Definition des Registers
Die Klebefeige (Ficus ferrumen) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Von ihm stammt die Klebe, eine Klebepaste, welche je nach Verdünnung leimartigen bis hin zu gummiartigen Charakter besitzt. Sie wird auch Klebebaum genannt.
Taxonomie
Reich: Pflanzen (Embryophyta)
Stamm: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterstamm: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer(Magnoliopsida)
Überordnung: Rosiden
Ohne Rang: Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Tribus: Ficeae
Gattung: Ficus
Spezies: Ficus ferrumen
Beschrieben: Felix 2018
Unterart(en): Keine
Merkmale
Die Klebefeige wächst als großer, immergrüner Baum und erreicht Wuchshöhen bis zu 55 Meter bei einem Stammdurchmesser von bis zu 2 Meter. Der Stamm bildet zahlreiche Brettwurzeln. Die Krone ist weit ausladend. Von den Ästen ausgehend bilden sich zahlreiche Luftwurzeln, die bei entsprechender Länge im Erdboden sich ebenfalls verwurzeln können.
Das Kern- und das Splintholz ist gelblich und riecht in frischem Zustand unangenehm. Die relativ glatte bis leicht schuppige Borke ist bräunlich bis hellgrau. Im weichen Bast des Stammes verlaufen Milchröhren (Milchsaftgefäße), durch die der Milchsaft fließt. Diese Milchröhren enden in den Zweigen und Blättern, sie sind für die Klebrigkeit der Leimtentakel essenziell.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind 5 bis 10 Zentimeter lang gestielt. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 10 bis 25 Zentimeter und einer Breite von 7 bis 10 Zentimeter breit-elliptisch bis länglich und endet spitz oder mit einer aufgesetzten, stumpfen Spitze, an der Basis ist sie keilförmig oder leicht abgerundet. Beide Blattseiten sind an ihren Blatträndern mit gestielten Drüsen besetzt. Die rötlichen Drüsen bedecken die Blattunterseite komplett, auch wenn die Ränder eine höhere Dichte, von Drüsengewebe aufzeigen. Die Leimtentakel am Blattrand sind zusätzlich stark verlängert. Sie, sondern ein klebriges, leicht süß riechendes Sekret ab, dessen Schimmern Insekten anzieht, die dann am Sekret kleben bleiben. Alle Leimtentakeln sind Bewegungsfähig, sollte ein Insekt sich in ihnen verfangen, neigen sie sich in dessen Richtung um den Klebeeffekt zu verstärken. Die gefangenen Tiere finden entweder durch Erschöpfung den Tod oder ersticken am zähen Sekret, das in ihre Tracheen einsickert und diese verstopft. Die Leimtentakel, sondern derweil Enzyme wie Esterase, Peroxidase, Phosphatase und Protease ab, welche nun die Beute langsam zersetzen und die darin enthaltenen Nährstoffe lösen. So gelöste Nährstoffe werden dann von den auf der Blattoberfläche sitzenden Drüsen aufgenommen und für den Wachstumsprozess verwendet. Die Blätter der Blüten funktionieren ähnlich, lassen die eingefangenen Bestäuber aber wieder frei.
Der Blütenstand ist, wie bei allen Feigenarten, ein Syconium. Die Blütenstände stehen zu zweit beisammen, sie sind rundlich mit einer Länge von 1,8 bis 2,5 Zentimetern und einem Durchmesser von 1,5 bis 2,4 Zentimetern. Der Blütenstandsstiel misst 2 bis 2,5 Zentimeter bei einem Durchmesser von 0,6 Zentimeter, an ihm sitzen zwei breit-ovale Hochblätter. Die Öffnung der Feige, welche eine Scheinfrucht darstellt, ist sehr klein und kaum über die Oberfläche der vermeintlichen Frucht erhaben, rund um die Öffnung sind drei kleine Lappen angeordnet.
Die männlichen Blüten sind gestielt und besitzen drei oder vier Blütenhüllblätter. Während weibliche Blütenhüllblätter nur einen kurzen Stiel haben. In der Regel existieren 3 weibliche Blütenhüllblätter. Der kurze Griffel der weiblichen Blüte trägt eine ungeteilte Narbe.
Die Blütenstände sind noch grün, die Scheinfrüchte werden später dunkelviolett. Innerhalb der Scheinfrucht bildet sich Fruchtfleisch, welches eine orange Farbe annimmt. Es ist sehr saftig und voller essbarer Samen.
Lebensraum & Ökologie
Lebensraum
Die Klebefeige stammt von der Ostküste Origins und wurde durch Vogelflug (oder andere Geschöpfe) nach Sídhe transportiert, wo sie ebenfalls in Regenwäldern gedeiht. Offenbar gibt es auch hier winzige Insekten, die Klebefeigen bestäuben.
Ökologie
Die Bestäubung aller Feigenarten erfolgt durch Feigenwespen (Agaonidae), so muss auch die Klebefeige von einer oder mehreren Feigenwespenarten bestäubt werden. Die Feigenwespen dringen durch eine Öffnung (Ostiolum) in den Blütenstand ein. Sie bestäuben manche Feigenblüten und legen ihre Eier in weiteren ab. Die Larven schlüpfen und ernähren sich von Bestandteilen des Fruchtstandes, bis sie sich zur vollentwickelten Imago entwickeln. Danach schlüpfen die flugfähigen adulten Erzwespen aus der Öffnung des Fruchtstandes, suchen sich einen Geschlechtspartner und der Zyklus beginnt von Neuem. Bei der Klebefeige sorgt die Pixelwespe (Blastophaga pixeli) für die Bestäubung.
Gefährdung
Die Klebefeige erlebt durch ihre vielfältige Nutzbarkeit einen regelrechten Boom und wird in vielen Teilen Belletristicas angepflanzt, sodass die Art laut BCS als nicht gefährdet eingestuft wird.
Kulturelle Bedeutung
Klebstoff
Als die Klebe wird der gewonnene Milchsaft aus der Klebefeige bezeichnet. Dieser ist je nach Verdünung als Latex, Gummi, Silikonersatz, Leim oder Klebstoff verwendbar. Klebe ist sehr robust, temperaturbelastbar und ungiftig.
Um an die Klebe zu gelangen, muss sie geerntet werden. Dies geschieht erstmalig bei einem Alter des Baumes von 5 bis 6 Jahren. Um an den klebrigen Milchsaft zu gelangen, wird der Baum angeschnitten. Aus dieser Verletzung tritt der Milchsaft aus und wird aufgesammelt. Bei diesem Prozess muss beachtet werden, dass der Schnitt das unter den Milchröhren
gelegene Kambium (teilungsfähig bleibendes Pflanzengewebe) unter keinen Umständen zerstört wird, da sonst eine Regeneration der Rinde und damit der Milchröhren nicht möglich ist. Der Schnitt erfolgt nur über die Hälfte des Baumumfanges, so bleibt ein Lebendstreifen bestehen, der die Wasser- und Nährstoffversorgung sichert. Nach 3 Monaten kann erneut geerntet werden, um den Baum mehr zu entlassten, werden die Anschnittsseiten immer gewechselt.
Im Alter von etwa 25 Jahren stellt der Baum die Produktion von Klebe ein, sodass er in der Plantagenwirtschaft gefällt und durch neue Pflanzen ersetzt wird.
Holz
Das Holz der Klebefeige ist ebenfalls klebrig, wenn auch schwach klebrig. Durch die Behandlung mit Feenstaubsaft (und anderen Mixturen zur Kanalisierung von Effekten) kann die Klebrigkeit erhöht werden. So kann das Holz, ohne weiteren Klebstoff mit anderen Werkstoffen verklebt werden.
Der helle und warme Farbton des Holzes, sowie seine Härte und die Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeitsschwankungen, machen dieses Holz sehr geeignet für Möbel und Holztäflungen.
Das Holz wird außerdem zu Spielzeug und Musikinstrumenten verarbeitet.
Kulinarische Bedeutung
Das Fruchtfleisch umschließt viele kleine Samen, die beim Verzehr ein nussiges Mundgefühl erzeugen. Frische Klebefeigen haben wenig Kalorien, obwohl sie süß und saftig sind. Getrocknete Klebefeigen haben einen hohen Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen. Sie enthalten Pektin, das für Magen- und Darm heilsam ist sowie gesundheitsfördernde Flavonoide. Kalzium, Magnesium und Eisen aber auch essenzielle Mikronährstoffe Zink und Selen sind in größeren Mengen enthalten, sodass Klebefeigen als sehr wertvolle und gesunde Nahrungsmittel zu bezeichnen sind.
Zierpflanze
In warmen Gebieten Belletristicas, in denen kein Frost im Winter herrscht, ist die Klebefeige ein häufiger Park- und Alleenbaum, der auch in Gärten als Zierpflanze genutzt wird.
Systematik
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Anmerkungen
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