Maus zum Elefant
ein Hund tanzt in der Pfanne
Evolution ein Wunder
Das Dunkle Rüsselhündchen (Rhynchocyon stuhlmanni) ist eine Säugetierart aus der Ordnung der Rüsselspringer (Macroscelidea). Die Art wurde 1893 entdeckt und zunächst zu einer neuen Art erklärt. In den 1960er Jahren wurde jedoch dem Dunklen Rüsselhündchen der Artstatus aberkannt und es zur Unterart Gefleckte Rüsselhündchen (Rhynchocyon cirnei) erklärt. Seitdem Jahr 2017 bewerteten Wissenschaftler das Säugetier nach Gentests erneut als vollwertige Art.
Das Dunkle Rüsselhündchen ist ein kleiner bis mittelgroßer Vertreter der Rüsselhündchen. Als solches besitzen sie einen schmalen Körperbau mit einem aufgewölbten Rücken eine rüsselartig verlängerte sehr bewegliche Nase an einem relativ kleinen Kopf. Die Beine sind lang und dünn, wobei die Hinterbeine länger als die Vorderbeine sind. In ihrer Gestalt erinnern die Rüsselhündchen weniger an ihre maus- und rattenähnlichen Verwandten, sondern eher an sehr kleine Huftiere. Als Rüsselspringer sind sie entfernt mit den Elefanten (Elephantidae) verwandt. Die Fellfärbung variiert stark von gelblich braun, bis stark schwärzlich braun oder heller bräunlich grau getönte Individuen. Das Rückenfell zeigt eine Musterung bestehend aus sechs dunklen Streifen, wobei diese bei dunklen Individuen schwer erkennbar sind. Die beiden Mittelstreifen sind stark fleckig und am vorderen Ende sehr schmal. Die zweite Reihe ist kurz und die dritte kaum sichtbar. Die Unterseite zeigt sich meist hell cremig gelbbraun, bei dunkleren Tieren ist diese Farbgebung häufig zu einem schmalen Streifen verengt. Das Verbreitungsgebiet des Dunklen Rüsselhündchens umfasst das nördliche und östliche Kongobecken zwischen den Flüssen Kongo und Ubangi im Norden und Osten der Demokratischen Republik Kongo. Allgemein bewohnt die Art dichte tropische Regenwälder mit geschlossenen Walddecken. Am Kongo wurde sie zudem in alten Sekundärwäldern mit begrenztem Unterwuchs und Pflanzengemeinschaften aus Pfeilwurzgewächsen und Sapele-Beständen gefunden.
Aktuell wird die Art nicht in der IUCN geführt, da aber alle Rüsselhündchen in ihren Bestandszahlen sinken, ist es nur sehr wahrscheinlich, dass dies auch für das Dunkle Rüsselhündchen der Fall sein dürfte. Denn die Regenwälder, in denen es lebt, fallen immer mehr dem Menschen zum Opfer.
Retten wir also das Dunkle Rüsselhündchen, retten wir auch Teile der afrikanischen Regenwälder und das ist ja wohl mindestens ein guter Grund, die Welt zu retten.
Bilder
Quellen
- Elizabeth J. Carlen, Galen B. Rathbun, Link E. Olson, Christopher A. Sabuni, William T. Stanley und John P. Dumbacher: Reconstructing the molecular phylogeny of giant sengis (Macroscelidea; Macroscelididae; Rhynchocyon). Molecular Phylogenetics and Evolution 113, 2017, S. 150–160 https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1055790317301380?via%3Dihub Abgerufen am 18.12.2023
- G. B. Corbet und J. Hanks: A revision of the elephant-shrews, Family Macroscelididae. Bulletin of the British Museum (Natural history) Zoology 16, 1968, S. 47–111
- Stephen Heritage: Macroscelididae (Sengis). In: Don E. Wilson und Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 8: Insectivores, Sloths and Colugos. Lynx Edicions, Barcelona 2018, S. 206–234 (S. 227–228) ISBN 978-84-16728-08-4
- Zumpt, Fritz (1961). The Arthropod Parasites of Vertebrates in Africa South of the Sahara (Ethiopian Region). South African Institute for Medical Research. p. 223.
- "New Species of Adorable Elephant Shrew Described". IFLScience. https://www.iflscience.com/new-species-of-adorable-elephant-shrew-described-43095 ABgerufen am 18.12.2023
- Consolate K. Kaswera: The ecology and morphology of sengis in DRC. Afrotherian Conservation 6, 2008, S. 11–12
- Galen B. Rathbun: Rhynchocyon cirnei Chequered Giant Sengi (Chequered Elephant-shrew). In: Jonathan Kingdon, David Happold, Michael Hoffmann, Thomas Butynski, Meredith Happold und Jan Kalina (Hrsg.): Mammals of Africa Volume I. Introductory Chapters and Afrotheria. Bloomsbury, London, 2013, S. 285–286
- Jonathan Kingdon, David Happold, Michael Hoffmann, Thomas Butynski, Meredith Happold und Jan Kalina (Hrsg.): Mammals of Africa Volume I. Introductory Chapters and Afrotheria. Bloomsbury, London, 2013, S. 282–287