Roter Samt
Erst eine Last, dann Gefahr
Luxus frisst Jugend
Die Rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum) ist eine Art der Milben aus der Familie Trombidiidae aus der Ordnung Trombidiformes. Diese Art ist eine der größten Milben in den nördlichen gemäßigten Zonen, mit einer Körperlänge von etwa 4 Millimetern. Der weiche, leuchtend rote Körper ist mit feinen Haaren bedeckt, was ihr ein samtiges Aussehen verleiht. Die kleinen Augen befinden sich auf Stielen. Sie haben scherenartige Kieferklauen (Cheliceren) und ihre Pedipalpen (umgewandelte Extremität im Kopfbereich der Spinnentiere (Arachnida)) werden als Tastorgane verwendet.
Die leuchtend rote Farbe entsteht durch Carotinoide, welche Fressfeinde vor der Giftigkeit der Milbe warnen. Über die verwendeten Giftstoffe ist fast nichts bekannt, sie sind aber wahrscheinlich in der Außenhaut enthalten.
Die Rote Samtmilbe ist in Mitteleuropa weit verbreitet und nahezu überall häufig anzutreffen. Man sieht sie oft im Sonnenschein am Boden oder auf Mauern herumlaufen. Mit ihrer weiten Verbreitung geht auch die Besidelung verschiedenster Lebensräume einher, wie Waldränder, Trockenrasen oder Mauern.
Während die erwachsenen Tiere frei leben und oft umherwandernd auf der Nahrungssuche nach kleinen Tieren und Insekteneiern angetroffen werden können, versuchen die Larven, einen Wirt zu finden, an den sie sich heften können, oft ein Insekt wie eine Heuschrecke oder Fliege, aber auch Spinnentiere wie Weberknechte oder Spinnen. In diesem Stadium erscheinen sie als rote Kügelchen auf ihren Wirten und saugen Körperflüssigkeit, ohne den Wirt ernsthaft zu verletzen. Diese Larven entwickeln sich dann zu frei lebenden Nymphen, welche den erwachsenen Tieren bereits stark ähneln.
Auch wenn sie bei uns recht häufig vorkommt, wissen wir erschreckend wenig über die Rote Samtmilbe, um mehr über sie zu erfahren, sollten wir unbedingt, die Welt retten!
Bilder
Quellen
- Heiko Bellmann: Spinnentiere Europas. Kosmos, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-09071-X.
- Heiko Bellmann: Kosmos-Atlas der Spinnentiere Europas. Kosmos, Stuttgart 1997, ISBN 3-440-07025-5.