Die Welt hatte sich verändert.
Von der Welt, die sie einst gekannt hatten, war nichts mehr übriggeblieben, sie war vernichtet worden – vernichtet von der Gier und der Ignoranz der Menschen, denen das Wohl der Erde, auf der sie alle lebten, nichts bedeutete. Bis die Katastrophen kamen und die Welt zerstörten.
Sie hatten ihre Eltern in einem der Stürme verloren, die mit gewaltiger Wucht über die Küsten hereingebrochen waren und alles Land mit sich fortrissen, alles Leben. Wie durch ein Wunder hatten sie und ihr Bruder überlebt. Auf sich allein gestellt hatten sie sich irgendwie durchgekämpft, hatten zusammengehalten, egal, was kam. Sie hatten einander gehabt und nur wegen ihm hatte sie sich sicher gefühlt. Sie hatte gewusst, dass ihr großer Bruder immer auf sie aufpassen würde.
Sie erinnerte sich noch genau an den letzten Tag mit ihm. Wie er sie in dieser Höhle zurückgelassen hatte. Wie er ihr gesagt hatte, sie solle auf ihn warten. Wie er ihr versprochen hatte, zurückzukehren.
Sie hatte den ganzen Tag gewartet und die ganze Nacht. Sie hatte bis zum nächsten Mittag gewartet, doch er war nicht gekommen. Und so hatte sie sich auf die Suche nach ihm gemacht, aber seine Spuren waren längst verschwunden.
Er war nie zurückgekehrt.
Und sie hatte nie erfahren, was aus ihm geworden war.