Überall im Raum verteilten sich Kraniche aus Papier, gefaltet von unermüdlichen Kinderhänden. Auf den Regalen, den Schränken, in den Schubladen, auf den Fensterbänken, selbst auf dem Boden und auf dem Bett befanden sich vereinzelt die zarten Papierfiguren. Kraniche, in einem Moment erstarrt, als wollten sie die Zeit festhalten, die so schnell dahinfloss.
Eine Legende sagte, dass jeder Heilung erfuhr, der tausend Kraniche faltete. Das Kind hatte sich an diese Aufgabe gewagt, seit es erfahren hatte, dass es sterben würde. Jeden Tag hatte es die schwächer werdenden Hände und Finger an das Papier geführt und diese kleinen Kunstwerke geschaffen. Doch so schön sie auch waren – sie hatten ihren Zweck verfehlt.
Denn manchmal waren Legenden eben nur Legenden und der Tod ließ sich nicht betrügen.