Verbittert spuckte er die gerade noch zerkauten Kräuter aus und zog die Nase hoch. Seit er keinen Schnupftabak mehr hatte, musste er damit leben, dass seine Nase immer danach verlangte. Aber das letzte Mal, als er in der nächstgelegene Stadt gewesen war, hatte er sich in einigen Ärger verstrickt und das zu lösen war viel kompliziertet, als sich einfach einen anderen Platz zum lagern zu suchen. Laut seiner Karte hatte er noch über zweihundert Kilometer bis zu dem Ort, an dem er die nächsten Monate bleiben wollte. Doch das ließ sich in ein paar Tagen zurücklegen und es war Sommer, also konnte er sich Zeit lassen. Auch in den warmen Monaten waren die Nächte in den Bergen sehr kalt und wenn er nicht seine brave Stute und die beiden Hunde gehabt hätte, wäre er vermutlich schon erfroren.
„Kommt meine Hübschen, wir gehen weiter!“, trieb er die drei an. Die Flinte behielt er vor sich auf dem Sattel und ließ den Blick auch während des reitens wachsam über die Ebenen gleiten. Jederzeit könnte ein Bär sie angreifen, ein Puma oder Wölfe aus dem Dickicht kommen und darauf musste er vorbereitet sein. Wenn er allerdings so ein Tier erlegen würde, könnte er die Felle später für gutes Geld verkaufen und im Falle eines Bären hätte er sogar noch etwas Gutes zu essen. Sein Magen knurrte und er wusste, dass es seinen Hunden nicht besser ging, die die Mahlzeiten im Moment nicht besonders üppig ausfielen. War man auf der Flucht, blieb zur Beschaffung des Essens nicht mehr so viel Zeit. Und das nur, weil er den alten Wirt erschlagen hatte! Hätte dieser ihn nicht um sein Geld betrogen, müsste er sich die ganze Mühe jetzt gar nicht machen. Seufzend schüttelte er den Kopf und trieb dann sein Pferd wieder an, das er unterbewusst angehalten hatte. Sie hatten den ganzen Tag noch vor sich.