Definition des Registers
Die Eiszitrone (Citrus frigofructus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der
Rautengewächse (Rutaceae). Ihre Früchte werden zu Cool Lemonade verarbeitet, zudem handelt es sich um eine vielseitig nutzbare Pflanze, die auch als Heilpflanze des bösartigen Kochfiebers (Febricitantem coquus) bekannt ist.
Taxonomie
Reich: Pflanzen (Embryophyta)
Stamm: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterstamm: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)
Gattung: Citrus
Spezies: Citrus frigofructus (Eiszitrone)
Beschrieben: FELIX 2018
Unterart(en): Keine bisher bekannt
Merkmale
Die Eiszitronen erreichen Wuchshöhen von etwa 4 Metern und besitzen unregelmäßigen Astwuchs, die Äste sind von herabhängenden, teils durchsichtigen Dornen bewachsen. Diese können bei Kontakt abbrechen, in warmen Sommern werden sie ebenfalls abgeworfen um Wasserreserven zu sparen. Die Rinde der Zweige und die Laubblätter beim Austrieb sind blauweiß gefärbt. Der Stamm ist knochig und teilweise stark verdreht. Die Farbe ist dunkelgrau bis schwarzbraun. Durch das Phloem wird der Baum von Wurzel bis zu den Blattspitzen mit einem Frostschutzmittel versorgt, welches bei zu hohen Temperaturen den Baum kühlt und vor Hitzestress bewahrt. Die immergrünen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Zumeist ist der Blattstiel auffallend geflügelt. Die Blattspreite ist dunkelgrün, länglich und glatt.
Die Blütezeit konzentriert sich auf eine bestimmte Periode von Januar bis Februar, und nur dann wenn Frost und Raureif die Knospen der Blüten übermanteln. Nach diesem Kälterschock bildet sich nach wenigen Tagen eine schneeweiße Blüte. Diese werden nicht durch Tiere oder durch Wind bestäubt, sondern durch eine erneute Übermantelung der Blüte mit Raureif. Durch den erneuten Kälteschock kommt es zu einer Klonung und Ausbildung des Fruchtstandes. Die Fruchtbildung erfolgt ganzjährig, allerdings besonders in den Monaten von November bis Februar.
Die Frucht selbst (Hesperidium [fleischige Beerenfrucht]) besteht aus acht bis zehn Segmenten, die mit eisblauen Saftschläuchen gefüllt sind. Jedes Segment ist von einem dünnen Häutchen (Endokarp) umgeben, die ganze Frucht von einer zweigeteilten Schale. Die innere Schicht der Schale ist weiß (Mesokarp, Albedo), die äußere bei der Reife grau bis dunkelgrün (Exokarp, Flavedo), mit eintretender Reife werden die Früchte eisblau und sind auch aus der Distanz noch gut zu sehen. Die Früchte wiegen zwischen 100 bis 200 Gramm. In der Schale sitzen zahlreiche Öldrüsen, sie verströmt nicht nur einen aromatischen Duft. Die ölhaltige Flüssigkeit verhindert zum einen ein einfrieren der Früchte, zum anderen kühlt sie die Hitze empfindlichen Früchte bei höheren Temperaturen. Die Frucht riecht nach kalter Zitrone. Auch den Blättern ist der typische frostige Zitronengeruch eigen. Die Samen sind relativ klein, glatt und zugespitzt. Meist schimmern sie in einem tieferen blau. Im Innern sind sie aber tief weiß.
Lebensraum
Die Eiszitrone kommt in ganz Belletristica vor und besiedelt meist die höheren Lagen ab einer Höhe von 1600 Metern Höhe bis zur Baumgrenze. Meist sind an der direkten Baumgrenze fast nur Eiszitronen anzutreffen. Die Pflanze hat kein Problem mit sehr langen Frostperioden und übersteht Winter die mehrere Monate oder fast das gesamte Jahr anhalten problemlos. Im gemäßigten Tiefland ist die Art selten, in wärmeren Zonen fehlt sie vollständig. Sie gedeiht auch auf Klippenvorsprüngen und schwer zu erreichenden Plätzen.
Gefährdung
Da die Eiszitrone ein häufig kultivierter Baum ist, insbesondere in Plantagen oder als Zierpflanze, droht der Art in der gesamten Betrachtung bisher keine Gefährdung. Die Wildbestände gehen dagegen seit einigen Jahren immer weiter zurück. Als Art der Hochgebirgslagen verträgt sich die Eiszitrone nicht mit steigenden Temperaturen. Sodass die Pflanze lokal selten geworden ist.
Kulturelle Bedeutung
Nutzung
Eiszitronen werden vor allem als Nahrung, aber auch als Zierpflanze verwendet. Aber auch als Heilpflanze gegen das berüchtigte Kochfieber werden sie eingesetzt. Allerdings ist es stark davon abhängig wer sich mit dem Verzehr der Frucht vor dem gefährlichen Erreger schützen will. So sind Feuerfalken (Falco ignis) selbst im Endstadium mit der Frucht zu retten, während Vertreter der Gattung Devil nicht einmal zu Beginn der Krankheit gerettet werden können.
Neben dem Saft, welcher zu Cool Lemonande, weiter verarbeitet wird. Nutzt man die abgeriebene Schale der Eiszitrone gerne als aromatisierende Zutat in der Küche, vor allem beim Backen oder der Eisherstellung, da die Schalen eine kühlende Wirkung besitzen. Der Verzehr der Schalen ist, sofern nicht behandelt, unbedenklich und mit kühlendem Zitronenkaugummi gleich zusetzen. Die Schalen werden u.a. auch zu Zitronenöl verarbeitet. Die Nutzung der Schalen und Früchte zur Kühlung von Wunden ist ebenfalls möglich, sollte aber durch Stoff von direktem Kontakt mit dem Körper abgehalten werden. Da die ätherischen Öle bei offenen Wunden eine Reizwirkung verursachen können.
Zerriebene Blätter wirken gegen Kälteeinwirkungen und die Rinde des Baumes kann, sofern feucht gehalten, zur Verarbeitung von Kühlschränken verwendet werden.
Anbau
Eiszitronen verlangen ein gleichmäßig kühles und feuchtes Klima, sie sind gegen Trockenheit und Wärme empfindlich. Unter feuchtkühlen Bedingungen blühen und fruchten sie das ganze Jahr über, verstärkt aber in den Wintermonaten. Um eine rationelle Ernte zu ermöglichen, werden die Pflanzen oft einer Stressperiode ausgesetzt (die Bewässerung wird stark erhöht und die Stämme gekühlt), nach der es dann zu einer starken Blüte kommt; die Früchte reifen dann annähernd gleichzeitig. Die Vermehrung in Userobhut erfolgt über Stecklinge oder über Mikro-Vermehrung.
Taxonomische Synonyme
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Anmerkungen
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