"Du, was treibst du da?", seine Freundin hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen, mit der Erwartung, ihn vielleicht erschrecken zu können, doch den Effekt, den sie erziehlen wollte, hatte es nicht und sie fühlte sich beinahe blöd bei dem Gedanken, dass sie ihren großen, starken Mann hatte erschrecken können.
"Ich wollte dich erschrecken!", gestand sie ihm mit einer Schnute und er zuckte plötzlich zusammen, sodass sie sich schon Sorgen machte, ob etwas passiert sei.
"Hast du Schmerzen? Ist alles gut bei dir?", wollte sie besorgt wissen, ließ diese Besorgnis aber fallen, als sie sah, dass er grinste.
"Nein, ich dachte nur, ich mache dir eine Freude und zeige dir, dass ich mich erschrocken habe! Nur wegen dir!", erklärte er dann mit sanfter Stimme, bekam dafür aber nur eines auf den Deckel.
"Was soll das denn? Am Ende tust du dir mit deinem Verhalten noch weh!", ermahnte sie ihn, vergas dabei aber, dass sie ihrem Mann noch nie irgendetwas hatte sagen können.
"Ach was! Ich will dir doch nur eine Freude machen! Und wenn es das tut, dann bin ich glücklich!", gestand er ihr. Seine Arme hatte er sanft um sie gelegt, um sie zu sich zu ziehen und zu küssen.
"Du machst mir ja auch eine Freude, das will ich gar nicht abstreiten, aber ich will eben nicht, dass du dir dabei wehtust!", wiederholte sie sich.
"Selbst wenn, was soll schon passieren?"
"Du könntest dir wehtun! Hinfallen und dir den Kopf anschlagen! Dann hast du eine fette Platzwunde und verblutest, bevor der Notarzt da ist!", malte sie sich das schlimmste Szenario aus, welches möglich war.
"Aber wäre das so schlimm? Ich wäre von allen irdischen Schmerzen erlöst und könnte mein Dahsein als Geist unbeschwert genießen!", dachte er nach.
"Ja, das ist schrecklich!", sie schrie beinahe und gab ihm eine ganz leichte Ohrfeige. Nur aus Liebe natürlich.
"Aber wieso?", wollte er noch einmal wissen.
"Weil ich mit dir zusammenbleiben will, bis wir alt und gebrechlich sind, damit wir dann beide innerhalb einer Woche sterben können, weil wir es nicht ohne den anderen schaffen!"; erklärte sie. Ganz vorsichtig nahm er ihr Gesicht in die Hände und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Das wäre das Schönste, was ich mir für mein Leben nur vorstellen könnte!“