Bald war es wieder so weit und ich musste mich entscheiden, was ich auf meine To-Do Liste für das nächste Jahr schreiben wollte. Mittlerweile saß ich schon seit Stunden an meinem Schreibtisch und suchte nach Dingen, die ich dort sehen wollte. Mir war wichtig, dass mein Tag gut genutzt wurde. Und ich musste eben auch sagen, dass es viele Dinge gab, die ich tun wollte, aber nicht schaffte. Meine Wochenenden waren im Vorjahr ständig belegt gewesen und ich hatte keine Zeit gehabt, mich vielen, wichtigen Dingen zu widmen.
Irgendwie waren die Winterferien für mich eine Zeit, in der ich mich jedes Mal wieder fragen musste, was ich vom Leben eigentlich wollte. Und ich wollte viel davon. Da gab es die glückliche Beziehung, die ich zu einem großen Teil führte, die vielen Bücher, die ich lesen wollte. Es gab so viel, was ich hätte aufschreiben können und doch wusste ich, dass ich nur einen Bruchteil davon schaffen würde. Auf der anderen Seite hatte ich vielleicht ein bisschen mehr Zeit, da ich nur noch ein Drittel des Jahres in der Schule verbringen und danach frei haben würde. Da gab es Möglichkeiten, Dinge zu tun, wie ich sie noch nie gehabt hatte. Bücher, die ich lesen wollte konnte ich vielleicht endlich von der Liste streichen und auch andere Dinge, wie noch mehr zu Schreiben, würden sich vielleicht realisieren lassen. Eine ganz besondere Kategorie hatte noch keine Punkte, weil ich mir nicht sicher war, was ich dort stehen haben wollte. Urlaub oder ähnliches. Und Sachen, die ich noch besorgen wollte, wovon es eine ganze Menge gab.
Wenn ich an diese ganzen Sachen dachte, kam es mir beinahe schon wieder so vor, als hätte ich das ganze Jahr verplant, wobei das doch nicht richtig war. Es gab sehr wenige Dinge, die ich festgelegt hatte. Meistens ging es dabei sowieso nur um Arbeit, die ich so und so hätte machen müssen. Ich wollte das, ich brauchte das, sonst wäre mein Tag nur wieder genauso vergeudet, wie er das auch oft das letzte Jahr gewesen war. Und das wollte und konnte ich nicht einsehen.