Definition des Registers
Das Stinkblatt (Nicotina foetidus) ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Als Stinkblätter sind vor allem die Tabakerzeugnisse aus dieser Pflanze bekannt, deren Rauch von so widerwärtigen penetrantem Gestank ist, dass nur Goblins und andere Gobloiden daran Geschmack finden.
Taxonomie
Reich: Pflanzen (Embryophyta)
Stamm: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterstamm: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ohne Rang: Eudikotyledonen
Überordnung: Asteriden
Ohne Rang: Lamiiden
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Tabak (Nicotiana)
Spezies: Nicotina foetidus
Beschrieben: Takaro 2020
Unterart(en): Keine bisher bekannt
Merkmale
Das Stinkblatt ist eine ausdauernde, buschig verzweigte Pflanze, die bis zu 4 Meter hoch wird und an der Basis leichte Verholzungen aufzeigen kann. Die gesamte Pflanze ist dicht mit drüsigen Trichomen (Pflanzenhaare) behaart, aus diesem Drüsengewebe strömt konsequent der stinkende Eigengeruch der Pflanze. Die Stängel erreichen einen Durchmesser von bis zu 2 Zentimetern, ihre Behaarung besteht aus wenige bis mehrzelligen Trichomen, deren Spitze stets aus einer einzigen Zelle besteht. Ungemein früh verwelken die bodenständigen Laubblätter und geben der Pflanze eine verdorrtes Erscheinungsbild. Die blaugrünen, lederigen, eiförmigen und ganzrandigen Laubblätter stehen an 3 bis 12 cm langen Blattstielen, sind 5 bis 25 cm lang, die Blattbasis ist abgestumpft bis herzförmig, die Spitze ist abgestumpft oder zugespitzt. Gelegentlich erscheinen zugespitzte Laubblätter mit verlängerter Blattspitze, die sich zum Boden gerichtet einrollt.
Die Blüten stehen in schmal zylindrischen Thyrsen, von denen mehrere manchmal einen sperrigen Gesamtblütenstand bilden. Die Seitenzweige sind Doppelwickel oder Wickel aus (selten nur einer) fünf bis zehn Blüten, die vor allem an den Spitzen der Blütenstände stehen. Bei kultivierten Exemplaren können auch Teilblütenstände aus bis zu 25 Blüten gebildet werden. Die Blüten stehen an 7 bis 15 (selten bis 21) Millimeter langen, drüsig behaarten Blütenstielen.
Die Blüten des Stinkblatts werden selbst 3 bis 4 Zentimeter lang und sind ebenfalls dicht beharrt. Sie erscheinen spiegelsymmetrisch (zygomorph) und schließen sich weder bei starkem Sonnenschein, noch bei Regen. Der Blütenkelch ist zylindrisch, 10 bis 13 Millimeter lang und mit dreieckigen, stumpfen und etwas ungleich gestalteten Kelchzipfeln besetzt. Diese Zipfel sind etwa ein Drittel so lang wie der eigentliche Kelch. Der basale Teil der Krone ist 9 bis 11 Millimeter lang und misst 3 bis 4 Millimeter. Im vom Kelch verdeckten Bereich sind fünf schwach vertiefte, weißliche Längsrinnen ausgebildet. In diesen sammelt sich der sog. Stinksaft, ein überaus übelriechendes Sekret, das die Blüte vor Bestäubern schützen soll, die nicht für sie bestimmt ist. Der vordere Teil der Kronröhre wird 23 bis 29 Millimeter lang und verbreitert sich von 4 bis 5 auf 6 bis 7 Millimeter Durchmesser. Die Außenseite der gekrümmten Kronröhre ist giftgrün und mit Trichomen, mit drüsigen, mehrzelligen Köpfchen übersät. Die Innenseite ist weißlich grün und eine der wenigen unbehaarten Stellen des Gewächses. Der Kronsaum sitzt schief auf der Kronröhre, ist dunkelviolett gefärbt und misst 6 bis 7 Millimeter. Der Saum der Blüten ist stark und unregelmäßig zurückgebogen und erscheint teilweise gelappt.
Die fünf Staubblätter ragen 10 bis 12 Millimeter aus der Kronröhre heraus. Dabei sind zwei Staubblätter besonders lang, zwei besitzen mittlere Länge und das fünfte ist das kleinste. Der Griffel ist ähnlich lang wie die Staubblätter und ist im unteren Drittel S-förmig gebogen.
Der Geruch der Blüten, ist wie der Blätter, ein sorten- und reifeabhängige aromatischer Geruch, welcher nur ungewöhnlich langsam verfliegt. Er wird von allen Lebewesen, außer Goblins und anderen Gobloiden, als äußerst unangenehm empfunden wird, hat demnach eine stark polarisierende Wirkung. Der Geruch der Stinkblätter wird vorwiegend durch Dithiohalbacetale und andere schwefelhaltige Verbindungen verursacht. Insgesamt wurden bisher ungefähr zweihundertfünfzig Verbindungen gefunden, welche unterschiedlich stark zum Geruch beitragen. Der Geruch wird häufig als eine Mischung aus Schweißfüßen, Erbrochenem, Kloake und kaltem Zigarettenrauch. Welcher sich beim Verbrennen der Blätter sogar noch intensiviert.
Da nur Goblinoiden den Geruch des Stinkblatts ertragen und letztlich anziehenden finden, werden Stinkblätter von diesen bestäubt und verbreitet. Dabei saugen Goblins den Stinksaft aus der Blüte und bekleben ihre Zunge mit Blütenstaub. Dieser ist ungemein haftend und verweilt bis zu 24 Stunden an der Goblinzunge. Frisst der Goblin auch an einer anderen Stinkblattblüte erfolgt so die Bestäubung.
Früchte, in Form von kugelrunden Kapseln, werden nur selten gebildet, sie benötigen etwa ein Jahr bis zur Reife und können mehrere tausend Samen enthalten. Mit zunehmender Reife bilden die Früchte Stacheln und eine ungemein feste Kapselschale aus. Vermutlich werden auch sie von Goblins verbreitet.
Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet des Stinkblatts liegt in den mittleren Höhenlagen einiger Berginseln und Felsklippen des südöstlichen Belletristicas. Die Standorte weisen demnach steinige, kiesige oder sandige Böden auf und sind für die meisten Pflanzen lebensfeindlich. Vermutlich ist der starke Geruch des Stinkblatts eine Anpassung, um Beweidung zu entgehen. Die Pflanzen sind an trockenen Hängen, Auswaschungen, Pfaden und an anderen gestörten Standorten in vollem Sonnenlicht oder im Halbschatten zu finden.
Gefährdung
Das Vorkommen des Stinkblatts beschränkt sich aufgrund seines Verbreitungsmechanismus auf ein vergleichsweise kleines Gebiet. Da die Pflanze aber an schwer zu erreichenden Orten gedeiht und von keinerlei wirtschaftlichem Interesse ist, scheinen ihre Bestände gesichert.
Eine Kultivierung zu Forschungszwecken erfolgt im Biotopenpark.
Kulturelle Bedeutung
Goblin Lockmittel
Stinkblätter sind Teil eines Goblin Lockmittels, welches aus diesen und dem Schleim der Schlabberschnecke (Ariolimax sorbilis) gemischt wird. Es ist für Goblins auf mehrere Kilometer wahrzunehmen und in den meisten Fällen unwiderstehlich.
Stinkblätter
Als Stinkblätter sind die getrockneten Blätter des Stinkblatts erhältlich, gelegentlich wird im Handel auch von Goblintabak gesprochen, da nur Goblins den penetranten Gestank dieses Tabaks schätzen. Weshalb Stinkblätter kaum gehandelt werden. Geringfügig häufiger finden sie Verwendung für Stinkbomben der übelsten Sorte.
Systematik
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Anmerkungen
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