Hungrige Teiche
Es gibt kein Entkommen
Ein Platschen
Colura zoophaga ist eine epiphytische Lebermoosart, die im afrikanischen Hochland, insbesondere in Teilen Kenias, endemisch ist. Colura zoophaga ist ein kleines Lebermoos, das nur wenige Millimeter groß ist und am Stamm und an den Zweigen der Pflanzenart Cliffortia nitida wächst. Es besitzt längliche Wassersäcke, die durch die Verschmelzung des oberen Blattrandes entstehen, der nach innen bis zum Rest des Blattes rollt. In diesen Wassersack führt ein trichterförmiger Kanal am unteren Blattrand. Dieser wird von einem beweglichen Deckel verschlossen, der sich nur nach innen öffnen lässt. In diese kleinen Fallen stürzen Wimpertierchen. Da der Pflanze Verdauungssysteme fehlen, bleiben die Wimpertierchen im Wasser gefangen, bis sie schlussendlich sterben und dann aufplatzen bzw. sich zersetzen. Die so frei werdenden Nährstoffe dienen der Pflanze als Nahrung.
Noch ist vieles zu dieser faszinierenden Ernährungsform ungeklärt und es bedarf weiterer Forschung, um eine solche Klärung zu finden. Da wir mit dem Erhalt dieses Mooses auch die Pflanze schützen, auf der sie aufsitzen, ist Colura zoophaga ein guter Grund, die Welt zu retten.
Bilder
Quellen
- Barthlott, W., Porembski, S., Seine, R., and Theisen, I. (2007). The Curious World of Carnivorous Plants: A Comprehensive Guide to Their Biology and Cultivation. Portland, Oregon: Timber Press. pp. 180-181.
- Barthlott, W., Fischer, E., Frahm, J.-P., and Seine, R. (2000). First experimental evidence for zoophagy in the hepatic Colura. Plant Biology (Stuttgart), 2: 93-97.
- Goebel, K. (1893). Zur Biologie von Genlisea. Flora, 77: 208-212.
- Marilaun, A.K. von. (1922). Pflanzenleben. 3rd ed. Vol. 1. Leipzig, Vienna.
- Juniper, B.E., Robbins, R.J., and Joel, D.M. (1989). The Carnivorous Plants. London: Academic Press. ISBN 0-12-392170-8
- Givnish, T.J., Burkhardt, E.L., Happel, R.E., and Weintraub, J.D. (1984). Carnivory in the bromeliad Brocchinia reducta, with a cost/benefit model for the general restriction of carnivorous plants to sunny, moist, nutrient-poor habitats. American Naturalist, 124: 479-497.