Seine Augen funkeln gefährlich, kein Licht spiegelt sich in ihnen, sie scheinen aus reiner Dunkelheit zu bestehen. Vom ersten Augenblick an haben sie mich unwiderstehlich angezogen, ich war machtlos gegen die Finsternis in seinen Augen. „Da ist so viel Licht in dir“, wispert er und der Klang seiner Stimme umhüllt mich, seine Worte schweben in die Dunkelheit. „Deine Augen strahlen so hell wie die Sonne“, murmelt er. Ich kann die Sehnsucht in seinen Augen sehen, er will das Licht in mir, obwohl er sich dagegen sträubt. Er hat geschworen, mich zu schützen, das Licht in mir zu schützen, als ich mit ihm über den nachtschwarzen Fluss geflogen bin, der die Welt der Menschen von der Welt der Dunkelheit trennt, ein stiller Fluss, der nicht von Menschen überschritten werden kann, wenn sie nicht von einem Wesen der Finsternis begleitet werden. Er hatte versprochen, dass mir nichts geschehe, wenn ich bei ihm bliebe. Aber ich kann es in seinen Augen lesen. Er verliert den Kampf, ist begierig auf die Helligkeit in meinem Inneren. Und ich sehne mich danach, ihm mein Licht zu geben, seine melodische Stimme in meinem Inneren widerhallen zu spüren. Ich kann die Dunkelheit lauern spüren und ich bin begierig darauf, sie willkommen zu heißen.
So lange bin ich bereits bei ihm, dass ich jedes Gespür für die Zeit verloren habe. Ich bin im Reich zwischen Mond und Sternen, im Reich der Träume, an einem Ort, an dem es keine Zeit gibt, weil er immer in Finsternis liegt. Ein Ort, der alle Regeln der Vernunft bricht, ein Ort der Magie. So oft habe ich schon in sein atemberaubend schönes Gesicht gesehen mit den Augen, die aus der Finsternis geboren wurden, doch noch immer entdecke ich neue Facetten an ihm. Noch immer fasziniert mich der Anblick des goldenen Leuchtens in seinen Augen, wann immer er mich ansieht. Es ist die Spiegelung meines Lichts.
Ich spüre die Verbindung zwischen uns, die auch er spürt. Ich kann es in seinen Augen sehen, seine Seele wandert zwischen uns umher immer auf der Suche nach der Quelle des Leuchtens, die ihn anzieht, wie die Motte von den Flammen eines Feuers angezogen wird – und sich die Flügel an den Funken verbrennt. Ich bin wie eine Motte, doch es ist seine Dunkelheit, die mich anzieht und der ich nicht entkommen kann – und es auch gar nicht länger will.
Die Dunkelheit umhüllt mich, schmiegt sich an mich und nimmt mich fest in die Arme. Aber ich habe keine Angst. Ich bin endlich Zuhause.