Ich erinnere mich noch genau daran, wie sehr ich früher darunter gelitten habe, stetig unsichtbar zu sein. Wie sehr es mich störte, dass ich von niemandem besonders wahrgenommen wurde, dass es allen gleichgültig war, wer ich war und was ich tat. Heute ist es meine Chance.
Ich brauche mich nicht einmal anzustrengen, um unauffällig durch die Gänge zu meinem Ziel zu gelangen. Für niemanden bin ich eine Bedrohung, niemand nimmt mich auch nur wahr, es spielt für keinen eine Rolle. Alle, die mir begegnen, streifen mich mit nicht mehr als einem flüchtigen Blick, bevor sie sich wieder abwenden. Sie alle denken, ich bin das stille Mädchen, für das sich niemand zu interessieren braucht. Niemand nimmt mich zur Kenntnis. Und niemand ahnt, was ich im Begriff bin zu tun.
Niemand hält mich auf, als ich meinem Ziel immer näherkomme. Grimmige Ruhe erfüllt mich. Ich zweifle nicht an dem, was ich vorhabe, bin entschlossen, es durchzuziehen. Denn ich kämpfe für das, woran ich glaube und niemand ahnt auch nur, wie weit ich bereit bin zu gehen. Sie alle halten mich für schwach und wertlos, keiner hat auch nur die geringste Ahnung.
Und wenn sie begreifen, wie sehr sie falsch gelegen haben, wird es längst zu spät sein.