Durch das Fenster schaut er in das Innere des Raumes. Er sitzt in dem Baum vor dem Fenster, verborgen vor den Blicken der Menschen durch das dichte Blätterdach, das bewegt durch den Wind immer wieder Sichtfenster in das Haus der Menschen eröffnet.
Eine Frau liegt auf einem Bett. Blass ist sie, geradezu bleich. Mehr wie ein Gespenst als wie ein Mensch sieht sie aus.
Ihre Atemzüge sind flach, müde. Ihr Herz schlägt schwach in ihrer Brust, stockt immer wieder.
Der Vogel begreift, dass sie sterben wird. Fasziniert hüpft er näher ans Fenster heran, schwingt die Flügel auf, um auf das äußere Fensterbrett zu gleiten, bis nur noch die Scheibe ihn von der alten Frau trennt, die einsam und verloren in ihrem Bett liegt. So mächtig die Menschen auch sind, auch sie sind nicht gegen die Zeit gefeit. Auch sie werden alt und vergehen. Hoffend auf die Ewigkeit verbringen auch sie nur ein Leben.
Der Vogel ist der einzige Wächter, der den letzten Atemzug der Frau erlebt.