Es war viele Jahre her, seit sie ihm das letzte Mal gegenübergestanden hatte und ihm in die strahlenden Augen hatte blicken können. Es war seltsam, ihn auf diese Weise wiederzusehen, ihm nahe zu sein und doch nicht nahe genug – denn er wusste nicht, wer vor ihm stand.
„Ich danke Euch“, sagte er als Dank für seine Rettung.
Sie erwiderte nichts, sagte kein Wort. Vielleicht hätte er ihre Stimme erkannt und sie konnte es nicht riskieren, dass jemand die Wahrheit erfuhr.
Und was hätte sie auch sagen sollen? Sie konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Sie war tot. Für den Rest der Welt existierte sie nicht mehr. Er hatte sie längst vergessen. Und es war gut so. Sie hatte ihre Aufgabe, sie beschützte die Menschen. Sie war unsichtbar, nicht mehr als ein Geist, als ein Schatten, tauchte aus dem Nichts auf und verschwand wieder. Sie war alleine. Und es war richtig so.
Sie versteckte sich unter ihrer Maske, dort war sie sicher und geschützt, verborgen vor den Blicken der Welt, unerkannt, bis sie manchmal selbst nicht mehr wusste, wer sie eigentlich war.