Reise in eine andere Welt
Daniel und Julia, die Eltern von Pia und Benjamin, hatten sich mittlerweile gut in ihrem neuen zu Hause eingelebt und sie fühlten sich hier auch einigermassen sicher. Doch das Trauma, das sie bei dem Überfall auf ihr altes Heim erlitten hatten, suchte sie immer wieder heim. So erwachte Julia noch öfters schreiend aus dem Schlaf, weil sie diese schlimmen Erfahrungen immer und immer wieder durchlebte. Daniel erging es nicht besser, wenn man es ihm auch etwas weniger anmerkte. Doch auch er fühlte sich immer wieder an jenen Zeitpunkt zurückversetzt, als diese schrecklichen Räuber sie mit ihren Waffen bedroht und mit grellen Taschenlampen geblendet hatten. Haarscharf waren sie damals dem sicheren Tode entronnen und das auch nur, dank dieser wundersamen Fee Isobia. Ihr Verstand konnte das alles allerdings noch immer nicht so richtig erfassen und sie zweifelten manchmal sogar wieder daran, dass die Fee überhaupt existierte und eines Tages zu ihnen zurückkehren würde, wie sie es versprochen hatte.
Aber was würde dann aus ihnen werden? Ewig würden sie nicht hierbleiben können, denn die Hiobsbotschaften in der Welt, häuften sich mehr und mehr. Jeden Tag verfolgten sie die Nachrichten, wie sie es schon zuvor stets getan hatten. Überall hörten sie von Naturkatastrophen, Kriegen und sonstigen schrecklichen Verbrechen. Ihre Heimat England wurde nun ebenfalls immer mehr in die kriegerischen Unruhen hineingezogen, denn vor allem zwischen den zwei Weltmächten USA und Russland flammte der Konflikt, der schon länger unterschwellig gewirkt hatte, wieder auf. Auch für Europa wurde Russland nun zu einer Bedrohung, denn der russische Präsident Igor Slavzow hatte auf einmal angefangen, beliebige Länder in den Grenzgebieten zwischen Russland und Europa zu erobern. Unterstützung hatte er dabei von einigen diktatorischen Staaten aus Arabien und sogar Europa erhalten. Schon öfters hatte Slavzow mit einem Atombomben Schlag gegen die USA und auch in Europa gedroht, da diese scharfe Sanktionen gegen ihn und sein Land erhoben hatten. Alle Staaten begannen deshalb wieder aufzurüsten und der Präsident der USA- Gordon Davis, warnte Slavzow, dass die USA, wenn nötig, zu einem Gegenschlag ausholen würde. Der Ton zwischen den beiden Weltmächten wurde also immer schärfer, und England, ebenso wie einige andere europäische Staaten, begannen nun bereits junge Männer ab 18 in den Wehrdienst einzuziehen. In dieser Hinsicht waren Daniel und Julia dann wieder froh, dass Benjamin, Manuel und Pia sich gerade nicht hier aufhielten. Für viele Familien jedoch, wurde es langsam eng und viele Mütter mussten ihre Söhne für die Verteidigung des Landes hergeben. Auch die Angst vor einem drohenden Atomkrieg griff mehr und mehr um sich. Das führte auch zu viel mehr Gewaltdelikten, wie Plünderungen, Überfällen usw. Viele Leute begannen sich mehr und mehr zu radikalisieren, einige von ihnen unterstützten Slavzow sogar und stellten ihn als Opfer und nicht als Täter dar. Obwohl er es eigentlich war, der ein neues Imperium auf der Welt errichten wollte. Die Länder, die er, gegen ihren Willen, eroberte waren dabei die Haupt- Leidtragenden.
Daniel und Julia wollten gar nicht daran denken, was geschehen würde, wenn wirklich ein Atomkrieg ausbrach und hofften innbrünstig, dass sich doch noch alles zum Guten wenden würde.
Eines Morgens dann, als sie gerade bei einem spärlichen Frühstück sassen, wurde es plötzlich wieder strahlend hell in dem kleinen Haus und vor ihnen stand erneut die wunderschöne Fee Isobia!
Sie wirkte diesmal jedoch irgendwie erschöpft und bekümmert. Ihr purpurnes Kleid, schien ausserdem noch roter geworden zu sein.
Ernst wandte sie sich an das Ehepaar: „Wie versprochen, bin ich zu euch zurückgekehrt. Es ging leider nicht früher, denn ich hatte sehr viel zu tun, in letzter Zeit. Wie ihr bestimmt mitbekommen hat, spitzt sich die Lage in eurer Welt mehr und mehr zu und tatsächlich wird es nicht mehr lange dauern, bis die ersten Bomben fallen werden. Es wird deshalb langsam zu gefährlich für euch und darum muss ich euch, einmal mehr, von hier wegbringen.“
„Wird es… einen weiteren Atomkrieg geben?“ fragte Julia erschrocken. „Vorerst noch nicht. Aber es könnte möglicherweise bald dazu kommen. Amerika und wohl auch Grossbritannien haben bereits die ersten Bombenjets in Gebiete entsandt, die dem russischen Präsidenten zur Seite stehen. Wo genau die ersten Bomben jedoch fallen werden, wissen wir noch nicht genau. Es handelt sich dabei um eine Geheimmission, die noch nicht öffentlich publiziert wurde.“
„Aber… das ist einfach schrecklich!“ rief Daniel. „Das könnte einen dritten Weltkrieg geben!“
„Das wäre in der Tat möglich,“ stimmte ihm Isobia traurig zu.
Die bösen Ritter sind wieder erstarkt und nun überall am Werk. Auch der Herr der Finsternis erhebt sich von neuem. In allen Ländern wirken sie, auch in den USA. Sie schüren Zorn und Hass und beeinflussen hohe, staatliche Führer teilweise direkt, teilweise auch indirekt. Ich und viele andere, auch höhere Wesen versuchen alles, um dem Ganzen doch noch eine andere Wende zu geben und in vielen Menschen und anderen Geschöpfen zu wirken. Auch eure Kinder leisten dazu einen sehr wichtigen Beitrag. Doch davon werde ich euch später mehr berichten. Ihr müsst euch beeilen! Packt alles Nötige zusammen und dann folgt mir!“