Und wieder hatte sie verloren. Es war einfach schrecklich, mit ihrem Vater dieses Spiel zu spielen, egal was sie machte, er gewann immer. Die anderen Mitspieler waren ihr doch sowieso vollkommen egal! Sie wollte nur den Mann, der jedes Mal mit der Überheblichkeit, immer zu gewinnen, an das Spiel heranging, schlagen. Unglaublich, wie er sich immer wieder aus den Ausweglosesten Situationen herauswinden konnte! Frustriert stand sie auf, um sich noch ein Glas ihres Cocktails einzugießen. Ihre Mutter und der kleine Bruder konnten ja noch weiter daran arbeiten, den alten Mann zu besiegen, nur sie durfte jetzt, nachdem er ihr sogar ihr letztes Land und damit die Möglichkeit zu überleben genommen hatte, nicht mehr mitspielen. Ihm war das sicher ganz recht, immerhin war sie sonst die einzige, die er nicht immer sofort loswerden konnte. Mürrisch trank sie und sah dabei zu, wie die Anderen ihre Würfel rollen ließen und sich freuten, wenn sie es schafften, sich gegenseitig zu besiegen. Wie konnte sie nur so viel Pech haben? Jedes verdammte Mal scheiterte es daran, dass alle ihre Länder haben wollten! Wieso konnten sie sich nicht einfach verbünden und gegen den Feind spielen, der sich Vater nannte und sich damit brüstete, bisher beinahe jedes Spiel gewonnen zu haben? Nein, ihre Mutter und ihr Bruder mussten natürlich auch gegen sie spielen, damit es mehr Spaß machte! Manchmal wollte sie diese Familie am liebsten einfach nur in den Wind schießen! "Anne? Kommst du? Wir wollen noch eine Runde Risiko spielen!", rief ihr kleiner Bruder sie wieder zu den anderen ins Wohnzimmer. So schnell sie nur konnte, sprintete sie dorthin und setzte sich zurück an ihren Platz. Die Hände griffen zu den schwarzen Spielfiguren, ein blitzen in ihren Augen zeigte, dass sie bereit war. Diesmal würde sie den alten Mann in Risiko, seiner Königsdisziplin, sicher schlagen!