Definition des Registers
Der Tavernenfrosch (Agalychnis celebratio) ist eine Art der Familie Greiffrösche (Phyllomedusidae). Sie gelten als lustige, wenn auch mysteriöse Partygäste.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Klasse: Amphibien (Amphibia)
Unterklasse: Lissamphibia
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Neobatrachia
Familie: Greiffrösche (Phyllomedusidae)
Gattung: Rotaugenlaubfrösche (Agalychnis)
Spezies: Agalychnis celebratio (Tavernenfrosch)
Beschrieben: ELLE 2019
Unterart(en): Keine bekannt.
Merkmale
Wie für Greiffrösche typisch wirken Tavernenfrösche mager und langgliedrig. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von maximal 59 Millimetern bei den Männchen bzw. 77 Millimetern bei den Weibchen handelt es sich um mittelgroße Laubfrösche. Seine allgemeine Grundfarbe ist ein tiefes aber zumeist helles grün, was fast schon neonfarben strahlt. Einzelne Populationen oder Individuen können auch dunkler, leicht olivgrün gefärbt sein. Die Augen sind leuchtend rot mit schwarzen, schlitzartig oder rund geformten Pupillen, die leicht aus den Augenhöhlen hervortreten, bei Jungtieren, welche gerade die Metamorphose beendet haben, erscheinen sie bläulich. Die Unterseite der Vorder- und Hinterbeine ist orange, auch die Füße mit den Haftscheiben an den Zehen sind orangefarben, sie enden in mäßig großen Haftscheiben und sind zur Hälfte bis zwei Dritteln der Zehenlängen mit Spannhäuten verbunden. Auch können türkisblaue Felder an Vorder- und Hinterbeinen sichtbar sein. An den Flanken des Tavernenfroschs sind blaue und weiße bis weißlichgelbe, unregelmäßige Streifen zu erkennen. Sein Bauch ist immer sehr hell, meist weiß bis weißgrau. Die gesamte Haut ist unter Schwarzlicht leuchtend, dabei sind verschiedenfarbige Hautelemente, auch verschieden in der Refleketion.
Die Haut der Tavernenfrösche und anderer Greiffrösche ist zwar bei weitem nicht so giftig wie bei anderen Froschfamilien, enthält aber durchaus eine hohe Konzentration verschiedener biologisch wirksamer Peptide, unter anderem zum Schutz vor Hautkrankheiten.
Lebensraum
Tavernenfrösche konnten bisher nur zirkum der Taverne (P14) beobachtet werden. Dort verstecken sie sich, sofern sie sich nicht lautstark mitteilen. In besonders unauffälligerweise, sodass man annehmen kann, dass die Frösche auch in anderen Gebieten existieren.
Sie beleben bevorzugt feuchtwarme Wälder. Dort ist der Tavernenfrosch tagsüber in mindestens fünf Metern Höhe, in der Regel aber wesentlich höher und zum Teil auch in den obersten Baumkronen der größten Bäume zu finden. Bevorzugte Bäume sind mit Epiphyten, also auf Bäumen gedeihenden, luftwurzelnden Pflanzen, bewachsene in unmittelbarer Gewässernähe stehende, aber auch andere Bäume werden gerne genommen. Der Frosch ist darauf bedacht, sie Haut immer feucht zu halten, in regenreichen Zeiten, ist er in höheren Baumbereichen zu finden, als in trockenen Zeiten. Tavernenfrösche kommen in Höhenlagen von bis zu 1.000 Metern vor, bevorzugen allerdings Tieflandwälder.
Lebensweise
Ernährung
Im Schutz der Dunkelheit erbeutet er kleine Insekten aller Art, insbesondere jenen Arten die von Schwarzlicht und anderen Lichtquellen angezogen werden. Er erbeutet die Tiere mit einem Satz und hält sie mit seiner fleischigen Zunge fest. Es werden wohl auch kleine Spinnen von ihm gefressen, wenn er diese zu fassen bekommt. Die Größe der Beutetiere spielt eine geringere Rolle, da alles gefressen wird, was auch ins Maul passt.
Verhalten
Tavernenfrösche sind nachtaktiv und verbringen den Tag weit oben in den Bäumen, wo sie sich auf der Unterseite großer Blätter verstecken und zum Schlafen anheften. Dabei legen sie die Beine dicht an, sodass nichts von ihrer bunten Färbung zu sehen ist. Mit der Abenddämmerung werden sie aktiv, sie kommen nicht nur zum Fressen oder zur Paarung in Bodennähe, sie wandern auch regelmäßig in die Taverne ein. Wo sie laut singen, wild hüpfen und zittern, es scheint, als würden sie für eine wilde und feuchtfröhliche Party in die Taverne kommen. Dabei verschwinden sie meist mit Sprüngen aus geöffneten Fenstern, ebenso schnell, wie sie gekommen waren. Das Verhalten dient wohl mehreren Aspekten, so finden sich in der Taverne, nachdem erscheinen der Frösche deutlich weniger Insekten und Spinnen, als vor dem Einfall der Frösche. Des Weiteren wird Weibchen imponiert, was einen Paarungsaspekt mit aufnimmt und Reviere werden abgesteckt, was ein territoriales Verhalten nahelegt. Die Kombinationen dieser verschiedenen Aspekte wird Froschparty genannt.
Fortpflanzung
Während der Balz äußern die Männchen in der Nähe von Stillgewässern Paarungsrufe (ein scharfes, mehrfach wiederholtes "Paarrr" gefolgt von einem "tey-tey"), von denen die Weibchen angelockt werden. Darüber hinaus bringen sie wie ein Lachen oder Trällern klingende Revierrufe zur Abschreckung von Rivalen hervor. Zur Kommunikation mit anderen Männchen gehören nach einer neuen Untersuchung außerdem offenbar Körpervibrationen, mit denen Pflanzen in Schwingungen versetzt werden, die sogenannten "Beats", werden teilweise im akustischen Schlagabtausch ("Beat-Boxing") vermittelt um so den Balzplatz und das eigene Revier abzugrenzen.
Treffen zwei unterschiedliche Geschlechtspartner zusammen, umklammert das Männchen das Weibchen vom Rücken her. Das Paar nimmt zunächst viel Flüssigkeit auf, um so genug Flüssigkeit für den Laich zu besitzen. Gelaicht wird in den Baumkronen, über dortige Wasservorkommen, welche teilweise mit dem aufgenommenen Wasser aufgefüllt werden. Dort werden mehrere, jeweils etwa 40 Eier umfassende Laichklumpen an Blätter geklebt, gelegentlich wird das Blatt dabei so gefaltet, dass es den Laich besser vor Sonneneinstrahlung und Fressfeinden schützt. Unmittelbar nach der Ablage werden die Eier vom aufsitzenden Männchen besamt.
Nach meist sechs bis acht Tagen Embryonalentwicklung schlüpfen die Kaulquappen und tropfen förmlich in das Wasservorkommen unter ihnen, dabei lösen sich die etwa 20 unbefruchteten Eier ebenfalls, sie dienen den Kaulquappen als Nahrungsgrundlage. Kaulquappen, die bei dieser Prozedur auf anderen Blättern oder auf dem Erdboden landen, sind noch bis zu 20 Stunden überlebensfähig und werden günstigenfalls vom nächsten Regen in den Larventümpel oder anderes Gewässer gespült. Die oberseits wild grün gefleckten und beim Schlupf zunächst mit ungewöhnlich großen äußeren Kiemen ausgestatteten Kaulquappen wachsen im Tümpel bis auf eine Länge von etwa 42 Millimetern heran und sind recht robust gebaut. Nach ungefähr 72 Tagen vollenden sie die Metamorphose zu kleinen Laubfröschen und steigen an Land. Etwa zwei Jahre später erreichen sie die Geschlechtsreife.
Die Lebenserwartung liegt bei Tavernenfröschen in Natur bei etwa 5 bis 7 Jahren, in Haltung erreichen sie bis zu 20 Jahre.
Gefährdung
Der Tavernenfrosch ist in der bunten Liste als nicht gefährdet gelistet. Es ist unklar, wie groß das Verbreitungsgebiet dieses Frosches reicht. Er wird gelegentlich für die Entnahme für die Terrarienhaltung entnommen, wobei es hier auch Nachzuchten aus Haltung gibt. Deutlich gefährlich scheint ein Wechsel im Klima der Taverne. Unterkühlte und feurige Heitzklimata sind äußerst schädlich, für den warmherzig liebenden Frosch.
Eine Haltung und Nachzucht erfolgt im Lesezoo und im Biotopenpark.
Kulturelle Bedeutung
Haltung
Die bunten Frösche sind aufgrund ihres aktiven Wesens beliebte Terrarientiere, allerdings sind ihre wilden Partys in der Nacht auch äußerst anstrengend.
Zoologische Haltung
Die Haltung der Tavernenfrösche erfolgte erstmals im Lesezoo von Elle und ist dort seit einiger Zeit zu beobachten.
https://belletristica.com/de/books/13593-mein-lesezoo/chapter/33542-tavernenfrosche
Eine Haltung im Biotopenpark erfolgte einige Monate später erstmalig.
Systematik
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Anmerkungen
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