Auf einem alten, verwitterten Pfosten am Strand sitzt die Möwe, ein leuchtender Fleck in der Finsternis der Nacht. Ihr weißes Gefieder bauscht sich in der stetigen Brise, die vom Meer her weht, dessen Wellen mit einem Rauschen immer wieder auf den Strand schwappen und das Land Stück für Stück verschlingen. Genauso wie sie vor einer langen Zeit das Mädchen verschlungen haben. Das Meer ist ein erbitterter Gegner der Menschheit, der Mensch ist zerbrechlich, das Meer ist ewig.
Es war eine dunkle Neumondnacht, als das Mädchen in einem kleinen Boot hinaus in die finstere Nacht ruderte, hinaus auf das weite, offene Meer. Es kehrte nie wieder zurück, liegt verschollen zwischen den endlosen Wellen und der Ewigkeit des Meeres.
Doch ihre Seele kehrt manchmal heim, in den dunklen Nächten des Neumondes bekommt ihre Seele Flügel.