Wenn die Menschen an das Leben eines Rockstars denken, dann sehen sie Wildheit, Freiheit, Lebenslust. Sie sehen Stärke, aber auch Drogen, Skandale und jede Menge Liebschaften. Wenn sie mich ansehen, dann sehen sie das liebe, nette Mädchen von nebenan. Und das ist gut so. Niemand ahnt, dass ich in Wahrheit ein ganz anderes Leben führe und genau so will ich es.
Auf der Bühne bin ich ein anderer Mensch, da bin ich ganz ich selbst. Lebenslustig. Fröhlich. Voller Energie. Auf der Bühne kann ich vergessen, wie sehr mich das Leben schmerzt, wenn ich nicht auf der Bühne stehe, wenn meine Gedanken mich einholen und ich sie nicht in Musik ertränken kann. Wenn ich meine Gefühle nicht heraussingen kann. Auf der Bühne kann ich ehrlich sein, kann über meinen Schmerz reden, der mir sonst die Kehle zuschnürt.
Und ich bin dort mit meiner Familie. Sie sind die Familie, die ich nie hatte, die meine Leidenschaften teilen und mich nie verurteilen. Sie sind die Familie, die immer für mich da ist und mich besser versteht als irgendjemand sonst. Meine Band ist meine Familie. Wir sind alle Außenseiter, Verstoßene, aber zusammen sind wir Jemand.
Manchmal ist das Leben als Rockstar ein Traum. Man hat alles, was man sich nur wünschen kann. Erfolg. Geld. Fans. Aber es füllt nicht die Leere in einem. Und schnell wird aus dem Traum ein Albtraum, wenn man keine ruhige Minute mehr hat, wenn man den Erwartungen nicht mehr gerecht werden kann, die alle in einen setzen.
Egal, wie schlecht manche Tage sind, dieses Leben ist mein Traum. Weil ich es mit den Menschen verbringen kann, die mir am meisten bedeuten. Weil uns die Musik verbindet, unsere Schwächen und Stärken alle bedeutungslos werden, wenn wir zusammen singen, wenn wir in der Musik eins werden.
Weil die Musik mein Leben ist.