„Wow, du siehst echt atemberaubend aus. Und nervös.“ Grinsend betrachtete ich meinen besten Freund, nachdem er mir die Tür geöffnet hatte. Anerkennend ließ ich meinen Blick über den schicken Anzug, der seine hagere Gestalt betonte, gleiten, bis ich bei seinem Gesicht landete. Die hellen blonden Haare hingen ihm verstrubbelt ins Gesicht und die hellblauen Augen hinter der wie immer etwas schief sitzenden Brille verrieten nur zu deutlich seine Nervosität. Markus war schon immer schüchtern gewesen und Menschenmengen behagten ihm nicht, daher konnte ich ihm seine Nervosität angesichts des bevorstehenden Events nicht verdenken. Das Institut für Naturwissenschaften, für das er arbeitete – er war das klischeehafte Beispiel eines Nerds -, veranstaltete einen Maskenball und da alle hohen Tiere des Instituts anwesend sein würden, musste er sich dort unbedingt blicken lassen – das konnte seiner Karriere auf die Sprünge helfen. Talent genug hatte er auf jeden Fall – er war der klügste Kopf, den ich kannte -, aber er schaffte es noch nicht, sich auch mit ein wenig Selbstbewusstsein zu präsentieren – deshalb war es ihm umso wichtiger, dass ich heute Abend mitkam.
„Ich dachte schon, du kommst nicht.“ Die Nervosität in Markus’ Augen wich Erleichterung und ein Strahlen ließ sie aufleuchten. Genau dieses Strahlen war der Grund, warum ich mich schon zu Schulzeiten in ihn verliebt hatte. Er war ein besonderer Mensch und wenn dieses Leuchten in seine Augen trat, dann konnte man es erkennen. Ansonsten hielt er es gut versteckt und ließ sich selten von jemand anderem als mir in die Karten schauen und selbst bei mir hatte es gedauert, bis ich sein Vertrauen gewonnen hatte. Mit der blassen Haut und der hochgewachsenen, aber eher dürren Gestalt wirkte er zerbrechlich, beinahe wie ein Geist, der jeden Moment verschwinden konnte. Und das war es, was ich am meisten fürchtete: Dass er aus meinem Leben verschwand. Ich brauchte ihn wie die Luft zum Atmen, denn nur bei ihm fühlte ich mich vollständig. Es kam dabei nicht darauf an, ob wir ein Paar waren oder nur Freunde, seine Gegenwart war mehr als genug, auch wenn die Sehnsucht nach seiner Liebe seit Jahren immer schlimmer wurde. Er hatte jedoch nie Anzeichen gezeigt, dass er mehr als freundschaftliche Gefühle für mich hegte und da ich wusste, wie schwer ihm zwischenmenschliche Dinge fielen, hatte ich ihm nie von meinen erzählt, um ihn nicht zu überfordern.
„Entschuldige, mein Chef wollte, dass ich den Artikel noch fertig schreibe. Aber du weißt doch, dass ich immer da bin, wenn du mich brauchst.“ Dieses Versprechen hatte ich noch nie gebrochen, nicht seitdem ich es ihm zu Beginn unserer Freundschaft gegeben hatte. Ich sagte mir immer, dass das mehr wert war als alles andere – besonders wenn ich wieder ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich ihn immer belog. Obwohl er mein bester Freund seit der Schulzeit war, seit er nicht nur an meine Schule gekommen, sondern auch in das Nachbarhaus gezogen war, und wir uns immer alles erzählt hatten, hielt ich zwei wichtige Dinge vor ihm geheim. Erstens: Meine Liebe zu ihm, aber die Gründe dafür hatte ich ja bereits erwähnt. Und zweitens: Er glaubte, ich würde als Reporterin für eine Zeitung arbeiten, weshalb ich auch mal für ein paar Tage weg war oder auch mal ungewöhnliche Arbeitszeiten hatte, wenn mal wieder ein „Artikel“ fertig werden musste. Die Wahrheit sah aber ganz anders aus: Ich war eine Geheimagentin. Ich hatte gleich nach der Schule eine Ausbildung zur Polizistin gemacht, war aber nach einem Fall von internationalem Interesse von einer Organisation rekrutiert worden, die in wichtigen, internationalen Missionen agierte. Zu dem Zeitpunkt, als ich als Agentin zu arbeiten begonnen hatte, hatte ich angeblich meinen Job als Polizistin aufgegeben, um eine Journalistenausbildung im Ausland zu machen. Ich musste ja irgendwie erklären, warum ich fast ein Jahr fort war und ich konnte Markus wirklich schlecht sagen, dass ich ein Agententraining machte, nicht nur wegen der Schweigeklausel im Vertrag, die mich verpflichtete, niemandem etwas zu sagen, da wir immer verdeckt operierten, sondern auch weil Markus sehr glücklich gewesen war, dass ich nun so einen „ungefährlichen“ Job machte und es tat mir unglaublich weh, ihn belügen zu müssen, aber ich hielt es auch für besser, dass er sich keine Sorgen machte. Und so wusste er überhaupt nichts darüber, wie ich meine Tage wirklich verbrachte und dachte, ich würde immer an einem Schreibtisch sitzen und irgendwelche sinnlosen Artikel schreiben.
Markus trat zur Seite und ließ mich in seine Wohnung. „Meine Schwester erwartet dich schon sehnsüchtig. Sie hat es sich nicht nehmen lassen, dich herrichten zu wollen.“
Ich stöhnte auf. „Ich glaube, ich komme doch nicht mit.“
Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Ich dachte, du brichst deine Versprechen nicht.“ Immer wenn er mich so anlächelte, machte mein Herz einen Sprung und ich konnte ihm keinen Wunsch mehr abschlagen. Ob er wohl wusste, welche Macht er über mich hatte?
Ich seufzte. „Ich wusste, ich würde es eines Tages bereuen.“
Markus lachte leise, als ich bereits von einem blonden Wirbelwind beinahe umgerannt wurde. Seine kleine Schwester Nicky fiel mir um den Hals. „Josy, wie schön dich zu sehen! Ich hab schon alles vorbereitet!“ Sie ließ mir überhaupt keine Gelegenheit zum Widerspruch, sondern zog mich einfach ins Bad. Ich warf Markus noch einen hilflosen Blick über die Schulter zu, aber er zuckte nur lächelnd mit den Schultern. Gegen seine Schwester war noch nie jemand angekommen.
Eine halbe Stunde erkannte ich mich kaum wieder, als ich in den Spiegel schaute: Nicky hatte meine roten Haare elegant hochgesteckt, wobei sie einige Strähnen hängen gelassen hatte, die auf meinen Schultern tanzten. Das Kleid, in das sie mich gesteckt hatte, war bodenlang und glitzerte in einem strahlenden Mitternachtsblau, das meine Augen unterstrich. Mit ein wenig Rouge hatte sie meinen Wangen einen rosigen Teint verliehen und mit ein wenig Mascara und Lidschatten meine Augen noch mehr betont. Ich legte normalerweise keinen sonderlichen Wert auf mein Aussehen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich so… hübsch aussehen konnte. „Nicky, du bist eine Künstlerin!“, lobte ich sie.
„Ach was, ich habe nur deine natürliche Schönheit ein wenig herausgestrichen. Wenn mein Bruder jetzt nicht endlich die Augen aufmacht, dann weiß ich auch nicht weiter.“
„Was genau meinst du damit?“ Ich verhakte meinen Blick über den Spiegel mit ihrem.
Sie verdrehte die Augen. „Du bist über beide Ohren in ihn verliebt, das sieht jeder. Nur er nicht. Dabei steht er eindeutig auch auf dich, aber er wird warten, bis es zu spät ist, so wie ich ihn kenne.“
„Du spinnst.“
Sie grinste breit. „Abstreiten ändert nichts an der Wahrheit. Oh, warte! Deine Schuhe!“ Sie holte ein paar schwarze High Heels und hielt sie mir hin. „Du kannst echt froh sein, dass wir die gleiche Schuh- und Kleidergröße haben, sodass ich dir was leihen kann, weil ich genau weiß, dass du für einen solchen Abend absolut nicht ausgerüstet bist und am Ende wahrscheinlich in Jeans und Turnschuhen gegangen wärst. Und da mein Bruder ja erst zwei Tage vorher fragt…“
Ich unterbrach ihren Redeschwall: „Ich werde diese Schuhe auf keinen Fall anziehen! Da kann ich keinen Schritt mit machen!“
Nicky verzog das Gesicht. „Na schön. Ich hab es mir schon gedacht, aber einen Versuch war es wert. Hier, ich hab noch ein Paar mitgebracht.“ Sie hielt mir weiße, elegante Sandalen hin, die nur einen kleinen Absatz besaßen. Ich zog sie über und musste feststellen, dass sie erstaunlich bequem waren.
Es klopfte an der Tür und Markus fragte: „Seid ihr bald so weit? Wir müssen in spätestens fünf Minuten los, sonst kommen wir zu spät.“
„Das ist eine Party, Markus!“, rief Nicky durch die geschlossene Tür, „Da kommt man immer etwas zu spät!“
Ich meinte ein „Ich nicht“ von ihm zu hören, aber es war zu leise. Nickys „Spießer“ hörte ich dafür umso besser. Die Beiden waren wirklich grundverschieden und konnten nicht mit, aber auch nicht ohne einander.
„Na schön, dann wollen wir mal dafür sorgen, dass Markus die Augen rausfallen“, grinste Nicky. Ich ließ es unkommentiert und ging stattdessen zur Tür.
Markus stand im Wohnzimmer am Fenster und schaute hinaus auf die schneebedeckten Straßen. Als er meine Schritte hörte, drehte er sich um – und stockte, als er mich ansah. Sprachlos stand er da und starrte mich bloß an. „Ach herrje, so schlimm?“, scherzte ich.
Markus schluckte. „Nein, nein, ganz im Gegenteil, du siehst…“
„Hübsch? Toll? Großartig?“, schlug Nicky vor, als er wieder stockte. Sie ließ sich auf Markus‘ Sessel fallen und lümmelte sich hinein.
Markus beachtete sie nicht weiter, sondern schaute weiter nur mich an, als wäre sein Blick an mir festgewachsen. „Wunderschön“, brachte er schließlich heraus.
Ich wurde ein wenig rot und wich seinem intensiven Blick aus, wobei meine Augen auf die Fliege um seinen Hals fielen und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Leise lachend trat ich näher zu ihm. „Du hast immer noch nicht gelernt, eine Fliege richtig zu binden, was?“ Ich fasste den schwarzen Stoff und zupfte ihn zurecht, wie ich es bereits bei unserem Abschlussball getan hatte, als wir mangels anderer Partner zusammen gegangen waren. Nicht, dass ich mir einen anderen Partner gewünscht hatte. „So, jetzt sieht es schon besser aus!“, meinte ich und schaute auf. Ich begegnete dem Blick aus seinen hellblauen Augen und war wie gefangen in seinem Blick.
Der Moment dehnte sich aus, bis Nicky einwarf: „Schade, dass ich jetzt keinen Mistelzweig habe, das wäre zumindest mal eine Möglichkeit gewesen, euch endlich zu einem Kuss zu bringen!“
„Nicky!“, rügte Markus seine Schwester und unterbrach den Blickkontakt, „Wie oft muss ich es dir eigentlich noch sagen, dass wir nur Freunde sind?“
Nicky verdrehte die Augen, während ich den Kloß in meinem Hals, der sich plötzlich gebildet hatte, herunterschluckte. Eigentlich hatte ich es doch gewusst, aber die kleine Flamme der Hoffnung flackerte beständig weiter.
„Wollen wir dann?“, fragte ich.
„Ja, wir sind schon spät dran“, meinte Markus, nahm seine Schlüssel und ging zur Tür. Ich folgte ihm mit einem Augenverdrehen in Richtung Nicky, die grinste – sie wusste genau, dass Markus‘ Überpünktlichkeit und meine ständige Unpünktlichkeit nicht immer besonders gut zusammenpassten.
Vor dem Eingang der weihnachtlich-festlich geschmückten Halle hielt Markus inne. Die Autofahrt war nur kurz gewesen und sogar ein Parkplatz war schnell gefunden gewesen, sodass wir absolut pünktlich dran waren. Ich wusste, dass es Markus‘ Art war, mit Situationen umzugehen, indem er sie genau plante. Spontaneität war ihm verhasst, außer er war mit mir unterwegs. Leider half es in diesem Fall seiner Nervosität nicht besonders, wie ich merkte, als er zittrig ein- und ausatmete. Ich griff nach seiner Hand, die eiskalt war, und drückte sie fest. Er hob den Blick und schaute mich an. Ermutigend lächelte ich ihn an und zaghaft erwiderte er das Lächeln. Wir brauchten keine Worte.
„Ich werde den ganzen Abend nicht von deiner Seite weichen, sodass du danach erst mal für die nächsten Wochen genug von mir hast.“ Ich zwinkerte ihm zu.
„Ich könnte niemals genug von dir haben“, murmelte er und seine Wangen färbten sich leicht rot. Gefühlsbekundungen waren für ihn nicht einfach, aber das machte sie so besonders. Einem Impuls folgend legte ich meine Arme um ihn und drückte ihn fest. Nach einem Moment erwiderte er die Umarmung zaghaft.
Ich löste mich von ihm. „Lass uns gehen, dann haben wir es umso eher hinter uns.“ Ich setzte die schwarze Maske auf, die Nicky mir noch gegeben hatte und auch Markus setzte seine auf, sodass der Großteil seines hübschen Gesichtes verdeckt war und nur noch seine blauen Augen funkelten. Die Brille, die er darüber schob, sah ein wenig seltsam aus, aber er hasste Kontaktlinsen und es machte ihn nur umso einzigartiger.
Ich wollte gerade losgehen, als er nach meiner Hand griff und mich noch kurz zurückhielt. „Danke. Danke, dass du heute Abend mitgekommen bist, ich weiß, dass du kein besonderer Fan von solchen Veranstaltungen bist.“
„Du doch auch nicht. Aber solange ich mit dir hier bin, ist es nur halb so schlimm.“ Ich drückte seine Hand und ließ sie nicht los, während wir zum Eingang gingen.
Den ganzen Abend wich ich wie versprochen nicht von Markus‘ Seite. Er stellte mich seinen Kollegen vor, die allesamt einen sehr sympathischen Eindruck machten, was mir sofort klar machte, warum Markus so gerne in dem Institut arbeitete. Die meisten Menschen waren eher von seinem Temperament, ruhig, nicht zu aufgedreht und er schien sich sehr wohl unter ihnen zu fühlen. Ich konnte nicht verhindern, dass ein wenig Eifersucht in mir aufstieg – ich hatte Angst, dass er mich eines Tages nicht mehr brauchen würde, dass ich nicht mehr so wichtig für ihn war wie ich es jetzt war, auch wenn es nur als seine beste Freundin war. Und während ich die Frauen unter seinen Kollegen betrachtete, fragte ich mich, ob er vielleicht in eine von ihnen verliebt war. Ich verbannte den Gedanken ganz schnell in meinem Hinterkopf, aber ganz verschwinden wollte er einfach nicht und nagte an mir.
Markus hielt auch einige flüchtige Gespräche mit seinen Vorgesetzten und ich versuchte, so locker und charmant zu sein, wie ich konnte, um das Gespräch für Markus so angenehm wie möglich zu gestalten. Er schien sich zunehmend zu entspannen, also war mein Ziel erreicht.
Schließlich hatten wir ein wenig Luft und beobachteten vom Rand der Tanzfläche die Tanzenden. Es lief gerade ein flottes Lied und die Tanzenden schienen viel Spaß zu haben. „Tanzt du mit mir?“, fragte ich Markus und setzte meinen Schmollmund auf, den ich immer benutzte, wenn ich ihn zu etwas überreden wollte.
Er schüttelte den Kopf. „Nein, lieber nicht.“
„Och, komm schon!“, bettelte ich.
„Ich tanze gerne mit dir, wenn dein Freund nicht will“, erklang eine männliche Stimme neben mir. Ich wandte meinen Kopf dem Neuankömmling zu. Grüne Augen, ein freches Grinsen und lässige schwarze Haare blickten mir entgegen. Er sah ziemlich gut aus, was ihm einige schmachtende Blicke von Frauen einbrachte, aber er war nun mal nicht Markus.
„Nein, danke“, lehnte ich ab.
Er sah aus, als wollte er meinen Widerspruch nicht hinnehmen, doch da wurde er bereits von einer anderen Frau angesprochen und verschwand mit ihr kurz darauf auf die Tanzfläche.
„Du hättest sein Angebot ruhig annehmen können. Du musst nicht den ganzen Abend an meiner Seite bleiben, auch wenn du es versprochen hast“, meldete sich Markus zu Wort. Ich verdrehte nur die Augen. Er fuhr fort: „Du willst doch gerne tanzen.“
„Falsch. Ich will mit dir tanzen“, betonte ich.
„Ich kann nicht gut tanzen, das weißt du doch“, hielt er dagegen.
„Darauf kommt es doch gar nicht an!“, fuhr ich ihn an. Ich war immer geduldig mit ihm, aber manchmal ging er mir trotzdem auf die Nerven mit seiner Art. Vor mir musste er sich noch nie verstecken und langsam sollte er das auch wissen. „Du musst aufhören zu denken, dass du nichts Besonderes bist und dich deshalb vor der ganzen Welt verstecken!“ Er öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber ich fuhr ihm über den Mund: „Nein, wag es nicht, zu widersprechen! Ich kenne dich seit einer Ewigkeit und weiß, was du denkst.“
„Okay, du hast Recht, aber es ist nun mal die Wahrheit. Ich bin nichts Besonderes.“
„Für mich bist du das! Wann wirst du das endlich verstehen? Du stößt alle weg, selbst mich, aber so einfach wirst du mich nicht loswerden, also kannst du aufhören, es zu versuchen!“ Ich atmete tief durch, um meinen Ärger zu unterdrücken. „Ich gehe kurz auf die Toilette“, murmelte ich und verschwand in den Toilettenräumen, wo ich angestrengt gegen die Tränen anblinzelte.
Plötzlich waren laute Schreie aus dem Saal zu hören und ein Schuss erklang. Mein Herz pumpte und ich spürte, wie das Adrenalin durch meine Venen rann, eine Mischung aus Angst, Anspannung und Aufregung. Mein erster Instinkt sagte mir, dass ich sofort zu Markus musste, aber mein Kopf hielt dagegen und sagte mir, dass ich mir einen Überblick über die Lage machen musste, bevor ich irgendwas tat. Ich zog meine Schuhe aus, die mich nur verraten würden, und schlich auf Zehenspitzen zur Tür. Ich spähte vorsichtig hinaus, konnte aber niemanden sehen und huschte daher vorsichtig den Gang entlang, der zum großen Saal führte und lugte um die Ecke. Mit wenigen Blicken erfasst ich die Situation: Die Ballteilnehmer lagen auf dem Boden. Vereinzelt waren panische Schluchzer zu vernehmen. Ringsum standen sechs Personen in schwarzer Kleidung und mit Skimasken und Sturmgewehren. Offenbar war das hier eine Geiselnahme und ich konnte nicht umhin die Ironie dieser Situation zu bemerken. Ich war eine der best-ausgebildeten Agenten der Welt, ohne arrogant klingen zu wollen, aber sechs Personen waren ein wenig viel für mich, zumal ich davon ausging, dass mindestens ein weiterer Mann den Ausgang bewachte. Ich brauchte Hilfe!
Ich kehrte zurück in die Toilettenräume und zog mein Handy vor. Ich drückte auf die Kurzwahlnummer 2. Mein Handy war mit der neuesten Technik ausgerüstet und absolut abhörsicher, daher machte ich mir keine Sorge. Schon nach dem zweiten Klingeln hob er ab. „Bist du gar nicht auf dem Ball mit deinem Freund?“ Er betonte das Wort „Freund“ sehr anzüglich. Er wusste von meinen Gefühlen für Markus, was ich sonst niemandem erzählt hatte. Aber wir standen uns zwangsläufig nahe, nachdem wir einander in Todesgefahr beigestanden hatten. Jason war mein Partner – und mein bester Freund nach Markus. Eigentlich war er mein richtiger bester Freund, weil ich für ihn nicht mehr als nur Freundschaft empfand, wie es bei Markus der Fall war.
„Wir haben unerwartete Gäste bekommen“, erklärte ich.
Er verstand. „Bin schon unterwegs.“ Glücklicherweise wohnte er hier in der Stadt und er würde damit in spätestens einer halben Stunde da sein. „Verhalte dich unauffällig.“ Und damit hatte er schon aufgelegt.
Unauffällig verhalten. Er hatte leicht reden. Er steckte ja auch nicht mitten in einer Geiselnahme und es war auch nicht seine Liebe, die im Ballsaal von Männern mit Sturmgewehren bedroht wurde.
Plötzlich hörte ich Schritte vor der Tür. Geistesgegenwärtig sprang ich in eine der Kabinen und stieg auf den Klodeckel, damit man meine Füße nicht sah. Ich hörte, wie sich die Tür öffnete und im selben Moment fiel mir siedend heiß ein, dass ich meine Schuhe liegen gelassen hatte.
„Hier sind Frauenschuhe“, meldete eine Männerstimme, die durch den Stoff der Skimaske gedämpft war.
„Ja, und?“, knarrte eine verzerrte Stimme über ein Funkgerät.
„Hier muss also noch eine Frau sein!“
„Dann finde sie und bring sie her!“, antwortete die Stimme ungeduldig.
Der Mann murrte, als er begann, die einzelnen Kabinentüren zu öffnen. Verdammt, ich musste was tun! Jeder einzelne Muskel war angespannt, als ich darauf wartete, dass der Mann näherkam. Die Geräusche seiner Schritte und der aufschlagenden Türen kam immer näher, bis er schließlich die Tür zu meiner Kabine aufstieß und mit einem Satz sprang ich ihn an, klemmte die Waffe zwischen uns ein, sodass er sie nicht benutzen konnte und schlug ihm kräftig gegen die Schläfe. Er kippte um wie ein gefällter Baum. Wenn man den richtigen Punkt traf, haute es selbst den kräftigsten Mann aus den Latschen. Ich riss ein Stück Stoff vom Saum des Kleides ab – ich hoffte, Nicky würde mir verzeihen – und fesselte damit notdürftig seine Hände, bevor ich die Waffe an mich nahm. Da knarzte das Funkgerät plötzlich. „Five, melde dich! Five, hast du was gefunden? Jetzt antworte endlich, du Trottel!“
Ich überlegte hin und her, was ich tun konnte und griff dann nach dem Funkgerät. „Entschuldigen Sie bitte, aber Five kann gerade nicht ans Telefon kommen. Bitte hinterlassen Sie doch eine Nachricht nach dem Signal. Piiiieeep.“
„Wer spricht da?“
„Mein Name würde Ihnen ohnehin nichts sagen und Sie werden mir Ihren nicht sagen, also lassen wir das.“
Und dann zertrümmerte ich das Funkgerät. Ich konnte es nicht mitnehmen, auch wenn es mir vielleicht Informationen gegeben hätte, wenn sie sich austauschten, aber da sie jetzt eh von mir wussten, würden sie es nicht mehr wagen. Und es wäre auch ziemlich unpraktisch gewesen, wenn es plötzlich Geräusche von sich gegeben hätte, wenn ich mich anschlich. Denn hier konnte ich nicht bleiben. Und ich musste mich beeilen.
Ich verließ die Toiletten und ging den Gang weg vom Ballsaal, der in Richtung Ausgang führte, auch wenn ich vorsichtig war, nicht zu nahe dorthin zu kommen. Gerade rechtzeitig bog ich um eine Ecke, als zwei Paar Schritte erklangen. Sie spähten in die Toiletten – ich hörte die Türen schlagen – dann kamen sie in meine Richtung. Ich machte mich bereit, legte das Sturmgewehr zur Seite, das mich im Nahkampf nur behindern würde. Kaum dass der erste um die Ecke kam, schlug ich zu. Ich erwischte leider nicht den Knockout-Punkt, sondern nur seine Nase, die mit einem Knacken brach. Er war für einen kurzen Moment außer Gefecht gesetzt, dafür war sein Kumpel nun von der Überraschung kuriert und griff mich an. Ich schlug ihm rasch das Gewehr mit einem kräftigen Tritt aus der Hand, bevor ich mit einer Sprungdrehung und einem Tritt mit dem anderen Fuß in seinen Magen nachsetzte. Er stöhnte auf, doch nun hatte sich auch sein Kumpel erholt und zu zweit griffen sie mich an. Ich setzte mich zur Wehr, konnte einen der Beiden außer Gefecht setzen – und schaute dann in den Lauf einer Waffe.
„Ergib dich!“, zischte der Mann.
Mir blieb nichts anderes übrig, als die Arme zu heben.
Er griff nach seinem Funkgerät. „Ich hab sie. Aber sie hat Six niedergeschlagen.“
„Sehr gut, Two, bring sie her! Ich möchte sie sehr gerne kennenlernen.“
Two grinste, als er das Funkgerät wieder an seinen Gürtel steckte. „Beweg dich!“, zischte er und stieß mir den Lauf der Waffe in die Seite. Ich lief los, während ich auf einen Plan sann, wie ich verhindern konnte, dass er mich zu den anderen Geiseln brachte.
Mit einem Röcheln brach Two plötzlich zusammen. Verwundert drehte ich mich um. Two lag auf dem Boden – in seinem Rücken steckte ein Messer. Jason lehnte grinsend an der Wand, ein Stück den Gang runter. „Es war mir eine Ehre, die Lady retten zu können“, meinte er und verbeugte sich, bevor er nähertrat.
„Du kommst spät“, zog ich ihn auf.
„Gerade rechtzeitig, würde ich mal sagen.“
„Gab es einen Türwächter?“
„Hat mein Messer nicht kommen sehen“, meinte Jason schlicht. Er war ein begnadeter Messerwerfer, er traf immer, vollkommen lautlos, aber absolut tödlich. „Hast du eine Idee, wie wir die Geiseln befreien?“
„Wenn ich richtig liege, müssten es noch drei Geiselnehmer sein.“
„Ein Klacks für uns.“
„Wenn wir nahe genug heran kommen…“ Mein Blick fiel auf den Mann am Boden. „Sag mal, findest du nicht auch, dass ihr eine ähnliche Statur habt?“
Der als Geiselnehmer verkleidete Jason stieß mich in den Ballsaal. Einer der wartenden Geiselnehmer – offenbar der Anführer – trat sofort näher. „Was hat so lange gedauert?“, zischte er.
„Sie hat ein wenig Zicken gemacht“, sprach Jason. Zum Glück dämpfte die Skimaske die Stimme, sodass man keine genauen Klangfarben ausmachen konnte. Hoffentlich.
„Ach ja? Sie sieht so zerbrechlich aus.“ Mit einer Hand strich er mir über die Wange und ich spuckte ihm ins Gesicht. Er schlug zu, bevor ich reagieren konnte. Die Wucht des Schlages beförderte mich zu Boden. Für einen Moment begegnete ich Markus‘ Blick, der das Geschehen genau verfolgte. Sorge, Traurigkeit und Zorn lagen darin.
Jason zerrte mich wieder auf die Beine. Der Anführer starrte mich an. „Ich mag es nicht, wenn man sich mir widersetzt.“
„Und ich mag es nicht, wenn Kriminelle denken, sie könnten sich alles erlauben.“
Das war unser Zeichen. Jason zog seine Messer und schleuderte eines von ihnen auf einen der drei verbleibenden Geiselnehmer. Er traf ihn in der Schulter, weil der sich wie geistesgegenwärtig zur Seite geworfen hatte. Wenigstens verlor er dabei sein Gewehr. Der zweite – abgesehen vom Anführer – wurde von einer Säule verdeckt, sodass Jason keine Chance hatte, ihn zu erwischen. Er rannte los, um sich um die Beiden zu kümmern. Wir mussten unbedingt verhindern, dass sie mit ihren Gewehren feuerten, damit nicht noch von den Geiseln jemand getroffen wurde. Jason stürzte sich also auf den letzten mit Waffe, wobei sich der andere bereits wieder stöhnend erhob und das Messer aus seiner Schulter zog. Ich schlug dem Anführer, der keine Waffe trug, außer einer kleinen Pistole am Gürtel, auf die Schläfe, aber er fing meine Hand ab. Wir kämpften gegeneinander mit Händen und Füßen, ich versuchte ebenso wie er an seine Waffe zu kommen, aber gerade als er sie aus dem Holster gezogen hatte, rutschte sie ihm durch einen Schlag meinerseits aus der Hand.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Jason in arge Bedrängnis geraten war. Einer der Geiselnehmer hatte seinen Arm um seine Kehle gelegt. Während er den anderen mit seinen Füßen abzuwehren versuchte, versuchte er mit den Händen verzweifelt den Griff zu lockern, der ihm die Luft abschnürte. Ich überlegte nicht lange, trat nach dem Anführer und rannte dann los, um den Mann hinter Jason einen Schlag zu verpassen, der ihn ins Schlummerland schickte. Jason konnte auch den zweiten Mann niederringen und zu zweit wandten wir uns dem Anführer zu. Er hatte die Zeit genutzt, um sich die Pistole zu holen und zerrte nun eine Geisel auf die Beine, um ihm die Pistole an die Schläfe zu setzen. Die Panik in Markus‘ Augen, als er den kalten Lauf der Pistole spürte, ließ meinen Verstand aussetzen. Ich wollte auf ihn stürzen, aber Jason hielt mich fest.
„Bleibt zurück oder ich töte ihn auf der Stelle!“, drohte der Anführer.
„Ist er das?“, flüsterte Jason.
Ich verstand, was er meinte und nickte nur leicht.
„Keine Sorge, ihm wird nichts passieren.“ Er ließ mich los und vergewisserte sich, dass ich nichts Dummes machen würde. Ich vertraute Jason und blieb still. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er nach dem letzten Messer griff, dass er vorhin in seinen Ärmel geschoben hatte. Ohne uns abzusprechen, wusste ich, was ich tun musste.
Ich machte einen Schritt auf den Anführer zu und wie ich es gehofft hatte, richtete er seine Pistole auf mich. „Bleib stehen!“ Er lockerte den Griff um Markus nur ein wenig, aber der erkannte seine Chance und drehte sich zur Seite weg. Dann ging alles sehr schnell: Jason warf das Messer und im gleichen Moment fiel ein Schuss. Erst als ich den stechenden Schmerz in meiner Schulter spürte und das warme Blut fühlte, wusste ich, dass er mich getroffen hatte. Dann wurde alles schwarz.
Ich erwachte einige Stunden später im Krankenhaus. Die Kugel war entfernt worden, ich hatte zum Glück nicht viel Blut verloren und es waren keine lebensgefährlichen Schäden entstanden. Ich musste den Arm ruhig halten, durfte aber eigentlich sofort nach Hause. Das hatte zumindest Jason mir berichtet. Markus hatte sich nicht blicken lassen. Er war wie alle anderen Geiseln untersucht worden und dann nach Hause gegangen. Es verletzte mich, dass er nicht da gewesen war, aber ich konnte verstehen, dass er wohl wütend auf mich war. Er war nicht dumm, er würde mittlerweile begriffen haben, dass nicht nur die Polizistenausbildung für meine Fähigkeiten verantwortlich waren. Und was er sich zu Jason dachte, wusste ich nicht.
Jason fuhr mich nach Hause, aber ich bat ihn, mich bei Markus abzusetzen. Ich wollte das lieber gleich klären, vorher würde ich ohnehin nicht zur Ruhe kommen. Jason wünschte mir viel Glück und fuhr dann davon.
Ich klopfte an Markus‘ Tür und obwohl es vier Uhr morgens war, dauerte es nicht lange, bis er sie öffnete. „Wir müssen reden“, begann ich. Schweigend starrte er mich an und für einen Moment dachte ich, er würde mir die Tür vor der Nase wiederzuschlagen. Doch dann trat er zur Seite und ließ mich wortlos eintreten.
Wir traten beide ins Wohnzimmer, wo wir uns nur anschwiegen. Ich spürte seinen Blick auf mir und wich ihm aus. Verdammt, wie hatte das alles nur so enden können? So war es zwischen uns noch nie gewesen. Er war es schließlich, der das Schweigen brach. „Du hast mich angelogen.“ Es war keine Frage.
Ich nickte bloß. „Ja.“ Ich wollte ihm keine billigen Ausreden auftischen.
„Du bist keine Journalistin“, fuhr er fort.
„Nein.“ Ich atmete tief durch. Jetzt, da er die Hälfte eh schon wusste, würde ich es nicht länger vor ihm geheim halten. „Ich arbeite für eine internationale Organisation von Geheimagenten.“
Er schloss für einen Moment die Augen und nickte, als hätte er sich das schon gedacht. Erschöpft ließ er sich auf das Sofa fallen. „Und warum hast du es mir nicht gesagt?“
„Wir dürfen es niemandem sagen.“
„So ein Scheiß! Das hat dich früher auch nie abgehalten! Du wolltest es mir nicht sagen, sonst hättest du es getan! Vertraust du mir nicht?“
„Doch, natürlich!“, beteuerte ich.
Er schnaubte.
Tränen traten mir in die Augen, als die Angst überhandnahm, ihn zu verlieren. „Okay, du hast Recht. Ich hab es dir nicht gesagt, weil ich Angst hatte. Angst, dass du mich dafür hassen könntest oder dass du dann nichts mehr mit mir zu tun haben wollen würdest.“
„Warum sollte ich das?“
„Keine Ahnung, vielleicht willst du dir nicht immer Sorgen machen. Vielleicht erträgst du es nicht. Es wäre nicht der erste Fall.“
„Redest du von diesem Typen?“
„Jason ist mein Partner. Wir sind Freunde. Aber ja, seine Freundin hat ihn deswegen verlassen. Hör mal, ich verstehe wirklich, dass du wütend bist…“
„Wütend? Du hast keine Ahnung, wie wütend ich bin!“ Er hob den Blick und ich erkannte Tränen in seinen Augen. Ich hatte ihn nur ein einziges Mal weinen sehen, als seine Mutter gestorben war, daher war dieser Anblick für mich ein Schock. Er erhob sich und trat direkt vor mich. „Ich bin wütend, weil ich dich heute beinahe verloren haben.“ Ganz sachte strich er über den Verband. Es war nur eine federleichte Berührung, aber sie sandte einen Schauer meinen Rücken hinunter. „Ich bin wütend, weil ich so eine Angst hatte, dass du verschwinden könntest, dass du sterben könntest. Aber ich kann ohne dich nicht leben, Josy.“ Er umfasste mit seinen Händen meine Wangen und dann küsste er mich, leidenschaftlicher als ich es erwartet hatte, aber die Angst schien tief in ihm zu sitzen.
Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss, während sich der salzige Geschmack unserer Tränen vermischte.
Er löste den Kuss wieder und lehnte seine Stirn an meine. „Ich liebe dich, Josy“, flüsterte er, als wollte er den Frieden des Moments nicht zerstören.
„Ich liebe dich, Markus“, erwiderte ich.
Der Vollmond hing noch am Himmel, als sich in der Ferne der erste Schleier des Morgengrauens über die Welt legte. Es war kalt, aber das störte uns nicht, während wir Arm in Arm auf dem kleinen Balkon von Markus‘ Wohnung standen und hinauf in den Sternenhimmel sahen.
„Ich glaube, ich schulde dir noch einen Tanz“, meinte Markus schließlich und hielt mir eine Hand hin, die ich mit einem Lächeln ergriff. Er zog mich in eine feste Umarmung, sodass wir mehr kuschelten als tanzten, aber ich hätte es mir nicht perfekter vorstellen können. „Heirate mich“, stieß Markus plötzlich hervor.
Abrupt löste ich mich von ihm, glaubte, mich verhört zu haben und schaute ihm prüfend in die Augen. „Was?“
Er atmete tief durch. „Heirate mich“, wiederholte er.
„Meinst du nicht, dass das alles ein wenig schnell geht?“, wollte ich wissen. Wenn es nach mir ginge, würde ich ihn hier und jetzt heiraten, aber Markus brauchte Regeln und Klärungen, daher wollte ich nicht, dass er sich dazu verpflichtet fühlte, irgendetwas zu überstürzen, was er vielleicht lieber noch durchdenken wollte.
„Ich liebe dich und ich kann nicht ohne dich leben. Das ist für mich Grund genug, dich zu heiraten, egal ob wir erst seit dieser Nacht als Paar zusammen sind. Wir sind seit einer Ewigkeit beste Freunde und wissen alles voneinander – zumindest nach diesem Abend – und ich sehe keinen Grund, warum es nicht klappen sollte. Wenn du nicht willst, dann ist das okay, aber…“
Ich unterbrach ihn mit einem Kuss. „Ja.“
„Ja?“
„Ja, ich werde dich heiraten.“
Er lächelte glücklich und küsste mich zärtlich. Wenn mir jemand am Abend gesagt hätte, dass ich jetzt mit meinem besten Freund und meiner großen Liebe verlobt sein würde, nachdem wir eine Geiselnahme an Weihnachten überstanden hatten, hätte ich ihn sicher für verrückt erklärt. Aber so war es.
Was für eine Nacht!