Wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere, denke ich sofort an den Geruch von Heu, den Geschmack von Zitronenlimonade und die Wärme des abendlichen Lagerfeuers. Und ich erinnere mich an die knarzende Schaukel, die im Geäst eines alten Eichenbaumes schwang, der schon dort gestanden hat, als mein Großvater ein Kind war und sein Großvater vor ihm. Oft hatte ich nachts dort gesessen, in den Himmel geschaut und die Sternschnuppen gezählt. Ich habe in die Weite des Alls hinausgesehen und mir vorgestellt, dass dort oben zwischen all dem Sternenstaub meine Mutter auf mich warten würde.
Es gab viele Erinnerungen, die verschwammen, weil sie aufhörten, möglich zu sein. Nie wieder würde meine Mama mir morgens Pfannkuchen machen. Nie wieder würde sie mir eine ihrer fantastischen Geschichten erzählen. Plötzlich gab es so viele ‚Nie wieder‘ und das Leben ging einfach weiter, ein unendlicher Fluss von Jahren, die dahinzogen, Regen, Schnee und Sonne, Stürme und tanzende Herbstblätter, alles verschwamm ineinander in einem ewigen Kreislauf, in den ich nicht so richtig passen wollte.
Denn ich war an einem Ort gefangen, der nur in meinem Kopf existierte.
Es war die Stadt der schwarzen Träume.
Die Stadt der zerstörten Hoffnungen.
Vielleicht war sie auch real, irgendwo in der Weite des Universums. Ein Ort, an dem sich alle zerbrochenen Träume sammelten.