Weißes Licht dringt durch die Scheiben ins Innere des Raumes und legt sich auf die Gestalt, die vor dem Fenster sitzt und hinaus auf die eisigen Weiten blickt. Der Frost verhüllt die Fensterscheiben beinahe, die Kälte dringt durch das dünne Glas ins Innere und lässt sie frieren.
Draußen liegt der Schnee bis zum Horizont, er hat alles unter einer weißen Decke begraben, er hat das Land mit Kälte überzogen. Doch er hat die Welt auch in Licht verwandelt, dass durch die Scheiben ihres Gefängnisses dringt und von einer Freiheit erzählt, die sie niemals erfahren wird. Sie wird niemals das Knirschen des Schnees unter ihren Füßen hören oder die Einzigartigkeit von Schneeflocken sehen. Sie wird niemals die klare Luft des Winters riechen oder das Piksen der Kälte auf ihrer Haut spüren.
Bis zum Frühjahr ist sie hinter dem Glas gefangen. Und so wartet sie. Wartet darauf, dass endlich wieder Frühling wird. Und sie aus ihrem eisigen Gefängnis befreit wird.