Giftiger Drache
im Wüstensand geboren
Harmlos
Die Östliche Bartagame (Pogona barbata) ist eine Echsenart aus der Familie der Agamen (Agamidae) aus der Gruppe der Leguanartigen (Iguania). Die Östliche Bartagame ist eine kräftig gebaute Echse mit deutlich abgeflachtem Körper, relativ kurzen Beinen und einem von oben gesehen länglich-dreieckigen Kopf. Namensgebend ist das Stachelband in der Halsregion. Die Tiere erreichen etwa 25 Zentimeter Kopf-Rumpf-Länge bei einer Gesamtlänge von bis zu 65, selten 75 Zentimeter. Ihre Grundfärbung ist meist grau, kann aber auch etwas variieren.
Die Östliche Bartagame, welche im Osten und Südosten Australiens verbreitet ist, ist die erste und bisher einzig bekannte Leguanartige Spezies mit Gift produzierende Drüsengewebe. Dieses findet sich bei der Östlichen Bartagame in Ober- und Unterkiefer.
Durch das bei der Bartagame festgestellte Drüsengewebe konnten so wertvolle Erkenntnis über die Evolution der Reptilien gewonnen werden. Bis zur Entdeckung glaubte man, dass sich die Fähigkeit zur Giftentwicklung bei den Reptilien zweimal unabhängig voneinander entwickelt hatte. Allerdings scheinen die drei Reptiliengruppen, welche giftige Vertreter besitzen, einen gemeinsamen Vorfahren aus dem Obertrias gehabt zu haben.
Die Gruppe wurde als Toxicofera (griechisch τοξίνη, toxine = "Gift", latein ferre = "tragen") zusammengefasst und formt sich aus den Gruppen der Schlangen (Serpentes), Schleichenartigen (Anguimorpha) und der Leguanartigen (Iguania).
Da sie somit auch ein lebendiges Denkmal der gemeinsamen Vergangenheit dieser drei Echsengruppen ist, ist die Östliche Bartagame ein guter Grund die Welt zu retten.
Bilder
Quellen
- T. Townsend, A. Larson, E. Louis, J.R. Macey: Molecular phylogenetics of squamata: the position of snakes, amphisbaenians, and dibamids, and the root of the squamate tree. In: Syst Biol., 2004 Oct, 53(5), S. 735–757, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15545252/ Abgerufen am 4.11.2023.
- Nicolas Vidal, S. Blair Hedges: The phylogeny of squamate reptiles (lizards, snakes, and amphisbaenians) inferred from nine nuclear protein-coding genes. In: C. R. Biologies, 328, 2005, S. 1000–1008, http://www.hedgeslab.org Abgerufen am 4.11.2023
- Steve Wilson, Gerry Swan: A complete guide to the reptiles of Australia. 2. Auflage. New Holland Publishers, Sydney u. a. 2008, ISBN 978-1-877069-46-8, S. 348–349.