Definition des Registers
Der Caipiranha (Pygocentrus caipirinha) ist ein Fisch aus der Familie der Sägesalmler (Serrasalmidae). Im Gegensatz zu den meisten anderen Piranhas, kann diese Art enorm niedrige Temperaturen überleben.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Ohne Rang: Otophysi
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Unterordnung: Characoidei
Überfamilie: Erythrinoidea
Familie: Sägesalmler (Serrasalmidae)
Unterfamilie: Serrasalminae
Gattung: Pygocentrus
Spezies: Pygocentrus caipirinha (Caipiranha)
Beschrieben: FELIX & SL-CH 2023
Unterart(en): Keine
Merkmale
Der Caipiranha erreicht in der Regel eine Länge von 20 bis 25 Zentimetern, im Ausnahmefall kann er bis zu 35 Zentimeter lang werden. Das schwerste bekannte Exemplar erreichte ein Gewicht von 3,8 Kilogramm. Er besitzt den für seine Gattung typischen, relativ hochrückigen und seitlich zusammengedrückten Körperbau. Mit zunehmendem Alter nimmt die Hochrückigkeit zu. Der massige Kopf besitzt ein kräftiges Gebiss, dessen Zähne perfekt ineinander übergehen. Die Zähne sind sehr spitz und scharf und liegen größtenteils verborgen im Zahnfleisch, wenn sie nicht benötigt werden. Aufgrund der Größe der Zähne ist es dem Caipiranha kaum möglich, sein Maul zu schließen.
Die Brustflossen sitzen paarig unterhalb hinter den Kiemen, die ebenfalls paarigen Bauchflossen liegen an der Unterseite vor dem Bauchkiel.
Vor der Schwanzflosse zieht sich die Afterflosse (mit 26 bis 30 Strahlen) vom After bis kurz vor die Bauchflossen. Am Rücken liegt ziemlich weit hinten die Rückenflosse (bis 15 Strahlen), gefolgt von der sehr kleinen Fettflosse, welche als Fettreserve für schlechte Zeiten dient.
Am Bauchkiel trägt der Caipiranha 24 bis 31 "Zähne", welche wie eine Säge angeordnet sind.
Alle Flossen besitzen einen intensiven limettengrünen Rand, während die Flossenbasis einen gelb-grünen Rand aufweist. Die Beschuppung des Fisches ist milchig weiß und kann zuweilen eine stellenweise auftretende Transparenz besitzen. Der Bauch ist bei Jungtieren bräunlich gefärbt und blasst bei erwachsenen Tieren immer weiter aus.
Das Fleisch des Caipirinhas ist stark alkoholhaltig. Dieser Alkohol dient zum einen als Frostschutzmittel im Blut, aber auch zur Feindabwehr. Pro Kilogramm Caipiranha finden sich 236 bis 237 Gramm Alkohol im Körper dieser Tiere.
Lebensraum
Der Caipiranha ist in ganz Communica verbreitet, findet sich aber in den kühleren Regionen in deutlich größerer Zahl. Ein Bestand für die das nördliche Delta des Großen Lyric Streams ist ebenfalls belegt, es ist aber nicht abschließend geklärt, ob es sich hierbei um eine Enklave handelt oder die Tiere dort ausgesetzt wurden.
Aufgrund des großen Alkoholgehalts im Körper können Caipiranha Wassertemperaturen unterhalb des Gefrierpunkts überleben.
Lebensweise
Ernährung
Caipiranha ernähren sich von Fleisch. Dabei wird Aas, von im Wasser erfrorener Tiere, bevorzugt. Zu dieser karnivoren Ernährung werden in regelmäßigen Abständen Zuckerrohr, Limetten, Eis und Zucker aufgenommen. Dabei hat Zuckerrohr eine größere Beliebtheit, wenn bereits ein Gärungsprozess stattgefunden hat.
Verhalten
Die Art bildet Schwärme aus, welche gerade zu den Dämmerungsstunden, wie auch den Nachtstunden erhöhte Aktivität zeigen. Bei Caipiranhas kommt es zu akustischer Kommunikation und aggressivem Verhalten wie Beißen, Jagen, Konfrontation mit Artgenossen und Kämpfen. Fast alle dieser Aktionen dienen der innerartlichen Kommunikation und sollen eine lose Rangordnung etablieren.
Fortpflanzung
Der Caipiranha erreicht mit einem Alter von ein bis zwei Jahren die Geschlechtsreife. Der Paarungstrieb wird durch sinkende Wassertemperaturen und veränderte Wasserwerte ausgelöst. Für die Paarung gräbt das Männchen eine Mulde in den Boden, welche fort wehrend gereinigt wird. Diese Mulde wird aggressiv gegenüber Artgenossen verteidigt. Trifft ein paarungsbereites Weibchen auf das Männchen, versucht er dieses zunächst zurückzudrängen, lässt sie aber dann an der Pflege der Mulde teilhaben, während er sie umwirbt. Ist das Weibchen bereit zur eigentlichen Paarung, pressen beide Geschlechter ihre Geschlechtsorgane aneinander und geben die Eier und die Spermien ab. Nach erfolgreicher Paarung vertreibt das Männchen das Weibchen von der Brutstätte. Die Eier entwickeln sich, in Abhängigkeit zur Wassertemperatur, 14 bis 21 Tage lange ehe sie schlüpfen. Nach dem Schlupf verbleiben die Jungtiere eine oder zwei Wochen in der Mulde, während sie sich von ihrem Dottersack ernähren und weiterhin vom Männchen bewacht werden.
Ein Caipiranha kann ein Alter von bis über 10 Jahren, in Haltung bis rund 30 Jahren erreichen.
Gefährdung
Bisher trifft man die Art in ihrem Verbreitungsgebiet sehr häufig an, Entnahmen für die Aquaristik oder zum Verzehr keine Gefährdung dar. Die BCS stuft die Art deshalb als nicht gefährdet ein.
Die Art wird im Biotopenpark gehalten und nachgezogen.
Systematik
Taxonomische Stellung
Aufgrund der enormen Temperaturtoleranz, welche für Piranhas sehr ungewöhnlich ist, schlugen manche Belleologen auch die etablierung einer neuen Gattung vor.
Taxonomische Synonyme
- Cachacaglacius caipirinha FELIX 2023
Kulturelle Bedeutung
Kulinarische Bedeutung
Caipiranha werden meist gepresst als Cocktails gereicht. Aufgrund der hohen Alkoholmengen im Körper der Tiere gelten diese Cocktails als ungemein stark und kräftig.
Aber auch als Speisefisch hat der Caipiranha eine gewisse Bedeutung. Richtig zubereitet schmeckt der Fisch nicht alkoholisch und zeigt einen süß-säuerlichen Charakter mit einem starken Limettenaroma.
Mythen
Viele Geschichten berichten von der starken alkoholischen Wirkung des Caipiranhas, so soll der Verzehr eines Fisches bereits ausreichen, um eine Person schlagartig betrunken zu machen oder sie den kompletten Winter betrunken zu halten. Behauptungen dieser Art sind allerdings allesamt in das Reich der Mythen zu verbannen.
Anmerkungen
Trivia
Für diesen Artikel wurden Informationen des Roten Piranhas (Pygocentrus nattereri, Syn.: Serrasalmus nattereri, Rooseveltiella nattereri) mit der DNA des Goldfischs (Carassius auratus) gemixt. Ergänzt wurde diese Mischung durch Zugabe von Caipirinha.