funktioniert schon wieder nicht!", schimpfte der junge Mann vor mir und sah mich dann direkt an. Er musst gemerkt haben, dass ich ihn dabei beobachtet hatte, wie er sich im Motorraum seines Wagens darüber ärgerte, das irgendwas nicht klappte. "Was glotzt du so blöd? Du könntest mir auch helfen, anstatt unschlüssig in der Gegend herumzustehen!", warf er mir vor, dann widmete er sich wieder dem Problem. Ich traute mich nicht einmal zu fragen, so unfreundlich und genervt erschien er mir in diesem Moment. "Soll ich dir helfen? Frauen kennen sich doch nicht so gut mit Autos aus, das weißt du doch!" Ein anderer Mann war hinzugekommen und hatte mich abschätzend angegrinst. Abschätzend, weil er mich damit gerade darauf reduzierte, dass ich eine Vagina besaß und dass ich mich deshalb nicht mit Autos auskannte. Wie sehr ich diese Blicke doch hasste, die ich so häufig abbekam! "Ich glaube, ich hätte ihm sehr wohl helfen können, wenn er nich so unfreundlich zu mir gewesen wäre! Wenn das Auto nicht anspringt, wäre es übrigens eine Überlegung wert, eine Starthilfe mit einer anderen Batterie zu geben, dann könnte man in die Werkstatt fahren und sich von jemandem, der Ahnung davon hat, helfen lassen!", erklärte ich den beiden Spezialisten, die mich ansahen, als wäre ich ein Alien. Ohne noch mehr zu sagen, drehte ich mich um und ging zu meinem Wagen, der nicht weit entfernt stand. Ich hasste es mehr als alles andere, wenn Menschen dachten, nur weil ich eine Frau war, könne ich gewisse Dinge nicht wissen. Als ich von der Tankstelle wegfuhr, standen die beiden noch immer dort. Vermutlich war es keine Möglichkeit, meinen Rat anzunehmen und wenn sie nicht beide von der Motorhaube erschlagen würden, dann stehen sie auch noch am nächsten Tag dort und beraten darüber, was denn nun kaputt sein könnte.