Oh Tannenbaum
Der Teufel ist mit dir
Ich erinnere mich!
Der Tannenbärlapp (Huperzia selago(L.) Bernh. ex Schrank & Mart., Syn.: Lycopodium selagoL.), auch Teufelsklaue oder Tannen-Teufelsklaue genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Bärlappgewächse (Lycopodiaceae). Er wächst als immergrüne, ausdauerndekrautige Pflanze. Die aufgerichteten Sprosse sind 5 bis 30 Zentimeter lang und gabelig verzweigt. Die Äster sind spiralig benadelt, weshalb der Tannenbärlapp zu seinem Namen kam. Auch wenn er keine nähere Verwandschaft zu den Nadelbäumen besitzt.
Der Tannenbärlapp ist zirkumpolar verbreitet. Er ist in Europa, Asien (hier nur zerstreut), Nordamerika und auch in den tropischen Hochgebirgen und auf der Südhalbkugel in Südaustralien, Tasmanien und Neuseeland sowie auf den Falklandinseln und Tristan da Cunha zu finden. Als Standort bevorzugt die Pflanze mäßig frische bis trockene, magere, lichte Stellen in bodensauren Wäldern und ist deshalb in Mitteleuropa vorrangig in Nadelwäldern zu finden.
Doch warum ist der Teufel mit ihm?
Der Tannenbärlapp ist in allen Pflanzenteilen durch und durch mit Huperzin A (Selagin) und anderen stark giftigen Alkaloiden gefüllt. Symptome bei einer solchen Vergiftung sind u. a. Schwindel, Taumeln und Bewusstlosigkeit. Bei Pferden sind auch Todesfälle dokumentiert.
Das Huperzin A ist aber nicht nur gefährlich, es wird auch für gutes genutzt, genauer zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit.
Unter dem Namen Selago wurde der Tannenbärlapp seit jeher auch von Druiden als Zauber- und Heilpflanze genutzt.
Beim Teutates ein guter Grund die Welt zu retten!
Bilder
Quellen
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- Lutz Roth, Max Daunderer, Kurt Kormann: Giftpflanzen – Pflanzengifte. Giftpflanzen von A–Z. Notfallhilfe. Vorkommen. Wirkung. Therapie. Allergische und phototoxische Reaktionen. 4. Auflage. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-933203-31-7 (Nachdruck von 1994).
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9.
- Bernhard Marbach, Christian Kainz: BLV Naturführer Moose, Farne und Flechten. blv, München 2002, ISBN 3-405-16323-4.