Definition des Registers
Der Zitheraal (Electrosana zither) zählt innerhalb der Familie Messeraale (Gymnotidae) zur Gattung Electrosana (Elektrische Klangaale). Seinen Namen erhielt er, da er bei seinem zitternden Schwimmen wie eine Zither klingt.
Taxonomie
Reich: Tiere (Animalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädeltiere (Craniota)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Ohne Rang: Otophysi
Ordnung: Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes)
Familie: Messeraale (Gymnotidae)
Unterfamilie: Electrophorinae
Gattung: Electrosana (Elektrische Klangaale)
Spezies: Electrosana zither (Zitheraal)
Beschrieben: ELLE 2019
Unterart(en): Keine
Merkmale
Der Zitheraal erreicht eine Körperlänge von 240 bis 270 Zentimetern sowie ein Gewicht von 17 bis 22 Kilogramm. Der Körper weist eine schlangenartige Form auf. Bauch- und Schwanzflossen fehlen völlig. Die Aferflosse ist vorhanden und zieht sich über die gesamte Bauchfläche bis zum Schwanz. Die kleinen Brustflossen weißen jeweils einen verlängerten Flossenstrahl, den sog. Antennenstrahl. Die Afterflosse dient der Fortbewegung und der Steuerung. Während die Brustflossen, insbesondere der Antennenstrahl für die Lautbildung von großer Wichtigkeit sind. Die lebenswichtigen Organe liegen im vorderen Teil des Körpers. Im hinteren Teil des Körpers konzentrieren sich die elektrischen Organe des Zitheraals. Die kleinen Augen liegen weit vorne am Kopf, sie spielen jedoch nur eine untergeordnete Rolle, da der Sehsinn nur mäßig ausgeprägt ist. Eine Orientierung erfolgt hauptsächlich über elektrische Felder und Echolot.
Unmittelbar hinter dem Kopf befinden sich die Kiemen, die jedoch nicht alleine die Sauerstoffversorgung sicherstellen können. Sodass Zitheraale alle 10 bis 15 Minuten an die Wasseroberfläche müssen, um dort Sauerstoff über die Mundöffnung aufzunehmen. Etwa 80 Prozent des benötigten Sauerstoffs wird über die Atmosphärenatmung aufgenommen. Die Haut ist von einer isolierenden Schleimschicht umgeben und weist eine dunkelgraue, graubraune oder schwarzbraune Färbung auf. Ventral kann die Haut durchaus auch einen gelblichen Schimmer aufweisen oder in einzelnen Fällen auch goldfarbene Flecken ausbilden. Zitheraale besitzen elektrische Organe, mit deren schwachen elektrischen Feldern sich die Tiere orientieren und untereinander kommunizieren, mit denen sie aber auch starke elektrische Stöße mit Spannungen bis zu 860 Volt abgeben können, diese lassen die Vermutung nahe, dass sie ein Aszendent des Blitzelements besitzen. Die starken elektrischen Stöße dienen der Verteidigung und der Betäubung oder Tötung von Beutetieren. Die elektrischen Organe nehmen etwa vier Fünftel der Gesamtlänge der Fische ein. Die Leibeshöhle ist deshalb sehr klein. Insgesamt besteht der elektrische Apparat aus drei Organen. Dorsal vorn liegt das Hauptorgan, das Sachssche Organ liegt dorsal dahinter und das Huntersche Organ liegt ventral. Jedes dieser Organe besteht aus einer großen Zahl flacher, Strom erzeugender Elemente (Elektrocyten), die jeweils in einer Bindegewebskammer liegen. In der Regel sind nicht alle Elektrocten gleichzeitig aktiv. Ausnahmen bilden die starken Stromschläge, hier werden alle Elektrocyten verwendet.
Lautäußerung
Die elektrischen Organe dienen ebenfalls der Lautäußerung, hierzu sind die Antennenstrahlen von entscheidender Bedeutung. Diese besitzen eine schwach elektrische Flüssigkeit, welche zwischen neun Kammern im Antennenstrahl hin und her wandern können. Das Wandern der Flüssigkeit erfolgt aktiv durch den Zitheraal, sodass er durch verschiedene Kammerbesetzungen Töne erzeugen kann, dabei funktioniert der Zitheraal wie ein lebendiges Theremin. Theremine und damit auch der Zitheraal arbeiten nach dem Prinzip eines kapazitiven Abstandssensors. Die Flüssigkeitskammern im Antennenstrahlen des Fisches, der durch seine eigene Masse und seine Schleimschicht als Erdung fungiert, verändert über die jeweilige Elektrode („Antenne“) einen LC-Schwingkreis eines Oszillators: Er beeinflusst sowohl die Frequenz als auch die Güte des Schwingkreises, indem er den kapazitiven Anteil des Schwingkreises und dessen Dämpfung beeinflusst. Da die über die Antennen möglichen Kapazitätsänderungen sehr gering sind – sie liegen im Picofarad-Bereich – muss die Grundfrequenz des Schwingkreises deutlich oberhalb des hörbaren Bereichs liegen, um eine nennenswerte Frequenzänderung zu erzeugen. Für einen Menschen sind diese Geräusche nicht hörbar, sie werden erst hörbar, wenn der Zitheraal mit seiner zweiten Antenne, eine feste Frequenz erzeugt. Dadurch
mischen sich die Frequenzen zu Summen- und Differenzfrequenzen, bei dem hörbaren Ton handelt es sich um die Differenzfrequenz aus dem variablen und dem festfrequentem Schwingkreis. In der Regel sind die meisten Zitheraale linksseitig variabel und haben iheren festfrequenten Schwingkreis auf der rechten Seite. Der Körper, wie auch das umgebende Wasser, dienen als nachgeschaltete Verstärker, sodass die Differenzfrequenz verstärkt wird und mehrere Meter weit zu hören ist.
Charakter
Zitheraale erscheinen vom Charakter her meist friedlich gar lethargisch, was aufgrund ihres permanet zitternden Körpers erstmalig nicht zu erwarten ist. Sie entsprechen damit eher den Klängen, welche sie erzeugen, die ebenfalls eher einen ruhigen und melodischen Charakter besitzen.
Lebensraum
Zitheraale sind im Südwesten Sídhes im Exploresbecken und daran angrenzenden Fluss- und Seensystemen weit verbreitet. Zudem findet man die Art in den tropischen Flüssen Communicas. Sie bewohnen insbesondere die großen Flüsse und deren Nebenflüsse und treten weniger in Seen oder kleineren Gewässern, wie Tümpeln auf. Die Tiere leben zumeist im schlammigen Schwarzwasser mit reichhaltiger Vegetation.
Lebensweise
Ernährung
Zitheraale ernähren sich vorrangig von Wirbellosen, obwohl erwachsene Tiere auch Fische und kleine Säugetiere wie Ratten fressen können. Die Beute wird mit einem starken Stromschlag getötet, diese ist als aufschreiende Zither sogar mehrere Meter weit hörbar.
Verhalten
Zitheraale leben einzelgängerisch, treffen zwei Zitheraale aufeinander erzeugen sie häufig Dissonanzen, was u.a. erklären könnte, warum die Tiere sehr territorial agieren, da ihnen wohl die dissonanten Töne schmerzhaft erscheinen. Die Nähe zu Artgenossen wird strikt gemieden, die Geschlechter treffen nur während der Paarungszeit aufeinander. In dieser Zeit singt hormonbedingt auch das elektrische Potenzial, sodass Dissonanzen geringer zu erwarten bzw. weniger hörbar sind.
Zitheraale sind vorrangig Nacht aktiv, die Orientierung erfolgt über elektrische Signale.
Fortpflanzung
Zitheraale paaren sich zumeist während der Trockenzeit. Was in Sídhe in die Zeitspanne von September bis Januar fällt. Das Männchen baut an geschützter Stelle auf dem Gewässergrund ein Nest, das einer flachen Mulde gleicht und vertieft diese, bis es zu einem großen Muldenkegel geworden ist. Dort legt es sich auf den Grund und erzeugt rhythmische Stromschläge, welche sich als Impulse noch mehrere Kilometerweit von anderen Zitheraalen spüren lassen. Interesierte Weibchen schwimmen zu dem Nest und entsenden ebenfalls Stromstöße, sind beide Tiere im Klangbild harmonisch oder annähernd harmonisch, kommt es zur Paarung. Das Weibchen legt in das Nest einige Tausend Eier, welche dann vom Männchen befruchtet werden. Mit der Eiablage verlässt das Weibchen das Gelege wieder und zieht sich in sein Territorium zurück. Das Männchen betreibt Brutpflege und beschützt das Nest mit Stromstößen. Die geschlüpften Larven besitzen eine Länge von rund 10 bis 15 Millimetern und erscheinen noch ohne typischen Zitherklang. Da die elektrischen Organe sich erst ab einer Körperlänge von 35 bis 40 Millimetern entwickeln, würden sie vorher bereits im Körper der Tiere vorliegen und sich entladen, würde sich der Jungfisch mit einem Stromschlag selbst töten.
Die Lebenserwartung liegt in Haltung bei 15 bis 20 Jahren, wie alt sie in der Natur werden ist unbekannt.
Gefährdung
Kleine Exemplare werden für den Aquarienhandel gesammelt, sie werden zudem von einigen indigen Stämmen als Jagdwild betrachtet. Trotz dieser Einflüsse zeigt sich bei der Population der Zitheraale kein Rückgang und der Bestand ist stabil. Die BCS stuft die Art daher als nicht gefährdet ein.
Eine Haltung und Nachzucht erfolgt in Elles Lesezoo und dem Biotopenpark.
Systematik
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Kulturelle Bedeutung
Gefährlichkeit für den User
Besonders große Zitheraale können durch ihre enormen elektrischen Spannungen für User und NPC gefährlich werden. Der Stamm der Kwinangira, aus den Dire Swamps, berichtete in den letzten 50 Jahren von mindestens 11 Todesfällen. Drei davon beim Fischen, als sich Zitheraale in den Netzen befanden und Mitglieder des Stammes Gedanken verloren ins Netz griffen, ohne es genauer zu überprüfen. Sechs weitere während der Paarungszeit der Zitheraale durch das zu nahe kommen, an ein Nest.
Kulinarische Bedeutung
Vorrangig wird der Zitheraal von indigenen Völkern gegessen, in der belletristicanischen Küche ist er deshalb nur eine Randerscheinung. Was überraschend ist, da der Geschmack seines Fleisches von vielen als köstliche Harfenmusik, erfrischend und delikat bezeichnet wird. Weiter besteht der Aberglaube, dass durch das Verspeisen des Fisches, sein musikalisches Talent auf den Essenden übergehen würde.
Musikalische Bedeutung
Zitheraale und ihre aufgenommen Zitherspiele finden seit jeher Anklang in der Belletristicanischen Musik, wo sie musikalische Werke inspierieren oder als Solisten in den Fokus gestellt werden.
Zitherpartie
Zitherpartien waren Extremsportschachspiele aus dem 19. Jahrhundert, welche in Sídhe eine gewisse Beliebtheit hatte. Zwei Schachspieler setzen sich an ein Brett und spielten gegeneinander Schach. Bei jeder Figur, die sie verloren, mussten sie einen jungen Zitheraal aus einem nahen Becken heben, das Tier wehrte sich mit einem elektrischen Schlag und wurde wieder ins Wasser gesetzt. Besonders intensive und langwierige Schachpartien waren dadurch im mehrdeutigen Sinne spannend. Weshalb man noch heute, auch wenn niemand mehr Zitherpartien spielt, bei einer Zitherpartie von einem spannenden Wettbewerb spricht.
Zoologische Haltung
Die Haltung des Zitheraals erfolgte erstmals im Lesezoo von Elle und ist dort seit einiger Zeit zu beobachten.
https://belletristica.com/de/books/13593-elles-lesezoo/chapter/33547-zitheraal
Eine Haltung im Biotopenpark erfolgte einige Monate später erstmalig.
Anmerkungen
Trivia
Der Zitteraal wurde aus dem Zitteraal (Electrophorus electricus) und nahen verwandten Spezies gebildet, wie auch dem Instrument Zither.