Es war kalt. Das Meer um ihn herum war eisigkalt. Seine Füße konnte er schon eine ganze Weile nicht mehr spüren und seine Finger waren auch längst taub. Soweit er sehen konnte, war nur Wasser und Wellen. Kein Land in Sicht. Wohin sollte er sich wenden? Warum versuchte er es überhaupt noch? Warum schwamm er weiter?
Seine Freunde, seine Kameraden waren untergegangen. Sie trieben verloren in der Weite des Meeres, lagen verschollen am Meeresgrund wie ihr Schiff, das an den Felsen zerschellt war. Sie hatten es nicht kommen sehen.
Und nun war er hier allein im eisigkalten Meer in der frostklaren Nacht. Er ließ sich auf dem Rücken treiben, ließ sich von den Wellen schaukeln und schaute hinauf zum Himmel. Ein Meer aus Sternen empfing ihn, ein Meer aus Lichtern, das so weit entfernt war. Und dann begann das Polarlicht zu tanzen. Ein bunter Abschiedsgruß an sein Leben.
Er würde hier sterben, würde auf ewig im Meer versinken. Die meisten Toten im Meer werden nie gefunden, denn das Meer gibt nicht jeden frei. Er würde zu einem der Bilder an den Wänden werden, er würde ein weiteres Bild eines toten Seemannes werden.
Himmel und Meer begannen ineinander zu fließen. Die Sterne funkelten über ihm und unter ihm, als sie sich in den dunklen Wellen spiegelten.
Und er versank im Sternenlichtermeer.