Eine Ewigkeit Ohne Dich
Es gab keine Worte. Keine Worte für die tiefe Liebe und die überwältigende Trauer, die er beim Anblick ihrer Wunden empfand. Er wusste, sie würde sterben, ihre Wunden waren zu schwer. Gemeinsam hatten sie für die Freiheit gekämpft und gewonnen. Aber dafür hatten sie einen hohen Preis bezahlt.
Seit er sie das erste Mal gesehen hatte, war sie ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Dieses Leuchten in ihren Augen hatte ihn in den Bann gezogen und er hatte gewusst, dass er die Ewigkeit nur mit ihr verbringen wollte. Er erinnerte sich noch gut daran, wie glücklich er gewesen war, als sie ihm gesagt hatte, dass es ihr ähnlich erging. Für eine Weile waren sie glücklich zusammen gewesen. Und dann kam der Krieg, der die ganze Welt mit Dunkelheit überzogen hatte. Gemeinsam waren sie der Finsternis entgegengetreten – nicht ahnend, dass es keinen Sieg für sie beide geben würde.
Er wisperte sanft ihren Namen in die Stille, die nur von ihrem unregelmäßigen, keuchenden Atem durchbrochen wurde. Sie schien etwas sagen zu wollen, aber sie brachte kein Wort heraus. Er griff ihre Hand und hielt sie fest, während er gegen die Tränen ankämpfte und ihr nur ins Gesicht schaute, das trotz des Schmutzes das schönste Gesicht war, das er je gesehen hatte. Seit ihrer ersten Begegnung hatte er sie, sie hatte ihn zum glücklichsten Mann der Welt. Zusammen hatten sie alle Hindernisse überwunden, aus den Steinen, denen man ihnen in den Weg gelegt hatte, hatten sie ein Haus gebaut. Sie hatten einander niemals aufgegeben. Doch dieses Mal gab es keine Chance mehr für sie beide.
Seite an Seite hatten sie der Dunkelheit widerstanden und das Licht wieder in die Welt gebracht. Sie hatten gewonnen – und doch hatte er das Wertvollste verloren, denn sie würde den nächsten Morgen nicht mehr erleben.
Die Sterne über ihm funkelten kalt und weiß am Himmelszelt.
Sie wandte ihm ihre Augen zu, in denen sich das Sternenlicht spiegelte. Dieser letzte Blick zwischen ihnen sagte mehr als alle Worte dieser Welt, sprachen von ihrer Liebe zu ihm und der Angst vor dem Ende.
Er hielt ihre Hand und lauschte ihren Atemzügen für eine Zeit, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, weil er wusste, dass er seine Ewigkeit ohne sie verbringen würde.