Definition des Registers
Der Hyazinthen-Hecht (Esox hyacinthus) ist ein Fisch aus der Gattung der Hechte (Esox). Es handelt sich um einen der dreißig Echten Räucherfische und gehört damit zu den Aaliteration-Arten.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Euteleosteomorpha
Unterkohorte: Neoteleostei
Ordnung: Hechtartige (Esociformes)
Familie: Esocidae
Gattung: Esox
Spezies: Esox hyacinthus (Hyazinthen-Hecht)
Beschrieben: Luan 2018
Unterart(en): Keine
Merkmale
Er hat einen lang gestreckten, walzenförmigen und seitlich nur mäßig abgeflachten Körper. Der relativ lange Kopf hat ein entenschnabelähnliches, oberständiges Maul. Die Rücken- und Afterflosse sind weit nach hinten verlagert und ermöglichen dadurch blitzartige Beschleunigungen und Wendemanöver. Die Maulspalte reicht mindestens bis zum hinteren Rand des Auges. Wangen und der Kiemendeckel sind im Gegensatz zu anderen Hechtarten nur im oberen Bereich beschuppt, hier nistet der Aaliterations-Partner, eine Hyazinthenart, welche bereits endosymbiontisch mit der Art verwachsen ist. Das Seitenlinienorgan weist 130 bis 176, meist 145 bis 155 Schuppen auf. Die Rückenflosse mit 15 bis 19 Weichstrahlen sitzt weit hinten am Körper über der 14- bis 16-strahligen Afterflosse. Die Brustflossen haben 14 bis 19 Strahlen, die Bauchflossen, die etwa auf halber Strecke zwischen Brustflossen und Schwanz sitzen, 11 bis 12. Die Schwanzflosse hat zugespitzte Enden. Ausgewachsen sind Hyazinthen-Hechte bis zu 200 Zentimeter lang und erreichen bis zu 35 Kilogramm. In der Regel wird der Hyazinthen-Hecht aber nur etwa einen Meter lang und übersteigt meist nicht die 20 Kilogramm-Grenze. Die Beschuppung weist eine graubraune bis gräuliche oder auch grünlich-braune bis olivgrüne Färbung auf, die Färbung variiert je nach Jahreszeit. Zumeist sind der Rücken und die Flanken mit helleren Querbändern oder Flecken gekennzeichnet. Ventral ist die Beschuppung deutlich heller, meist weißlich bis cremefarben. Sie orientieren sich über ihren hoch entwickelten Sehsinn. Die Augen sind sehr beweglich und ermöglichen fast eine komplette Rundumsicht. Aufgrund ihrer Form sind sie schnelle und gewandte Schwimmer.
Aaliteration
Wie bei allen Räucherfischen, tritt auch beim Hyazinthen-Hecht eine Aaliteration auf. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form der Endoparabiose, welche zwischen einem reinaquatischen Lebewesen und einer Landpflanze auftritt. Samen der entsprechenden Pflanzenart sind über den Wind ins Wasser gelangt und haben dort in den Schleimhäuten des Fisches, insbesondere der Kiemen, ein Nährmedium gefunden. Über evolutionäre Prozesse wurden die aufgenommen Samen zu festen Bestandteilen der Hyazinthen-Hecht. Sie schwimmen, zur Unterstützung ihres Partners, meist in Oberflächennähe, diese können so Fotosynthese betreiben, ein Teil des dabei erzeugten Zuckers und der gesamte Sauerstoff kommen dem Hyazinthen-Hecht zugute. Sodas dieser auch in Sauerstoffarmen Gewässern überleben kann.
Die Hyazinthen des Hyazinthen-Hechts sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophythen besitzen typische Zwiebeln, welche gedrungen und von fleischigen Schuppen umgeben sind, sie verankern sich im Kiemenraum. Die glänzend grünen Laubblätter, die gleichzeitig mit den Blüten erscheinen, sind schmal und streifenartig. Sie bilden einen Saum an den Kiemendeckeln.
Die Blüten drängen sich auf kurzen traubigen Blütenständen. Die vergleichsweise kurz gestielten Blüten sind zwittrig, dreizählig und duften durchdringend süß. Die Griffel sind kurz. Eine Haupt-Blütezeit existiert von März bis April.
Trotz der Endosymbiose werden Kapselfrüchte gebildet. Die kugeligen Samen sind schwärzlich braun, sie werden abgegeben um potenzielle Beute anzulocken. Die Fruchtbildung erfolgt kurz vor der Eiablage, um möglichst viele Nährstoffe für die Eibildung bereitzustellen.
Nur die Kapselfrüchte der letzten Blüte, sog. Pflanzwerdung, besitzen Erbgut mit dem sich die Pflanze reproduzieren kann.
Pflanzwerdung (Plantabiose)
Die sogenannte Plantabiose ist die finale Phase der Aaliteration und zeigt warum es sich um eine Parabiose handelt. Der Pflanzenpartner erweitert Zeit seines Lebens das Wurzelgeflecht im Körper des Fisches, da das Verhältnis anfänglich symbiotischer Natur gewesen ist, verweigert sich der Körper des Fisches nicht dagegen. Hat das Wurzelgeflecht den gesamten Körper des Fisches durchzogen, weitet es sich auf Haut und lebenswichtige Organe aus, der Tod des Fisches tritt ein. Dieser Vorgang kann Jahre dauern. Nach diesem handelt es sich bei dem Fischartigen Lebewesen nur noch um ein schwimmfähiges Wurzelgeflecht der Pflanze. Dieses Geflecht treibt in der Folge mangelnder Bewegungsfähigkeit an der Wasseroberfläche bis zum letzten Erblühen und ausstreuen der Samen in die Umgebung.
Lebensraum
Der Hyazinthen-Hecht ist ein Standfisch und hält sich gerne in Ufernähe von Fließgewässern, Seen und größeren Teichen auf. Er bevorzugt Schilfränder und ähnliche Deckungsmöglichkeiten. Nur selten findet man ihn im Freiwasser oder in Brackwassergebieten von Mündungen. Er kommt in allen gemäßigten Süßgewässern von Adventuria, Editoria, Acadia, Homestead und Origin vor.
Lebensweise
Ernährung
Hyazinthen-Hechte ernähren sich räuberisch von anderen Wasserlebewesen, insbesondere Fischen, Amphibien und Krebstieren. Aber auch im Wasser befindliche Vögel oder kleine Säugetiere können als Beute genutzt werden. 90 Prozent der Beute bestehen aber aus Fisch. Die Jagd erfolgt in der Regel lauernd in der Ufervegetation verborgen. Aus dieser bricht der Hyazinthen-Hecht blitzschnell und packt seine Beute mit den mächtigen Kiefern. Nur in tieferen Gewässern erfolgt auch eine Jagd im Freiwasser, hier stößt der Hyanzinthen-Hecht gerade zu senkrecht nach oben und tötet seine Opfer meist durch die Wucht des Aufpralls. Während der Eiablagezeit, werden Früchte des Symbiosepartners genutzt um Beute anzulocken. Larven ernähren sich überwiegend von Zooplankton. Ein Hyazinthen-Hecht benötigt für den Gewichtszuwachs von einem Kilo
Verhalten
Hyazinthen-Hechte leben einzelgängerisch und gelten als ausgesprochen Territoriale. Das eigene Revier wird erbittert gegenüber Eindringlingen verteidigt.
Fortpflanzung
Hyazinthen-Hechte erreichen die Geschlechtsreife mit rund zwei bis drei Jahren. Männchen benötigen in der Regel ein Jahr länger als Weibchen, es hängt aber auch von der Wassertemperatur und dem Beutevorkommen ab, wie rasch sich der Fisch entwickelt. Die Paarungszeit ist ebenfalls abhängig von der Wassertemperatur und erfolgt meist von April bis Mai. Die Paarungs- und Eiablageaktivitäten führt der Hyazinthen-Hecht im Flachwasser, zumeist in ufernahen Zonen durch.
Das Weibchen legt ihre klebrigen Eier an dichter Vegetation ab (phytophil). Je nach Größe und Alter können es einige hunderttausend bis über eine Millionen Eier sein. Die Faustregel besagt, dass pro Kilo Lebendgewicht 35.000 bis 40.000 Eier hinzukommen, Man rechnet im Schnitt mit 35.000 bis 40.000 Eiern pro Kilo Lebendgewicht. So ist die Eiablage, von einem 35 Kilogramm Weibchen, mit 1.400.000 Eiern zu beziffern. Die Eier sind bis zu drei Millimeter groß und blasslilia gefärbt. Da Hyazinthen-Hechte keine Brutpflege betreiben, fällt ein großer Teil der Eier Beutegreifern zum Opfer oder werden von Pflanzenfressenden Fischarten unbewusst verzehrt. Im Alter von zwei Wochen schlüpfen die Larven und ernähren sich von Mikroorganismen, vor allem Zooplankton. Nach einem Jahr besitzen Jungfische eine Länge von 40 Zentimetern, die erste Fischnahrung wird bereits mit einer Länge von zwei Zentimetern ins Auge gefasst.
Die Lebenserwartung des Hyazinthen-Hechts liegt bei 25 bis 30 Jahren.
Gefährdung
Für diese weitverbreitete Art, sieht die BCS bisher keine bedeutenden Gefährdungen an, wenn auch lokale Bestände durch Lebensraumveränderungen bedroht sind. Auch vom Angelsport und der Nutzung als Räucherfisch ist der Hyazinthen-Hecht in seinem Bestand bisher nicht bedroht. Weshalb der Hyazinthen-Hecht in der Bunten Liste als nicht gefährdet eingestuft wird.
Kulturelle Bedeutung
Als Speisefisch (vor der Pflanzwerdung) ist der Hyazinthen-Hecht geschätzt. Das eher fettarme Fleisch ist relativ trocken, aber von leicht fischig süßer Note. Häufig wird der Fisch als Filet oder Fischklößchen gereicht. Die spitzen Gräten, welche eine Y-Form aufweisen, lassen sich leicht entfernen.
Räucherfisch
Der Hyazinthen-Hecht ist einer der Echten Räucherfische, diese werden zu feierlichen Anlässen verbrannt (nach der Pflanzwerdung, wird daher als veganes Produkt angesehen) und sind so Ausdruck der Vorfreude auf kommende Ereignisse. Hierfür werden die pflanzgewordenen Hyazinthen-Hechte getrocknet, mit brennbarem Öl und Harzen bestrichen, welche den pflanzgewordenen Fisch nicht nur konservieren, sondern auch den Arttypischen-Geruch konservieren. Der pflanzgewordene Fisch selbst wird auf einen kleinen Holzspieß gespießt oder in der bloßen Hand verbrannt. Beim Hyazinthen-Hecht entfaltet sich ein süßes Aroma nach Hyazinthe.
Taxonomische Synonyme
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Anmerkungen
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