Definition des Registers
Die Seelen-Elefant (Mirounga elephas) ist eine Robbenart aus der Familie der Hundsrobben (Phocidae). Sie besitzen den längsten Rüssel aller See-Elefanten und werden gelegentlich als Reittier genutzt um die Meere zu passieren.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Ohne Rang: Amnioten (Amniota)
Ohne Rang: Synapsiden (Synapsida)
Ohne Rang: Theria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Ohne Rang: Robben (Pinnipedia)
Überfamilie: Phocoidea
Familie: Hundsrobben (Phocidae)
Unterfamilie: Monachinae
Gattung: See-Elefanten (Mirounga)
Spezies: Mirounga elephas
Beschrieben: Caro 2020
Unterart(en): Keine bisher bekannt
Merkmale
Die Bullen des Seelen-Elefanten zählen zu den größten Robben. Sie erreichen eine Länge von 550 bis 650 Zentimetern bei einem Gewicht von 4000 bis 4700 Kilogramm. Das Gewicht unterliegt Schwankungen und ist am höchsten im Spätherbst, da die Tiere den gesamten Sommer und Herbst mit der Nahrungssuche verbringen.
Die Weibchen sind mit einer Körperlänge von 500 bis 600 Zentimetern nur geringfügig kleiner, aber graziler im Bau. Sie erreichen ein Gewicht im Mittel von 2720 Kilogramm. Das schwerste bekannte Weibchen wog 4160 Kilogramm. Das Gewicht kann dabei ebenfalls sehr stark schwanken und nach der Geburt können die Weibchen innerhalb der Säugezeit von etwa 25 Tagen die Hälfte ihres Gewichts verlieren.
Männlichen Seelenelefanten besitzen einen langen, aufblasbaren Rüssel, der vor allem als Schallverstärker bei der Kommunikation genutzt wird. Der Rüssel ist ebenfalls ein Zeichen der Dominanz gegenüber anderen Männchen.
Die Männchen besitzen einen großen, aufblasbaren Rüssel, welcher vorrangig zur Kommunikation eingesetzt wird, er ist aber auch Zeichen der Dominanz. Die Rüsselspitze weist eine fingerartige Verlängerung auf.
Auch die Weibchen besitzen einen Rüssel, was ungewöhnlich für See-Elefanten ist, dieser ist mit 10 Zentimeterlänge im Vergleich zum Rüssel des 150 Zentimeter langen Rüssels des Männchens aber deutlich kleiner.
Der Körper ist annähernd zylindrisch. Die Vorderflossen sind kurz und dienen der Stabilisierung beim Schwimmen. Die Hinterflossen sind kräftig und ermöglichen den Vortrieb des Tieres im Wasser. Aufgrund dieser Anatomie ergibt sich ein schwingendes Gangbild, welches gelegentlich mit Moonwalk verglichen wird, da die Tiere auch in der Lage sind rückwärts zu robben. Dafür müssen aber gewissen Voraussetzungen getroffen sein, welche es dem Massenreichen Körper erlauben über den teilweisen rauen Untergrund seines Lebensraums zu gleiten.
Der Körper ist von einem Fell aus kurzen und harten Haaren bedeckt, das nach dem Fellwechsel eine dunkelbraune bis dunkelsilberne Färbung mit einer helleren Bauchseite aufweist und über das Jahr ausbleicht. Allen Seelen-Elefanten ist eigen, dass sie auf ihrem Rücken eine Vertiefung besitzen, welche mit Fell bedeckt ist und so nicht immer auszumachen ist. Diese ist besonders weich und wird von Seevögeln gerne als Rastplatz angenommen.
Kommunikation
Nimmt ein Individuum ein anderes wahr, so hebt es in der Regel den Rüssel mit der Rüsselspitze in Richtung des Gegenübers und dreht den Körper ebenfalls in Richtung des anderen Individuums. Je nach Situation werden auch die Flossen aufgestellt, der Kopf bleibt in normaler Stellung oder ist leicht erhoben. Kontaktaufnahmen erfolgen durch Betasten mit dem Rüssel, häufig im Gesichtsbereich an den Flossen, Augen und Maul, seltener im Schwanzflossen - oder Geschlechtsbereich. Inwieweit dieser Rüsselkontakt stattfindet, hängt von der Beziehung zwischen Individuen ab. Fremde Exemplare werden dabei weniger intensiv mit dem Rüssel erkundet und mit Vorsicht befühlt. Bei gleichgeschlechtlichen Tieren führt dies zu einem toleranten Verhalten zum Gegenüber. Bei Jungbullen kann es zu Psuedokämpfen und Rangeleien kommen, ausgewachsene Tiere zeigen bewusst und mit Nachdruck Dominanz.
Hierbei wird bei direkter Konfrontation mit Distanzen von 5 bis 10 Metern der Kopf leicht angehoben, die Flossen gespreizt und der Rüssel hin und her geschwungen. Der darauffolgende Angriff endet meist in einem Schiebe- und Drückwettkampf mit umeinandergeschlungenen Rüsseln. Zähne kommen bei diesen Kämpfen ebenfalls zum Einsatz, die Kämpfe können daher blutig enden. Dies geschieht außerhalb der Paarungszeit aber nur selten. Kann keiner der Kontrahenten die Oberhand gewinnen, wiederholt sich der Prozess mitunter mehrfach.
Lebensraum
Der Seelen-Elefant lebt in den Meeren des nordöstlichen Acadias, über die Küste Editorias bis an die Adventuriarische Grenze. Einzeltiere werden gelegentlich auch südlicher beobachtet.
Die Tiere verbringen etwa 90 Prozent ihrer Lebenszeit im Meer und bilden nur zur Wurf- und Paarungszeit sowie zum Fellwechsel große Kolonien an Land.
Die meisten Kolonien liegen an der Küste von Acadia und vorgelagerten Inseln. Sie meiden Packeis und bevorzugen sandige bis steinige oder schlammige Uferregionen und vorgelagerte Inseln. Insgesamt sind mehr als 15 Kolonieplätze bekannt.
Lebensweise
Ernährung
Seelen-Elefanten ernähren sich im Meer von Fischen aller Art, Krebstieren, Kopffüßern, sowie kleinen Knorpelfischen. Knorpelfische werden meist von Männchen gefressen. Im Wasser sind sie fast ausschließlich mit der Nahrungssuche befasst. Auf der Suche nach Nahrung tauchen sie meist zwischen 500 und 1000 Metern tief. Die tiefste dokumentierte Tauchtiefe eines Seelen-Elefanten liegt bei 2.388 Metern. Die Dauer solcher Tauchgänge beträgt 30 bis 60 Minuten. Bei ihren Tauchgängen wird der Organismus mit Sauerstoff versorgt, der im Blut eingelagert ist. Zudem wird im Rüssel Sauerstoff eingelagert, weshalb männliche Seelen-Elefanten meist tiefer tauchen können, als weibliche Seelen-Elefanten. Weibchen bleiben bei der Nahrungssuche daher in relativer Nähe zur Küste, während Männchen weit draußen auf offener See und in der Tiefsee auf Jagd gehen. Während der Paarungszeit fasten Seelen-Elefanten.
Den Wasserbedarf decken Seelen-Elefanten über die aufgenommene Nahrung.
Verhalten
Seelen-Elefanten verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Wasser, weshalb nur wenig über ihre maritime Lebensweise bekannt ist. Die meisten Tiere wandern in dieser Zeit mehrere tausend Kilometer auf der Suche nach Beute. Zur Paarungszeit kehren sie immer zum gleichen Fortpflanzungsstrand zurück, dieser ist in den meisten Fällen auch ihr Geburtsstrand. Außerhalb der Paarungszeit leben Seelen-Elefanten einzelgängerisch.
Fortpflanzung
Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife nach etwa 3 Jahren und nehmen nach etwa 6 Jahren an dem jährlichen Reproduktionszyklus teil. Männchen erreichen die Geschlechtsreife mit 5 bis 6 Jahren, verpaaren sich aber meist erst im Alter von 10 bis 12 Jahren.
Die Paarung der Seelen-Elefanten und auch die Geburt finden in großen Kolonien an Land statt. Diese werden zur Paarungszeit im August bis November des Jahres gebildet. Die Männchen erreichen diese Kolonien einige Wochen vor den Weibchen und legen ihre Reviere fest. Dabei kommt es zu Machtdemonstrationen und Rivalenkämpfen der Bullen miteinander. Je mehr Dominanz ein Bulle beweisen kann, desto größer wird sein Revier am Strand sein, was die Wahrscheinlichkeit auf einen großen Harem erhöht. Nach etwa ein bis zwei Wochen treffen auch die Weibchen ein, sie werden aufgrund ihrer Postion vom jeweiligen Männchen beansprucht und gegenüber anderen Männchen verteidigt. Ein Harem ist dabei maximal 60 Weibchen umfassend, aber in der Regel kleiner. Die Weibchen wechseln gelegentlich den Harem zufällig, in dem sie sich am Strand fortbewegen.
Weibchen, welche aus dem letzten Jahr trächtig an die Strände komme, werfen ihre Jungtiere innerhalb der ersten fünf bis sieben Tage nach Ankunft in den Kolonien. Es wird dabei stets ein Jungtier geboren und 25 Tage gesäugt. Danach wird sich das Jungtier selbst überlassen. Während des Säugens nimmt das Muttertier keine Nahrung auf sich und reduziert so rasch an Gewicht.
Sind die Jungen im Oktober entwöhnt, werden die Weibchen wieder paarungsbereit. Wenn sich ein Bulle mit einem Weibchen verpaaren will, legt er eine seiner Brustflossen über sie, greift sie mit dem Rüssel und presst diesen mit Nachdruck auf ihren Nacken. Lässt das Weibchen dieses Verhalten zu beginnt die Begattung.
Die eigentliche Tragzeit der Weibchen beträgt etwa 8 Monate, damit die Geburt nicht frühzeitig erfolgt, nistet sich die befruchtete Eizelle erst nach einem bis drei Monaten ein. Ein Phänomen, was bei Arten der Polarregionen nicht ungewöhnlich ist. Ist die Begattung abgeschlossen, verlassen die ausgewachsenen Seelen-Elefanten die Kolonie wieder, während die Jungtiere noch für einige Zeit an Land bleiben und vom Hunger getrieben irgendwann ins Meer schwimmen.
Das durchschnittliche maximale Lebensalter der Männchen beträgt etwa 14 Jahre, das der Weibchen etwa 21 Jahre. Vermutlich zerren die Harremskämpfe und die Tiefseetauchgänge an der Lebenszeit der Männchen stärker, was den Unterschied in ihren Lebenserwartungen erklären könnte.
Gefährdung
Der Seelen-Elefant war ursprünglich lückenlos entlang der Küste Ascadias verbreitet, mit Ausnahme der nördlichsten Gebiete, und wurde dort immer wieder bejagt. Im 19. Jahrhundert setzte die massenhafte Bejagung der Tiere durch Wal- und Robbenjäger ein, da man ihren Tran kommerziell nutzen wollte. Die Jagd ging soweit, dass man 1880 glaubte der Seelen-Elefant sei ausgestorben. Eine einzige winzige Herde von weniger als hundert Tieren hatte aber im Deepend überlebt und wurde um 1892 entdeckt. Nach der Wiederentdeckung wurde die Art unter Schutz gestellt und konnte sich wieder ausbreiten. Seit dieser Zeit erholen sich die Bestände und haben heute ein Wachstum von etwa 15 Prozent. Der heutige Bestand wird auf 110.000 bis 127.000 Tiere geschätzt. Allerdings hat die zwischenzeitliche Beinahe-Ausrottung zu einer extremen genetischen Einheitlichkeit aller Individuen geführt, dem sog. genetischen Flaschenhals, veränderte Umweltbedingungen könnten rasch zu einem großen Nachteil für die Art werden. Als Prädator ist der Seelen-Elefant besonders anfällig für Umweltbelastung im Meer, diese ist in Belletristica aber eher gering, weshalb die BCS aufgrund der aktuellen Situation den Bestand als nicht gefährdet betrachtet.
Eine Haltung und Nachzucht befindet sich im Biotopenpark.
Kulturelle Bedeutung
Gefährlichkeit
In vielen belletristicanischen Kulturen und Texten heißt es, dass Seelen-Elefanten in der Lage seien die Seele zu beruhigen. Tatsächlich kann der Umgang mit ihnen beruhigend sein, aber auch in gewisser Weise gefährlich, insbesondere zur Paarungszeit. Es gibt aber bisher keine Berichte von Verletzenden o.ä.
Reittier
Aufgrund ihrer Anatomie eignen sich Seelen-Elefanten als Reittiere für die Meere.
Seelensee
In den Geschichten der Pelekeiki wird ein weiteres Seevolk beschrieben, welche die Pelekeiki als Kaihoroiwai bezeichnet, was eine Kurzform von Kaihoroi Wairua ist, was so viel wie Seelenreiter bedeutet. Diese sollen auf großen Wesen, also ohne Flöße, wie es die Pelekeiki taten, über das Meer geritten sein. Diese Wesen erinnern in ihrer Beschreibung an den Seelen-Elefant. Die Pelekeiki berichten von Handel mit dem seltsamen Volk, dass ihre Sprache nicht sprach. Leider ist nicht überliefert wie das Volk wirklich hieß und wo genau sie lebten. Laut den Schriften der Pelekeiki lebten die Kaihoroiwai im heutigen Hoheitsgebiet von Acadia und waren ein eher fiedliches Volk. In manchen Überlieferung heißt es, sie trugen Seelen, teilweise auch auf ihren Köpfen um Unterwasser atmen zu können. Was genau damit gemeint seien könnte, kann nur die archologische Forschung näher bringen.
Systematik
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Anmerkungen
Trivia
Der Seelen-Elefant entstand, als Caro-chan in der Taverne über das Wort Seeelefant stolperte, welches der Meisterbellolge verwendete, da er gerade über die Tauchtiefe der Südlichen See-Elefanten (Mirounga leonina) referiert. Basierend auf diesem Umstand wurde der Seelen-Elefant auf dem Südlichen See-Elefanten basiert und um Eigenheiten des Nördlichen See-Elefant (Mirounga angustirostris) und des Asiatische Elefant (Elephas maximus) erweitert.
Da Dirgis bereits in Seltsame Wesen in und um Belletristica die Art bereits thematisiert hatte, wurden diese Informationen auch für die Erstellung des Artikels genutzt.