Stille. Unendliche Stille. Kein Laut, kein Schall. Nichts. Kein Sauerstoff. Kein Atmen. Stille. Im Weltall ist kein Leben möglich. Völlig alleine treibe ich dahin. Der letzte lebende Mensch. Gefangen in einer Kapsel, die mein Grab werden wird.
Das Ende der Menschheit begann schleichend. Wir beuteten die Erde aus, dachten nicht über die Konsequenzen nach. Doch in der Tiefe verbarg unser Planet Geheimnisse, die nicht an die Oberfläche hätten gelangen sollen. Als sie es taten, begannen wir zu begreifen, dass die Apokalypse nicht das Ende der Welt ist, sondern der Beginn der Wahrheit.
Ich erinnere mich an den Mann, den ich liebte. Ich war auf der Flucht, als ich ihn kennenlernte. Ihn und seinen kleinen Bruder. Ich weiß noch, wie viel Angst er hatte. Wie er oft weinte, weil er wieder nach Hause wollte. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich ihn fest in die Arme nahm und ihm versprach, dass alles wieder gut werden würde. Aber ich erinnere mich an das letzte Mal, dass ich ihn hielt. Als ich ihm versprach, dass alles gut werden würde und er an einen besseren Ort kommen würde. Bevor er seinen letzten Atemzug tat.
Die Menschheit suchte Zuflucht in einer großen Raumstation, als die Welt sich immer mehr gegen unsere Anwesenheit zu wehren begann. Die letzte Zuflucht.
Es gab Kämpfe. Ich erinnere mich nicht, wer gegen wen kämpfte. Es ist bedeutungslos. Die Menschheit hat sich selbst zerstört.
Unsere letzte Chance auf ein Überleben, die letzte Hoffnung. Im Kampf zerstört. Niemand überlebte.
Mein Geliebter starb als Verräter. Als Verräter an den letzten Resten der Menschheit. Die Raumstation fiel durch seine Schuld. Und niemand überlebte.
Ich bin die letzte. Der letzte Mensch in der ganzen Weite des Alls. Und bald wird auch von mir nichts bleiben als Asche und Staub in den Weiten des Universums. Wird irgendjemand irgendwann noch unsere Geschichte kennen? Die Geschichte von der Menschheit, die sich selbst zerstörte, weil sie sich den Boden unter den Füßen fortriss.