Der Schützenfisch oder Spritzfisch (Toxotes jaculatrix) ist ein 20 Zentimeter großer Fisch, der seinen Namen durch die Fähigkeit erhielt Wasserstrahlen zu verschießen. Der Schützenfisch ist in den küstennahen tropischen Brackwassergebieten vom Roten Meer über Indien, China, Thailand, die Philippinen bis nach Australien beheimatet, wo er seine "Wasserkräfte" nahe der Oberfläche lebende Fisch um Fliegen, Heuschrecken und andere Insekten von Ufernahen Blättern zu schießen, damit sie ins Wasser fallen. Dort kann der Schützenfisch sie erbeuten.
Um seinen Wasserstrahl abzufeuern, stellt der Schützenfisch seinen Körper steil auf. Durch das Herandrücken der Zunge an die obere Gaumenrinne formt er ein "Abschussrohr". Das Wasser wird durch das Zusammendrücken der Kiemendeckel in das Maul befördert und von dort abgefeuert.
Dieses spezielle verhalten hat sich aus einem für alle Fische typischen Spuck-Reflex entwickelt, der dazu dienen soll, nicht Fressbares von der empfindlichen Kiemenreuse und aus der Mundhöhle zu entfernen.
Auch andere Fischarten haben ähnliche Jagdmethoden entwickelt, wie die Drückerfische (Balistidae) oder manche Arten der Fadenfische aus der Gattung Trichogaster.
Der Abschusswinkel ist in der Regel sehr steil gesetzt, was eine leichte Berechnung der Flugbahn erlaubt, zum anderen fallen die Insekten so in die Nähe des Fisches, der Gefahr die Beute an andere Fische zu verlieren ist damit geringer.
Der Druck des Strahls und die Zielsicherheit sind bei diesen Fischen erstaunlich gut entwickelt. Manche Exemplare treffen noch auf vier Meter Entfernung nur wenige Zentimeter große Objekte.
Der Schützenfisch ist außerdem in der Lage die Stärke des Wasserstrahls auf die Größe des Ziels abzustimmen, indem er bei gleich bleibender Strahlgeschwindigkeit die Wassermenge variiert.
Oder vereinfacht gesagt, der Schützenfisch ist ein richtiges Wasser-Pokémon, dass Aquaknarre einsetzt. Das einzige verwirrende daran ist, dass Wasser eigentlich nur neutral gegen Käfer-Pokémon ist. :-O
Um dieses Mysterium zu klären und diese faszinierenden Fische auch weiter auf unserem Planeten zu wissen, sollten wir die Welt retten.
Bilder
- https://www.iucnredlist.org/species/196451/2458352
- https://fishbase.mnhn.fr/summary/Toxotes-jaculatrix.html
Quellen
- Thomas Schlegel, Christine J. Schmid, Stefan Schuster: Archerfish shots are evolutionarily matched to prey adhesion. In: Current Biology. Band 16, Nr. 19, 10. Oktober 2006, S. R836–R837.
- Schuster, Stefan; Saskia Wo; Markus Griebsch; Ina Klostermeier (21 February 2006). "Animal Cognition: How Archer Fish Learn to Down Rapidly Moving Targets" (PDF). Current Biology. Elsevier Ltd. 16 (4): 378–383. https://www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(06)01013-X?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS096098220601013X%3Fshowall%3Dtrue Abgerufen am 14.08.2021
- Rossel, Samuel; Julia Corlija & Stefan Schuster (2002). "Predicting three-dimensional target motion: how archer fish determine where to catch their dislodged prey". The Journal of Experimental Biology. Cambridge: The Company of Biologists Limited. 205 (Pt 21): 3321–3326. ISSN 1477-9145. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12324541/ Abgerufen am 14.08.2021