Sie stand vor dem Regal und sah sich alle Sachen gut an. Niemand war dort, der ihr etwas aufschwatzen konnte. Was sie gut fand, denn ihr Freund hatte sich aufgemacht, Dinge für den Hund zu kaufen. Wenn er das Ding schon mehr liebte, als er sie liebte, dann musste er auch damit leben, dass sie alleine aussuchte, welche Farbe das Wohnzimmer haben würde.
"Brauchen Sie etwas? Kann ich Ihnen behilflich sein?", wollte ein Mann wissen, der von links zu ihr gekommen war. Er trug nicht die Arbeitskleidung des Ladens, weshalb sie ihn von oben bis unten beäugte.
"Arbeiten sie hier?" Er schüttelte den Kopf.
"Nein, das tue ich nicht, aber ich keinen mich mit Farben und Frauen gut aus, weshalb ich dir bestimmt bei jeglichen Problemen helfen könnte!", erklärte er. Doch sie schüttelte den Kopf, presste die Lippen zusammen.
"Nein, danke. Ich weiß schon selbst, was ich will. Doch als sie nach einer Farbe griff, nahm er den Eimer und hielt ihn hoch.
"Pink? Wirklich? Wenn du dich schon nicht mit mir abgeben kannst, dann solltest du vielleicht blau benutzen, wenn man sich schon als Mannsweib aufführen muss!", beschimpft er sie. Bevor sie etwas sagte, nahm sie einen zweiten Eimer, drückte sich an ihm vorbei.
"Viel Spaß mit deiner toxischen Männlichkeit, wenn du den Eimer nicht schnell genug wieder hinstellst, wirst du vielleicht schwul!", drohte sie ihm. Er wollte ihr nachlaufen, doch da kam endlich auch wieder ihr Freund um die Ecke und er ließ es bleiben. Kopfschüttelnd ging sie zur Kasse mit dem Mann, der ihr brav nachtrottete, wie sonst auch immer.
"Hast du es bekommen? Ist die schön?", wollte er wissen, als er es sah, grinste er.
"Das wird bestimmt gut aussehen! Haben wir noch Farbwalzen zuhause?" Sie lächelte, nahm ihn in den Arm und war froh, dass er bei ihr war. Sollte der andere doch noch mitkommen, wäre sie alleine auf dem Parkplatz mehr als nur ängstlich gewesen.
"Ich weiß es nicht. Ich gehe aber jetzt auch nicht nochmal und hohle welche!" Sie drückte sich enger an ihn, er sah sich um, entdeckte den Mann und schüttelte ebenfalls nur den Kopf.
"Lass dich nicht von so dummen Idioten einschüchtern. Ich bin ja bei dir!", beruhigte er sie. Sollte dieser Mensch seiner Freundin zu nahe kommen, war er zu allem bereit.