Definition des Registers
Die Kamikaze-Möwe (Larus luani) ist eine Möwenart, welche in den Meeresgewässern von Belletristica anzutreffen ist. Sie wird auch als Sturmstürzer bezeichnet und gilt als ein schlechtes Omen für Seefahrer. Da sie meist nur vor Stürmen beobachtet wird.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Ohne Rang: Amnioten (Amniota)
Ohne Rang: Sauropsida (Sauropsida)
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ohne Rang: Eureptilien (Eureptilia)
Ohne Rang: Diapsida
Ohne Rang: Archosauromorpha
Ohne Rang: Archosauriformes
Ohne Rang: Crurotarsi
Ohne Rang: Archosauria
Ohne Rang: Avemetatarsalia
Ohne Rang: Dinosauromorpha
Ohne Rang: Dinosaurier (Dinosauria)
Ohne Rang: Echsenbeckensaurier (Saurischia)
Ohne Rang: Theropda
Unterklasse: Vögel (Aves)
Teilklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Überordnung: Neoaves
Ohne Rang: Gruae
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Unterordnung: Lari
Familie: Möwen (Laridae)
Gattung: Larus
Spezies: Larus luani (Kamikaze-Möwe)
Beschrieben: Luan T. Nexi & Felix H. 2018
Unterart(en): Keine bisher bekannt
Merkmale
Die Kamikaze-Möwe zählt mit ihren 55 bis 67 Zentimetern Körperlänge, einer Flügelspannweite von 125 bis 155 Zentimeter zu den größeren Arten der Gattung Larus. Der Schwanz trägt in allen Alterskleidern eine graue Binde, welche sich an ihren Enden verdickt, und ist recht kurz, die Flügel wirken verhältnismäßig lang und schlank.
Im Brutkleid sind Kopf, Hals und Unterseite weiß, die Oberseite ist dunkel schiefergrau gefärbt. Der relativ schlanke, braune Schnabel ist an der Spitze ausgedehnt leuchtend rot und trägt mit etwas Abstand vor dem Schnabelabschluss eine schwarze Binde. Die eierschalenfarbene Iris, wird von einem dunkelgrauen, fast schwarzen Oribitalring umschlossen. Die Beine sind blassgrau bis weiß.
Der Flügelhinterrand ist wie bei allen Larus-Arten weiß, läuft aber in wellenartigen Formen schon auf der Innenseite der Handschwingen aus. Der Handflügel ist, wie der Rest der Handschwinge von einer dunklen dunkelgrauen bis schwarzen Farbe.
Außerhalb der Prachtzeit trägt die Möwe ein Schlichtkleid. Dieses ist bei den Weibchen von schneeweißer Farbe mit vereinzelten grauen Sprenkeln, während es bei den Männchen lediglich zu einer Aufhellung der Handschwingen kommt, sodass diese ein helles Grau aufweisen. Ein Umstand, der dem Brutverhalten geschuldet ist.
Jungvögel sind überwiegend leicht bläulich und wirken durch helle Federsäume, wie eine Verkörperung eines leicht bewölkten Frühlingstags. Der Schnabel ist gelb, mit einer scharf abgesetzten, schwarzen, Spitze. Im Gegensatz zu anderen Großmöwen, sind die Armdecken nicht bebändert, sondern mit Flecken besetzt, welche an Wolken erinnern. Der Schwanz ist blau mit einem weißen Spitzensaum. Die Beine sind so gelb wie der Schnabel.
Vögel im ersten Winterkleid sind denen im Jugendkleid sehr ähnlich. Die Mantel- und Schulterfedern sind aber weniger gefleckt und die dunklere Gefiederfarbe beginnt durchzubrechen bzw. weiter das Gefieder zu decken. Auf der Unterseite fallen einzelne kleine hellblaue Flecken auf.
Das zweite Winterkleid ähnelt schon stark dem adulten Federkleid. Die Flecken haben sich bereits großteils miteinander verbunden, nur vereinzelt blitzt eine helle Stelle auf. Die Federn der Flügelunterseite haben eine dunklere Farbe angenommen und sind nur noch schwer zu erkennen.
Der Schwanz ist aber noch blau mit weißem Saum, wenn auch schon in dunklerer Farbe.
Vögel im dritten Winter unterscheiden sich von adulten durch dunkle Federzentren der Handdecken. Im folgenden Sommer sind sie von adulten Tieren nicht mehr zu unterscheiden.
Lebensraum
Die Brutverbreitung der Kamikaze-Möwe erstreckt sich über die Küsten des Kontinents Belletristicas und Teile des zweiten Kontinents. Gemieden wird kein Küstenstreifen, nur ist der Küstenstreifen in der Nähe des Krea-Tief-Tals äußerst spärlich besiedelt.
Außerhalb der Brutzeit findet man die Kamikaze-Möwe auch weiter von der Küste entfernt, sodass sie selbst an den Grenzen des Belletristicanischen Meeres und angrenzender Meere nach gewiesen wurde.
Wanderungen
Die Kamikaze-Möwe ist ein Standvogel, nur sehr kalte Winter zwingen sie in südlichere Gefilde. Dennoch könnte man die Vögel als sehr Wanderlustig beschreiben, da sie auf ihren Beutezügen, meist mehrere hundert Kilometer innerhalb weniger Tage zurück legen.
Lebensweise
Ernährung
Das Nahrungsspektrum der Kamikaze-Möwe besteht aus kleinen Fischen, marinen Wirbellosen, Fischereiabfällen und gelenktlich Aas.
Verhalten
Flugverhalten
Die Kamikaze-Möwe ist ein gewandterer Flieger, der mit ihren schmalen Flügeln schnell größere Strecken zurücklegt. Fische werden auf dem Meer oft stoßtauchend aus dem Suchflug aus 10–20 Metern Höhe heraus erbeutet, wobei der Vogel im 45°-Winkel etwa 10 Metern herabfliegt, abrubt abbremst, hinabstößt und mehrere Meter völlig untertaucht. Meist taucht die Möwe dann noch mehrere Meter weiter, bis sie wieder auftaucht. Da es so aussieht, dass sich die Möwe dabei wie ein Kamikaze-Flieger selbst das Leben nimmt, erhielt sie den Namen Kamikaze-Möwe.
"Sturmstürzer"
Gerade unter Seefahrern ist die Kamikaze-Möwe auch als Sturmstürzer bekannt. Da sie kurz vor einem Sturm vermehrt ihren Sturzflug absolviert und sich so in Richtung Land begibt. Mehrheitlich folgen in kurzer Zeit schwere Stürme, weshalb man möglichst ebenfalls das Land aufsuchen sollte.
Interessant ist, dass in alten Seebüchern die Kamikaze-Möwe und der Sturmstürzer unterschieden werden, heute nimmt man an sie gehören zu ein und derselben Spezies. Beobachtungen von Luan T. Nexi bestätigen die heutige Hypothese.
Warum die Kamikaze-Möwen aber derartig auffällig zu den Küsten fliegen, ist nicht hinreichend geklärt. Man nimmt an, dass Luftströmungen den Vogel immer wieder nach oben drücken, während dieser versucht möglichst tief zu fliegen, um nicht von den ersten Blitzen getroffen zu werden.
Fortpflanzung
Kamikaze-Möwen brüten gewöhnlich in Kolonien. Ihre Geschlechtsreife erlangt sie frühestens mit drei Jahren. Sie führt eine monogame Saisonehe, wobei es aufgrund der Brutortstreue zu Wiederverpaarungen kommt. Das Nest wird gewöhnlich an Felsklippen und anderen felsigen Untergründen errichtet und ist mit Pflanzenteilen der Umgebung sowie Tang ausgelegt. Der Legebeginn ist ab Anfang April, mit einem Höhepunkt im Mai. Das Gelege umfasst zwei bis drei Eier, die in einem Abstand von etwa zwei Tagen gelegt werden. Diese Eier sind von himmelblauer Farbe und seltener kleinen weißen Flecken besprenkelt. Die Brutdauer beträgt 24 bis 32 Tage. Beide Elternvögel sind an der Brut beteiligt. Die Jungvögel sind mit etwa 35 bis 40 Tagen flugfähig.
Das Höchstalter von Kamikaze-Möwen liegt in der Wildnis bei etwa 20 Jahren, wenn auch einige Exemplare das Alter von 30 Jahren erreicht haben. Gehaltene Exemplare werden sogar bis zu 50 Jahre alt, ihre Fähigkeit zu fliegen nimmt aber ab dem Alter von 20 - 30 Jahren immer mehr ab, bis sie gar nicht mehr fliegen können.
Gefährdung
Der belletristicanische Gesamtbestand wird aktuell auf 300.000 bis 350.000 Brutpaare geschätzt. Auf dem Drachenhort kommen etwa 114.000 Brutpaare vor, die Insel der Adminen weist zwischen 30.000 und 40.000 Brutpaare auf und auf Pollys Klippe brüten zwischen 23.000 und 35.000 Brutpaare. Der Brutbestand des Hauptkontinents liegt bei 83.000 bis 103.000 Paaren.
Schätzungen, wie viele Brutpaare auf dem zweiten Kontinent leben, konnten bisher nur gemutmaßt werden, man geht aber von einem ähnlich hohen Bestand aus, wie auf Belletristica.
Kulturelle Bedeutung
Kulinarische Bedeutung
In manchen Orten werden ihre Eier als Delikatesse.
Mythologie
Die Kamikaze-Möwe findet sich in einigen nautischen Geschichten als Botin des Sturmes, aber auch als die Rettung in letzter Sekunde vor einem Sturm wieder.
Zauberei
Zerstoßene Federn der Kamikaze-Möwe werden als Regenpulver vielerorts verkauft, die Wirksamkeit dieser Sturmbeschwörung stellt sich aber als fraglich heraus.
Systematik
-
Anmerkungen
Trivia
Das Schülerwesen Luan T. Nexi konnte die Kamikaze-Möwe bei einer Schiffsfahrt eingehender studieren: https://belletristica.com/de/text/part-1-15027