Die Welt wurde vom Wasser verschlungen. Das Eis taute und der Meeresspiegel hob sich und so wurde immer mehr Land vom Wasser eingenommen. Die Menschheit drängte sich zusammen. Aber das Wasser war stärker, es war mächtiger als jeder Versuch der Menschen, sich vor ihm zu schützen. Sie bauten Zufluchten unter Wasser, doch auch diese schwanden, gaben früher oder später dem Druck der Wassermassen nach. Der Mensch gehörte nicht in die Tiefe des Meeres, auch wenn er immer geglaubt hatte, die gesamte Welt beherrschen zu können.
Nur noch wenige der unter Wasser liegenden Quartiere sind uns geblieben, doch auch sie beginnen zu zerfallen. Risse ziehen sich durch die gläsernen Wände, hinter denen das dunkle Wasser darauf lauert, auch die letzten von uns zu verschlingen.
Doch es gibt Hoffnung. Hoffnung durch einen Mann, den die Menschen stets verachtet haben. Krimineller wurde er genannt. Gauner. Und doch hat er viele Menschen vor dem Tod bewahrt. Er stahl Maschinen und entwickelte sie weiter, schuf sichere Zufluchten für die Menschen – obwohl er keiner von uns war. Obwohl er einer vergessenen Welt angehörte, von Menschen, die unter dem Wasser lebten. Sie wurden für Monster gehalten. Aber nichts hätte der Wahrheit ferner liegen können, denn die Menschen haben den Planeten zerstört – machte das nicht uns zu Monstern? Er nahm uns auf in Zeiten der Noten und ich werde ihm für meine Rettung ewig dankbar sein. Und ich war entschlossen, meine Schuld zu begleichen.
Deshalb blieb ich bei ihm, als alle Wege abgeschnitten wurden. Als das Meer darum kämpfte, auch die letzten Inseln der Menschheit zu vernichten, als wir auch die letzte Station verlassen mussten. Er mochte unter Wasser atmen können, er mochte uns mit seinen Entwicklungen auch die Fähigkeit gegeben haben und doch waren wir alle auf irgendeine Weise verwundbar. Denn er verschwand in den Trümmern der Station. Er, den ich mehr liebte als mein eigenes Leben. Ich weigerte mich ohne ihn zu gehen, wollte nach ihm suchen in der Station, die längst verloren war.
Wir gingen gemeinsam unter. Denn die Welt unter Wasser ist mächtig und unbezwingbar.