Wie ein Schutzschild stand er vor ihr. Dunkel. Furchteinflößend. Die silberne Klinge in seiner Hand blitzte im Dämmerlicht, eine Warnung an ihre Feinde.
Der Schnee tobte durch die alte Ruine, die ein Symbol ihres Untergangs war. Der kalte Wind blies zwischen den Rissen in dem alten Gemäuer und fuhr in ihre Mäntel. Doch die Kälte war bedeutungslos.
Nichts war ihr mehr geblieben. Ihre ganze Familie war in den Kämpfen um die Herrschaft getötet worden. Sie war die Letzte eines einst mächtigen Hauses. Er war der Einzige, der ihr geblieben war. Alle Freunde und Verbündeten hatten sich von ihr abgewandt, sie in größter Gefahr im Stich gelassen. Nur er alleine war an ihrer Seite geblieben, hatte sie verteidigt.
Sein ganzes Leben hatte er ihr gedient. Hatte sie vor ihren Feinden beschützt, vor denen, die es nicht gut mit ihr meinten, vor denen, die sie töten wollten. Er hatte für sie gekämpft und geblutet. Er hatte ihr seine Treue geschworen – bis zum Tod. Sie hatte immer all seine Verehrung und Liebe besessen. Und sie hatte ihm bedingungslos vertraut.
Sie war seine Königin. Er war bereit, für sie in den Tod zu gehen.
Sein Blick war auf die Drachen gerichtet, die sich wie Schatten am fernen Horizont zeigten. Schatten, die näherkamen. Sie hatten keine Chance zu flüchten, es gab keinen Ort an den sie noch gehen konnten. Sie waren wieder an dem Ort, an dem alles begonnen hatte. Der Palast, in dem sie einst zur Herrscherin eines großen Reiches gekrönt worden war. Ein Reich, das in den Wirren der Kriege vernichtet worden war und nichts weiter als Ödland war. Menschenleer.
Er wusste, dass er gegen die Drachen keine Chance hatte. Dennoch würde er gegen sie kämpfen. Bis zum Tod. Er würde sie beschützen, wie es schon immer seine Aufgabe gewesen war.
Er würde sein Schicksal erfüllen.