Immer dunkler wurde es draußen, während ich auf seinem Bett saß und darauf wartete, dass er mit dem Abwasch fertig wurde. Wenn es Nacht war, wollte ich nicht nach Hause gehen, doch bisher hatte ich auch noch nie bei ihm geschlafen und ich war mir nicht sicher, wie das laufen sollte.
"Das Essen war wirklich gut!", bemerkte ich, als wir aneinander gekuschelt dort saßen und uns eine Folge seiner Lieblingsserie ansahen. Damit konnte ich zwar nicht viel anfangen, weil ich dieses ganze Geek Ding nicht so wirklich verstand, aber es war schön zu wissen, dass es ihm Spaß machte.
"Dankeschön! Ich hab das Rezept von meiner Mutter erfragt und sie hat es mir am Telefon Schritt für Schritt erklärt, während ich gekocht habe, weil es doch ein wenig zu kompliziert für mich war!", gestand er mir und ich musste lachen.
"Na dann! Müssen wir vielleicht einfach Mal zu deiner Mutter zum essen gehen!", schlug ich ihm vor. Er nickte, dann sah er auf seine Hände.
"Du hast mich noch nie gefragt, ob du meine Eltern kennenlernen darfst. Ich meine, ich würde mich sehr freuen und sie bestimmt auch, das können wir gerne machen!", stimmte er zu. Ich spürte, wie ich rot wurde.
"Ich wollte dich sowieso noch fragen, ob ich die Nacht über vielleicht hier bleiben kann? Ich hatte nicht erwartet, dass es so früh dunkel werden würde und ich will in der Dunkelheit eigentlich nicht mit der Bahn fahren!" Ich kam mir dumm dabei vor, ihn zu fragen. Nicht, weil ich Angst hatte, dass er nein sagen würde, sondern weil ich nicht wollte, dass er dachte, ich wollte zu schnell zu viel.
"Natürlich! Es wäre mir eine Ehre!" Sein Atem ging schneller und ich wusste, dass ich jetzt etwas sagen musste, was ihn beruhigte.
"Weißt du, ich vertraue dir. Du bist der erste Mann, dem ich mein Vertrauen wieder schenke!", erklärte ich ihm und er legte seinen Arm um mich, damit er mich noch ein bisschen enger an sich herandrücken konnte.
"Keine Sorge! Wenn du willst, dann schlafe ich gerne auf meiner Couch, das ist gar kein Problem!" Wieder musst eich lächeln. Er meinte es einfach viel zu gut mit mir. Vielleicht hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht den falschen Mann ausgesucht.