"Hat er dir wehgetan, oder kommt dieser große Fleck auf deinem Oberarm von was anderem?", neckte mich der Mann, den ich selbst noch nicht lange kannte. "Er hat mir wehgetan. Aber keine Sorge, darum kümmere ich mich noch. Irgendwann wird er mir dankbar dafür sein, dass ich nicht locker gelassen habe!", erklärte ich ihm. Er nickte zustimmend und sah so aus, als würde er sich Gedanken machen. Dabei legte er den Kopf schief und hielt sich die Hand ans Kinn um den kaum vorhandenen drei Tage Bart zu kratzen. "Hast du es schon einmal mit ner Pampe versucht?", fragte er mich dann und trotz der Schmerzen, die in meinem rechten Arm pochten, musste ich lachen. Sein Blick zeigte mir, dass er nicht verstand, was an seiner Aussage so lustig sein sollte."Arbeitest du nicht seit Jahren mit Pferden? Solltest du nicht derjenige sein, der sich mit Fachbegriffen auskennt und so klingt, als hätte er Ahnung? Nein, ich habs noch nicht mit Pampe versucht!", erklärte ich ihm, was ich lustig gefunden hatte. "Nein, muss ich nicht. Wer glaubt, er würde damit intelligent wirken, hat die Kontrolle über sein Leben verloren und setzt sein Ego zu hoch an. Wir wissen doch alle, was ich meine, warum sollte ich alles immer so sagen, als wäre ich der einzige, der sich jemals damit auseinandergesetzt hat?", wollte er wissen. Ich konnte es ihm nicht sagen, ich verstand nicht, wieso er so dachte und handelte, aber er wirkte unbeholfen. "Ich glaube einfach, dass die Menschen einen nicht ernst nehmen, wenn man nicht so klingt, als hätte man Ahnung!", gab ich also zu."Naja, wieso sollte man mich auch erst nehmen? Ich bin auch nur ein Mann in seinen frühen Dreißigern, der immer noch wartet, dass eines Tages die Welt besser wird. Das ist eine ziemlich absurde Vorstellung, ich verstehe, warum man sowas nicht ernst nimmt. Komm mit, wir holen das Futter für deinen Wildfang, dann schauen wir, was sich machen lässt. Die stursten Pferde lassen sich mit Futter bestechen!“