Die innere Leere in ihm zu beschreiben, das würde ihm nicht einmal im Traum einfallen. Aber er träumte auch nicht, er war wach und verstand, was es bedeutete, wenn einem die Dinge gesagt wurden, die man ihm gerade gesagt hatte. Am liebsten hätte er nach einem Kissen gegriffen und laut ein dieses hineingeschrieen, aber auch dazu müsste man sich in einem Bett befinden, und wie er gerade schon festgestellt hatte, tat er das gerade nicht. Seine Hand ballte sich zu einer Faust. Langsam füllte sich die Leere in seinem Kopf, die Leere in seinem Herzen. Mit Wut und Unverständnis. Er verkroch sich gerade unter einem Tisch, während er eigentlich draußen sein sollte. Draußen, auf dem Gang, um für das geradezustehen, was man getan hatte, wie es gerade durch die Sprechanlage ausgedrückt worden war. Doch er saß hier und niemand würde ihn rauslassen. Alle anderen, die mit ihm hier waren, hatten ihre Blicke entweder auf ihn gerichtet, oder auf die Tür. Manchmal pendelten die Augen auch etwas, blieben dann kurz bei einem von beiden stehen und dann gingen sie wieder zu den Bewegungen über. Ein Schatten erschien an der Tür und eines der Mädchen begann leise zu weinen, doch er bewegte sich weiter und war bald aus ihrem Sichtfeld verschwunden. Es war auch nicht der Junge, auf den sie alle warteten. Der, der gerade über die Sprechanlage verkündet hatte, dass er sich rächen würde. Dabei hatte er doch gar nichts, wofür man sich rächen müsste! Natürlich, manchmal hatten die anderen ihn gehänselt, aber so schlimm war es gar nicht gewesen! Zumindest nicht aus der Sicht der Leute, die ihm das angetan hatten. Wieder diese Leere. Das Footballteam und Dean Walker. Warum? Weil Dean Walker sehr viel Zeit mit Peter verbracht hatte, sein bester Freund gewesen war. Er wollte ihn mit in den Tod nehmen, nachdem er vermutlich heute mehr als nur einen anderen Menschen ebenfalls diesem Schicksal zugeführt hatte. Wieder ein Schatten, dann erschien das Gesicht des Amokläufers hinter der Scheibe und fiel direkt auf ihn. Ihre Blicke verhakten sich ineinander, als Dean langsam aufstand und zur Türe ging. Mit zitternden Fingern drückte er die Klinke herunter, den Protest seiner Lehrerin hörte er gar nicht mehr. Nachdem sie hinter ihm wieder ins Schloss gefallen war, folgte er seinem ehemals besten Freund durch die leergefegten Gänge der Schule. Alles war Leer.